Dilettierende Künstler sind in königlichen Familien öfter anzutreffen, professionelle dagegen kaum: Eugen Napoleon Nikolaus Prinz von Schweden (1865-1947) ist eine dieser raren Ausnahmen. Während er heute in Deutschland kaum bekannt ist, gilt er in Schweden völlig zu Recht als bedeutender Landschaftsmaler. Unter dem Titel "Eugen. Ein Prinz malt Schweden" zeigt das Ernst Barlach Haus jetzt erstmals eine umfassende Ausstellung mit Werken jenes außergewöhnlichen Aristokraten, den Kurator Dr. Ulrich Luckhardt von der Kunsthalle als "Künstler von europäischem Format" bezeichnet.

Eugen nahm zunächst in Uppsala Malunterricht, um dann nach Paris zu gehen, wo er drei Jahre lang lebte und unter dem Pseudonym Monsieur Oscarson bei verschiedenen Künstlern lernte. Dass er damals stark vom französischen Impressionismus beeinflusst wurde, geben viele seiner Bilder deutlich zu erkennen. Wie viele seiner Kollegen griff er vor allem Motive seiner schwedischen Heimat auf und bemühte sich um die Formulierung einer modernen schwedischen Landschaftsmalerei. Mit stimmungsvollen, meist menschenleeren Landschaften erreichte er eine enorme Popularität. Seine 1895 entstandene "Wolke" ist in Schweden eine Ikone, die fast jeder kennt.

  • bis 7.1.07