Das Fest en miniature in zwei Jahrhunderten - eine Schau im Puppenmuseum

Die Hauben sind gebügelt, das Deckchen gestärkt und der Baum ist festlich herausgeputzt: Weihnachtliche Athmosphäre herrscht in rund 30 Stuben im Puppenmuseum Falkenstein. Aus den Kisten im Magazin hat Elke Dröscher all die kleinen Exponate in ihre Ausstellung geholt und die Puppenstuben für die aktuelle Ausstellung "O du fröhliche. weihnachtliche Puppenwelt" dekoriert. "Es raschelt und knistert wie im wirklichen Leben", sagt die Museumsleiterin.

Die ausgestellten Puppenwohnzimmer repräsentieren die weihnachtliche Welt von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis in die 1930er-Jahre. Zentrales Element der weihnachtlichen Zeremonie ist der im Lichterglanz erstrahlende Tannenbaum. Seit der Mitte des 19. Jahrhunderts verbreitete sich der Brauch zunächst bei den Bürgerfamilien in den Städten, nach 1870 schließlich auch im Kleinbürgertum. So gehören zur Sammlung des Museums rund 20 Miniaturweihnachtbäume, Lametta, winzige bunte Kerzen, die nur für einen kurzen Augenblick zu entzünden sind, Weihnachtsteller, Leuchter und mit Oblaten verzierte Wunschzettel.

Eine Vielzahl von Päckchen in den Stuben steht für das Ritual des Schenkens: Die Spielzeugindustrie erlebte im 19. Jahrhundert eine Hochkonjunktur - während man sich auf dem Lande noch lange auf den Austausch von nützlichen Dingen beschränkte.

  • Puppenmuseum Falkenstein , Grotiusweg 79, bis Mitte Januar, di-so 11-17 Uhr, 25./ 26., 31.12. geöffnet, 24.12. und 1.1. geschlossen.