Als einziges Land der industrialisierten Welt leisten sich die USA ein Gesundheitssystem, das rund 50 Millionen Bürger ohne Versicherungsschutz lässt.

Dass dieser Zustand unhaltbar ist, wusste auch schon die vorige demokratische Regierung unter Bill Clinton. Der unter Führung seiner Frau Hillary ausgearbeitete Reformplan galt als konzeptionelles Meisterwerk. Nach wenigen Monaten war das Projekt jedoch tot - aus Angst vor Staats-Lenkung hatten die Republikaner die Reform blockiert und mächtige Verbände dagegen in Stellung gebracht. Kurioserweise wurde das Scheitern der Gesundheitsreform den Demokraten angelastet - was wesentlich zu einem republikanischen Sieg bei den Kongresswahlen 1994 beitrug. Soziale Reformen unter staatlichem Einfluss gelten konservativen Amerikanern als Instrumente des Sozialismus. Der sich abzeichnende Verzicht Barack Obamas auf eine gesetzliche Krankenversicherung erinnert fatal an den Anfang des damaligen Reform-Debakels seiner jetzigen Außenministerin.