"Wilde Furchtlosigkeit" bescheinigt US-Autor Robert Kushner dem Werk der Textildesignerin Reiko Sudo. Innovativ und experimentell arbeitet die 1953 geborene Japanerin mit Stoffen, lässt dabei die Grenzen zwischen Mode, Kunst und Architektur verwischen. Die Gründerin der Firma "Nuno" ist mit ihren mal dicht gewebten, mal transparenten, mal gefilzten Arbeiten in Sammlungen bedeutender Museen vertreten, u. a. im Museum of Modern Art in New York.

Das Museum für Kunst und Gewerbe macht das mehr als zwei Jahrzehnte währende Schaffen Sudos in einem textilen Wald unter dem Titel "2121 Nuno" begreifbar. An einer Wand können Besucher Stoffproben ertasten. Ein einzigartiges Erlebnis, denn Sudo verknüpft traditionelle und moderne Techniken der Textilherstellung. So greift sie sowohl auf das alte Wissen der Kunstweber und -färber zurück, bedient sich aber auch industrieller Veredelungsverfahren. Sie kombiniert handgeschöpftes Papier mit neuen Fasern, die z. B. aus Mais gesponnen werden.

Eine dehnbare Wand veranschaulicht zudem, dass Transparenz in Räumen auch ohne Glas erzeugt werden kann. Und die Videofilme "Nuno - die unwirkliche Haut" sowie "Was bedeutet Stoff für mich?" vertiefen die Auseinandersetzung mit der Designerin. Und sie regen zum Nachdenken darüber an, welche Rolle Textilien im Leben spielen.

  • 19.1.-18.3.07