E-Learning: In zwei Fachbereichen der Universität gibt es neue Projekte.

Erstmals werden an der Hamburger Universität jetzt Seminare angeboten, die mit Modulen zum E-Learning unterstützt werden. In dem Projekt "Geisteswissenschaften im Internet" (GW-net) bietet der Fachbereich Philosophie und Geschichtswissenschaft diese Module an. In den so genannten Blended-Learning-Seminaren werden Präsenzveranstaltungen mit virtuellen Kursuskomponenten ergänzt. So wird zum einen Teamgeist geschaffen, zum anderen werden die Studenten zusätzlich geschult im Umgang mit modernen Medien. Um auch Studenten ohne eigenen Rechner die Teilnahme zu ermöglichen, können die PC-Pools in der Uni genutzt werden.

Zwei Jahre lang wird GW-net erprobt, gefördert mit Mitteln des Hamburger Sonderprogramms "Projektförderung E-Learning und Multimedia". Der Projektabschluss im März 2005 soll nicht das Ende dieser neuen Form des Lernens bedeuten, hofft Projektleiterin Nicola Mößner.

"Wir wünschen uns, dass diese Verbindung von elektronischen Lernplattformen und klassischer Präsenzlehre langfristig Einzug in den Uni-Alltag hält." Denn nicht nur die Medienkompetenz der Studenten kann mit GW-net gestärkt werden. Auch die Betreuungssituation an der Universität soll verbessert, Lernende und Lehrende sollen aus der Anonymität geholt werden. Die zusätzlichen Kommunikationswege wie Foren, E-Mails und Chat sorgen für engere Vernetzung und tragen bei zu einem konstruktiven Arbeitsklima.

"Die Resonanz nach den ersten Monaten war sehr positiv", sagt Nicola Mößner. Studenten, die einem Dozenten spontan eine Mail schicken, Professoren, die im Chatroom mit Hochschülern diskutieren - das könnte bald Normalität werden.

Zugleich können die Studenten das Internet auch an der Universität für ihre Recherche nutzen, sich Informationen herunterladen, Quellen kritisch überprüfen und für eigene wissenschaftliche Arbeiten zitieren.

Die kritische Auseinandersetzung mit Daten im World Wide Web spielt dabei eine wichtige Rolle im Projekt GW-net: "Die Studierenden sollen lernen, die neuen Medien als Werkzeug zu nutzen. Voraussetzung dafür ist ein Verständnis für die medialen Entstehungsprozesse", erklärt Nicola Mößner.

Nicht nur die Nutzung des Webs für die Recherche ist Ziel des Projektes. Auch die Bearbeitung und Präsentation eigener wissenschaftlicher Beiträge mit Hilfe der neuen Medien stehen auf dem Lehrplan - ein weiterer Bonus für die Anforderungen im späteren Berufsleben.

  • Nähere Informationen zum Projekt GW-net unter www.phil-gesch.uni-hamburg.de/fbelch.html