IHK-Betriebswirt: Die Ausbildung gilt als praxisnah.

Lebenslanges Lernen ist ein wichtiger Karrierebaustein. Doch wie dieses Lernen mit der Karriere vereinbaren? Eine Möglichkeit ist der dreistufige, berufliche Bildungsweg: Berufsausbildung, dann Fachwirt, dann IHK-Betriebswirt. Fin Mohaupt von der Handelskammer Hamburg ist von dem Modell überzeugt. Durch den Verbleib im Beruf würden die Azubis Geld verdienen, und zugleich bleibe während der Ausbildung der Bezug zur Praxis erhalten. Die Ausbildung sei ausgesprochen praxisnah.

Sabine Klindworth hat den IHK-Betriebswirt im Herbst 2003 absolviert. Denn die kontinuierliche Weiterbildung ist der 28-jährigen Immobilienkauffrau wichtig. Gleich nach der Ausbildung zur Bankkauffrau bei der Hamburger Bank von 1861 wechselte sie zur Tochterfirma Immobilienmarkt. Nachdem sie sich in ihr neues Fachgebiet praktisch eingearbeitet hatte, wandte sie sich der Theorie zu. Sie durchlief eine zweijährige Weiterbildung zur Fachwirtin in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft und einen halbjährigen Lehrgang zur so genannten Sachverständigen zur Bewertung von bebauten und unbebauten Grundstücken. Weil sie sich nicht ausschließlich auf Immobilien beschränken wollte, folgte der zweijährige Ausbildungsgang zum IHK-Betriebswirt.

Lernen musste sie nebenberuflich, an den Wochenenden. "Das war eine Mehrbelastung. Selbstdisziplin und Ehrgeiz sind dabei sehr wichtig", sagt Klindworth. Mit dem Privatleben könne es schwierig werden: "Man sieht seine Freunde weniger. Ich hatte allerdings Glück und habe meinen zukünftigen Mann beim Kursus zum IHK-Betriebswirt kennen gelernt."

Auch Thomas Warnken, der den IHK-Betriebswirt ebenfalls im Herbst letzten Jahres gemacht hat, sagt: "Wer sich für die Ausbildung entscheidet, muss den Partner mit einbeziehen, denn sie kostet viel Zeit."

Nach der Ausbildung zum Speditionskaufmann hat Warnken fünf Jahre gearbeitet und nach der Weiterbildung zum Verkehrsfachwirt eineinhalb Jahre Pause eingelegt. Das ist ein weiterer Vorteil der mehrstufigen Fortbildung: Das Tempo wird individuell bestimmt. "Es lohnt sich", davon ist der 31-Jährige überzeugt. Seit drei Wochen hat er einen erweiterten Aufgabenbereich. Damit verbunden: eine Gehaltserhöhung.