In der indischen Finanzmetropole Bombay hat auch am Freitag noch ein kriegsähnlicher Zustand geherrscht. Kommandotrupps stürmten unter dem stetigen Feuerschutz von Scharfschützen das fünfstöckige Zentrum einer jüdischen Organisation, in dem sich mutmaßlich muslimische Extremisten wahrscheinlich mit mehreren Geiseln verschanzt hatten. Hier geht’s zur Bildergalerie.

Soldaten seilten sich von einem Hubschrauber ab und begannen damit, von Zimmer zu Zimmer, von Etage zu Etage das fünfstöckige Gebäude zu durchkämmen.

Ähnlich gingen Kommandos in den Luxushotels Taj Mahal und Oberoi vor, in denen am Mittwochabend und Donnerstag hunderte von Hotelgästen in den Gewaltstrudel koordinierter Angriffe mehrerer schwer bewaffneter Angreifergruppen geraten waren. Zwei deutsche Mitarbeiter des Auswärtigen Amtes sind am Freitagmorgen aus dem Hotel "Oberoi Trident" in Bombay befreit worden. Das teilte eine Sprecherin des Auswärtigen Amts in Berlin mit.

Die Mitarbeiter des Außenministeriums hätten sich bereits vor Beginn der Attentatswelle mit mindestens 125 Toten und mehr als 300 Verletzten in dem Hotel aufgehalten.

Unklar war, ob die Deutschen als Geiseln festgehalten worden waren, oder ob sie sich in Zimmern des Hotels verschanzt hatten. Die Sprecherin des Außenministeriums sagte, es könne nicht ausgeschlossen werden, dass weitere Deutsche unter den Betroffenen sind. "Die Lage ist weiterhin unübersichtlich."

Zudem kamen heute Morgen auch zwei Mitarbeiter der Fluggesellschaft Lufthansa aus dem Hotel frei. Damit sind laut Lufthansa alle Mitarbeiter des Unternehmens in Bombay in Sicherheit. Zu den Nationalitäten wollte die Fluggesellschaft nichts sagen. Es soll sich um drei Deutsche, eine Österreicherin und drei Inder handeln.


Befreiungsaktion im jüdischen Zentrum in Bombay


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