Jesus, Maria und Josef, meist auch Hirten und Schafe gehören zum Standard einer Krippe. Wie sehr das christliche Ensemble jedoch in der Gestaltung variieren kann, veranschaulicht die Schau "Europäische Weihnachtskrippen aus drei Jahrhunderten". Das Museum für Kunst und Gewerbe zeigt verschiedene Formen aus 20 Regionen Europas: Kasten- und Landschaftskrippen, Exponate aus Elfenbein und Papier, Ebenholz und Terrakotta, Laubsägearbeiten und solche, die in eine Streichholzschachtel passen.

Der Verein "Tradition und Brauchtum" aus Landshut stiftete z. B. eine Krippe mit lebensgroßen Figuren - aufgestellt in der Kulisse der Stadt und gekleidet in der ortstypischen Tracht. Eine der jüngsten Darstellungen der Heiligen Familie hat sich am Kubismus orientiert. Von Tobias Haseidl, der auch schon für den Pabst arbeitete, kommt eine Krippe aus Oberammergau. Und von der alpenländischen Schnitzerdynastie Probst wurde im 18. Jahrhundert ein umfangreiches Werk mit 60 Figuren gefertigt, zu dem auch der Zug der Heiligen Drei Könige gehört. Noch einmal 200 Charaktere mehr weist eine große provencalische Krippe auf, die - wie alle anderen ausgestellten Objekte auch - aus Privatbesitz stammt. Die Bandbreite der Schau reicht von Max Fallers abstrakten Plaketten bis hin zu schlichten Krippen aus Holz und Ton, die am Feierabend hergestellt worden sind.

  • bis 7.1.07