Die Omikron-Variante soll einer neuen Studie aus Göttingen zufolge weitgehend resistent gegen aktuelle Antikörper sein. Mehr im Blog.

  • Die Omikron-Variante soll "weitgehend resistent" gegen Antikörper sein, zeigt eine Studie
  • Eine Million Packungen des Pfizer-Medikaments Paxlovid hat die Bundesregierung gekauft
  • Justizminister Buschmann will einen Gesetzentwurf zur Triage "zügig" vorlegen
  • Unbekannte haben einen Brandanschlag auf das Gesundheitsamt in Bremerhaven verübt
  • Das Bundesverfassungsgericht verpflichtet den Gesetzgeber zu Triage-Regelungen
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Berlin. Im Kampf gegen eine weitere Ausbreitung des Coronavirus verschärfen die Bundesländer zum Jahresausklang ihre Regeln. Kontakte im privaten und öffentlichen Leben werden weiter eingeschränkt, insbesondere um sich gegen die sehr ansteckende Omikron-Variante zu rüsten. Manche Bundesländer hatten damit bereits zu Weihnachten begonnen, andere legen oder ziehen in dieser Woche nun nach. Seit Montag gelten in Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern strengere Regeln. Am heutigen Dienstag folgen weitere Länder. Auf die Maßnahmen hatten sich Bund und Länder vergangene Woche geeinigt.

Das Bundesverfassungsgericht hat am Dienstag entschieden, dass der Gesetzgeber verpflichtet ist, für diese sogenannte Triage Kriterien vorzugeben. Menschen mit Behinderungen und Vorerkrankungen fordern Klarheit vom Gesetzgeber: Welchen Regeln sollen Ärztinnen und Ärzte unterliegen, wenn Intensivstationen in der Corona-Pandemie so überlastet sind, dass Mediziner nicht mehr alle Patienten retten können und eine Auswahl treffen müssen. Bundesjustizminister Marco Buschmann hat angekündigt, die Bundesregierung werde "zügig" einen entsprechenden Gesetzentwurf vorlegen.

Eine gute Nachricht kurz vor Silvester: Die Bundesregierung hat ihr Mitte November gesetztes Ziel von 30 Millionen Impfungen bis zum Jahresende erreicht. Die Marke wurde am Sonntag überschritten. "Wir haben jetzt ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Darauf können wir alle stolz sein", so Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. Allerdings: Das Ziel, 80 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal gegen das Coronavirus zu impfen, musste auf Ende Januar 2022 verschoben werden.

Corona: RKI meldet aktuelle Zahlen

Laut RKI lag die Zahl der registrierten Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner und Woche am Dienstagmorgen bei 215,6. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der bundesweite Wert bei 222,7 gelegen, vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 306,4 (Vormonat: 452,2). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 21.080 Corona-Neuinfektionen. Binnen 24 Stunden starben 372 Menschen in Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Das RKI warnt allerdings vor unvollständigen Fallzahlen über die Feiertage. Mehr dazu: Corona in Deutschland – Die aktuellen Zahlen des RKI im Überblick

Corona-News von Dienstag, 28. Dezember: Ende des Newsblogs

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Brandanschlag gegen Gesundheitsamt in Bremerhaven

15.23 Uhr: In Bremerhaven haben Unbekannte Brandsätze gegen die Fassade des Gesundheitsamtes geworfen. Ein Tatverdächtiger habe das Feuer laut Polizei an der Rückseite des Gebäudes entzündet und sei danach geflohen. Die Brandsätze seien von allein erloschen.

Ob ein Zusammenhang zwischen dem Brandanschlag und der zu einer ähnlichen Zeit stattfindenden rechtsextremen Anti-Corona-Demonstration besteht, konnte die Polizei nicht bestätigen. Die Polizei Bremen ermittelt in dem Fall und sucht Zeuginnen und Zeugen.

