Die vier Musiker der Band “Kalamazoo“ aus Glinde und Hamburg ordnen ihren Stil als Fusion-Rock ein. Ihr Motto: Musik ist unser Leben, es gibt nichts Schöneres.

Reinbek, Glinde. "Ort, an dem das Wasser kocht" - die Bedeutung ihres Bandnamens "Kalamazoo" verstehen Dominik Beseler, Lukas Hammer, Oliver Plehn und Sönke Brauns durchaus als Programm. "Wir wollen unser Publikum zum Kochen bringen", sagt Bassist Oliver Plehn. Damit das gut klappt, treffen sich die vier jeden Montag und Freitag in ihrem Proberaum in Reinbek-Neuschönningstedt. Hier arbeiten sie an ihren Songs, die sie selbst als Fusion-Rock mit Blues-, Funk- und Metal-Elementen einordnen. Die Texte dazu sind englisch. Warum, erklärt Dominik: "Das ist einfach viel besser als deutsch."

Und hier im Dachgeschoss von Sönkes Haus erinnern die vier sich an die Anfänge von "Kalamazoo". Vor drei Jahren begannen zunächst Oliver und Sönke, gemeinsam Funk und Blues-Rock zu spielen. "Dann hat mir jemand Dominik als Sänger empfohlen", erzählt Oliver. Auf einer Party sprach er ihn an: "Du siehst so aus, als ob du eine Band suchst." Das sei zwar gar nicht so gewesen, sagt der Sänger. "Aber ich war schnell von 'Kalamazoo' überzeugt." Mittlerweile treten die vier bei jeder Gelegenheit auf. "Wir nehmen alles mit, was möglich ist", sagt Oliver. "Uns ist keine Bühne zu klein." Viele schöne Auftritte waren dabei, und ein ganz besonderer bei Sönkes Hochzeit im vergangenen Sommer. Wo der Schlagzeuger seine Frau, eine Sängerin, kennengelernt hat? Natürlich bei einem "Kalamazoo"-Konzert. In den vergangenen drei Jahren hat die Band an zahlreichen Wettbewerben teilgenommen. "Ab und zu haben wir auch gewonnen", sagt Oliver. Aber es geht ihnen nicht nur ums Gewinnen.

"Musik ist mein Leben, es gibt nichts Schöneres." Dominik spricht aus, was alle Bandmitglieder denken. In dem Punkt sind sie sich einig. Warum ihre Musik ihnen aber so wichtig ist, da fallen ihnen ganz unterschiedliche Dinge ein. "Das ist genau das, was ich immer machen wollte", sagt Sören. "Es macht einfach Spaß, wenn sich die Menschen bei den Konzerten zu unserer Musik bewegen und wir sie in Fahrt bringen können", meint Oliver. Für ihn ist klar: "Ich mach das, um auf der Bühne zu stehen." Auch Lukas tritt gerne auf. "Ich will präsentieren, was wir erarbeitet haben, es mit anderen teilen." Für Dominik zählt dagegen anderes: "Mir ist es wichtiger, für mich Musik zu machen."

Alle Bandmitglieder haben schon jahrelange Erfahrung an ihren Instrumenten. Für "Kalamazoo" haben sie aber auch neues gewagt. "Das ist die erste Band, in der ich nur gesungen habe", sagt Dominik, der seit 13 Jahren auch Gitarre spielt.

Auf die ungewohnte Rolle nur als Sänger musste der Glinder sich erst einstellen. "Es war merkwürdig, keine Gitarre zu haben, an der ich mich festhalten konnte." Auch Sönke will seine Sticks nicht wieder aus der Hand geben. Seit seinem 15. Lebensjahr spielt er Schlagzeug. "Damals hat mir ein Kumpel sein altes Schlagzeug überlassen und ich habe es einfach ausprobiert", erzählt er. Der gebürtige Reinbeker, der in Hamburg wohnt, hat nie Unterricht genommen, sondern sich alles selbst beigebracht. "Meistens treffe ich aber ganz gut." Einen Wechsel kann sich Sönke sich nicht mehr vorstellen. "Das Schlagzeug ist einfach mein Instrument." Lukas nickt zustimmend. Das gleiche gilt für ihn und seine Gitarre. "Ich habe schon zum fünften Geburtstag eine Plastikgitarre geschenkt bekommen", erzählt er. "Und seit ich sechs bin, spiele ich auf echten Gitarren."

Oliver, der in Hamburg wohnt, entschied sich als 14-Jähriger für den Bass, als er seine erste Band gründete. Die Band war wenig erfolgreich, aber dem Instrument ist der Glinder treu geblieben. "Mit gefällt der Sound, die tiefen Frequenzen", sagt er. "Das klingt so schön knurrig." Zurzeit feilen sie an ihrem zweiten Album. "Bei unserer ersten Aufnahmen wollten wir eigentlich nur eine Demo-CD produzieren", sagt Oliver. "Aber die ist dann so gut geworden, dass wir es kurzerhand zum Album erklärt haben." Beim zweiten Mal wollen die vier es von vorneherein gründlicher angehen. Oliver sagt: "Wir sind eben kleine Perfektionisten."

Bevor sie so gut aufeinander eingespielt waren, hat es allerdings etwas gedauert. "Am Anfang waren wir vier Solokünstler, die alle versucht haben, ihr ganzes Können an ihren Instrumenten einzubringen", sagt Oliver. Mittlerweile nehme sich jeder auch mal zurück, wenn dadurch das Ganze besser werde. Oliver: "Jetzt sind wir eine Einheit."

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