Die amerikanische Gesundheitsreform zerbröselt. Sogar die Demokraten im Kongress verzögern die Pläne von US-Präsident Barack Obama.

Washington. Der Finanzausschuss des US-Senats hat sich gegen Präsident Barack Obamas Plan ausgesprochen, als Teil der Gesundheitsreform eine neue staatliche Krankenkasse zu schaffen. 15 Senatoren stimmten gegen die Vorlage, darunter alle zehn Republikaner. Nur acht demokratische Senatoren votierten für die staatliche Versicherung. Fünf Demokraten, unter ihnen der Ausschussvorsitzende Max Baucus, stimmten dagegen.

Die Schaffung einer staatlichen Krankenkasse („public option“) gilt als Kernbestandteil der Gesundheitsreform. Die Reform gilt als wichtigstes innenpolitisches Projekt Obamas. Sie muss mit Zustimmung des Repräsentantenhauses und des Senats beschlossen werden. Im Repräsentantenhaus haben die Demokraten eine große Mehrheit.

Etwa 47 Millionen Amerikaner haben keine Krankenversicherung. Obamas Plänen zufolge müsste sich jeder Bürger versichern lassen. Der Staat würde Bedürftigen helfen, und Versicherungs-Unternehmen dürften kranke Menschen künftig nicht mehr diskriminieren. Die meisten Republikaner lehnen das Projekt ab, insbesondere eine staatliche Krankenkasse, während eine Mehrheit unter den Demokraten diese befürwortet.