Die englischsprachigen Regieanweisungen und Dialoge schimmern unter grüner, gelber und orangener Farbe hervor. Es ist eine spannende Liaison, die die schwarzen Lettern mit den Porträts und Figuren eingehen, die Armin Mueller-Stahl auf die Drehbuchseiten gemalt hat. Denn der Schauspieler spielt mit den Ebenen des Künstlerischen, wenn er die Sätze, aus denen später Film-Figuren entstehen, mit seinen gezeichneten und kolorierten Charakteren korrespondieren lässt.

Entstanden ist dieses vielschichtige Werk, das rund 120 Blätter umfasst, in den Drehpausen zum Film "Utz" im Sommer 1991. Mueller-Stahl spielt in der Verfilmung des Bruce Chatwin-Romans den Sammler Baron Kaspar von Utz, der in seiner tschechischen Wohnung 1000 Figuren aus Meißner Porzellan vor den Sozialisten versteckt. Eine Rolle, für die Mueller-Stahl mit dem Silbernen Bären ausgezeichnet wurde. Begleitend zu seiner Ausstellung "Szene und Zeichnung" im Museum für Kunst und Gewerbe beginnt ein Programm zum Thema Porzellan. Zudem zeigt das Metropolis Kino "Utz" - damit die Besucher sehen können, was aus den Drehbuchseiten geworden ist.

  • 26.1.-15.4.07