Stormarnschüler will vor großem Publikum spielen. Der Ahrensburger hat es beim Stormarner Contest für Nachwuchsbands und Solokünstler unter die ersten 20 geschafft. Die Gitarre legt er nur ungern aus der Hand.

Ahrensburg. "Ich stehe gerne im Rampenlicht." Steffen Winkler grinst schelmisch. Vielleicht weiß er, dass er mit seinem Mut, öffentlich aufzutreten, überrascht. Der 16-Jährige, der ein wenig aufgeregt unter seinen lockigen Ponysträhnen hervorblinzelt, wirkt erst einmal gar nicht wie einer, der gerne im Mittelpunkt steht. Wenn es um seine Musik geht, hält den Ahrensburger jedoch nichts mehr zurück. Auf der Bühne fühlt er sich in seinem Element: "Es macht einfach Spaß, wenn ich die strahlenden Gesichter im Publikum sehe."

Steffen macht Musik, wann immer sich die Gelegenheit bietet. Also eigentlich jeden Tag. Und in vielen verschiedenen Varianten.

"Mein Leben hat sehr viel mit Musik zu tun", sagt er. Das sei schon immer so gewesen. Der Stormarnschüler singt in mehreren Chören - darunter ein Kammerchor und ein A-Capella-Chor -, spielt E-Gitarre in der Big Band und nimmt Bratschenunterricht. Eine ganz besondere Verbindung hat Steffen aber mit seiner Gitarre. "Ich liebe den tollen Klang und stecke gerne meine Gefühle in die Lieder." Jeden Tag, wenn der Zehntklässler, der seit acht Jahren Gitarre spielt, von der Schule kommt, nutzt er die Zeit bis zum Mittagessen. "Dann schnappe ich mir meine Gitarre und spiele wenigstens eine halbe Stunde." Auch zwischendurch juckt es ihn immer wieder in den Fingern. "Ich spiele überall, wo ich meine Ruhe habe - das ist mir wichtig", sagt Steffen. Oft geht er dann in den Keller. "Aber ich setze mich mit meiner Gitarre auch mal ins Bad", erzählt er. In aller Ruhe schreibt Steffen auch seine Lieder. Zuerst entsteht die Melodie, dann der englische Text. Was so seine Themen seien? "Ach, meistens geht es natürlich um Mädchen", sagt Steffen und lacht. "Und oft sind meine Texte ein bisschen traurig. Aber mit Hoffnung."

Mit dem Text tue er sich aber immer ein bisschen schwerer als mit der Melodie. "Ich dichte einfach etwas zusammen", erzählt Steffen. "Und oft merke ich erst im Nachhinein, dass der Text auch etwas mit meinem Leben zu tun hat." Nur bei seinem allerersten Lied seien keine eigenen Erfahrungen eingeflossen. "Das war ein Liebeslied", erzählt er. "Dass ich so was als Zwölfjähriger geschrieben habe, wirkte vielleicht ein bisschen komisch."

Seine eigenen Lieder hat er bisher nur vor Freunden vorgespielt. "Die fanden es immer super", sagt Steffen und es ist ihm anzusehen, wie viel ihm die Meinung seiner Freunde bedeutet. "Ich hatte aber bisher leider nicht den Mut, mich auch mal allein vor eine Eisdiele zu stellen und zu spielen."

Reizen würde es ihn aber sehr, auch als Gitarrenspieler mal vor einem größeren Publikum aufzutreten. Auch deshalb hat er sich bei MusicStorm beworben. "Und vor allem würde ich gerne Feedback von professionellen Musikern bekommen", sagt Steffen. Dann guckt er etwas schief und schiebt hinterher: "Nicht, dass nur ich denke, ich sei gut."

Eine Karriere als Solosänger ist aber nur eine von vielen Möglichkeiten, die Steffen noch ausloten will. "Ich probiere gerne Neues aus", sagt er. Im Moment sei er vom A-Capella-Singen begeistert. Aber auch eine Laufbahn als Orchestermusiker oder Musicaldarsteller kann er sich vorstellen. "Ich denke, dass ich auf jeden Fall etwas Künstlerisches machen werde."

Um Steffens Hals blinken an einer Kette zwei silberne Buchstaben: ST. Hat das etwas mit einer Freundin zu tun? "Nein, ich bin noch zu haben", sagt Steffen ganz offen. "Die Anhänger steht eigentlich nur für meinen Vornamen." Er werde aber oft darauf angesprochen, erzählt er. "Das ist eigentlich ein gutes Mittel, um Mädchen auf mich aufmerksam zu machen." Aber als Musiker komme er sowieso ganz gut an bei den Mädchen. "Das ist ein positiver Nebeneffekt", sagt Steffen. Er grinst verschmitzt und sofort kann man sich vorstellen, wie dieser Junge mit seiner Gitarre im Scheinwerferlicht der Bühne mit seiner Kette um die Wette strahlt.