Studie: Omikron wohl resistent gegen aktuelle Antikörper

14.57 Uhr: Die Omikron-Variante soll laut Forscherinnen und Forschern aus Göttingen weitgehend resistent gegen aktuelle Antikörper sein. Einer neuen Studie zufolge hemmten Antikörper von genesenen Omikron beinahe gar nicht. Auch die zweifache Impfung mit dem Vakzin von Pfizer/Biontech weise demnach eine deutlich geringere Wirksamkeit gegen Omikron auf.

Menschen mit drei Pfizer/Biontech-Impfungen oder einer Kreuzimpfung mit dem Impfstoff von Astrazeneca könnten sich weiterhin auf eine "bessere Hemmung" verlassen. "Unsere Ergebnisse weisen darauf hin, dass die Antikörpertherapien für Covid-19 an die Omikron-Variante angepasst werden müssen", sagte Studienleiter Stefan Pohlmann am Dienstag.

Justizminister Buschmann kündigt schnelle Reaktion auf Triage-Entscheidung an

14.36 Uhr: Bundesjustizminister Buschmann (FDP) will schnell auf die Triage-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts reagieren. "Das erste Ziel muss sein, dass es erst gar nicht zu einer Triage kommt. Wenn aber doch, dann bedarf es klarer Regeln, die Menschen mit Handicaps Schutz vor Diskriminierung bieten", schrieb Buschmann auf Twitter. Die Bundesregierung werde dazu zeitnah einen Gesetzentwurf vorlegen.

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Bundesregierung kauft eine Million Packungen des Covid-Medikaments Paxlovid

12.44 Uhr: Die Bundesregierung kauft eine Million Packungen des Medikaments Paxlovid der US-Firma Pfizer gegen schwere Covid-Verläufe. Das sagte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Deutschen Presse-Agentur in Berlin. Mit ersten Lieferungen werde noch im Januar gerechnet.

Grünen-Gesundheitsexperte: Erst Angebote, dann Impfpflicht

11.49 Uhr: Der Grünen-Gesundheitsexperte Janosch Dahmen hat sich dafür ausgesprochen, vor der Einführung einer allgemeinen Impfpflicht gegen Corona zuerst ausreichend Impfangebote zu schaffen. "Bevor wir eine Pflicht dann letztlich scharf schalten und umsetzen, müssen dem Ganzen auch hinreichend Angebote vorausgegangen sein", sagte er am Dienstag im Bayerischen Rundfunk.

Dahmen verwies auf aktuell "lange Schlangen" vor Impfzentren und Arztpraxen. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) habe für genug Impfstoff für das erste Quartal des Jahres gesorgt. "Das jetzt alles zu verimpfen und umzusetzen, bei allen Menschen, die ja gerade zur Zeit in großer Zahl bereit sind, sich auch impfen zu lassen, das muss alles vorgeschaltet sein. Und wenn das dann nicht reicht, dann wird auch eine Pflicht notwendig sein und gegebenenfalls greifen."

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© Kay Nietfeld/dpa | Kay Nietfeld

Corona-Zahlen in Griechenland explodieren

11.41 Uhr: In Griechenland wird erwartet, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen am Dienstag binnen 24 Stunden auf mehr als 15.000 Fälle steigt. Das sagte Gesundheitsminister Thanos Plevris am Morgen im Staatssender ERT. Die genauen Daten veröffentlicht die Gesundheitsbehörde jeweils am frühen Abend.

Erst am Vortag war mit 9284 Fällen der höchste Stand von Neuinfektionen seit Pandemiebeginn verzeichnet worden. Plevris äußerte sich nicht zum Anteil der Omikron-Variante; die Zeitung "To Proto Thema" berichtete jedoch, im Großraum Athen könnte es sich nach Untersuchung der Daten mittlerweile bei gut 70 Prozent der Neuinfektionen um Omikron handeln.

Nach Kritik: NRW-Gesundheitsministerium stellt Laumann-Äußerungen klar

11.32 Uhr: Das nordrhein-westfälische Gesundheitsministerium hat Äußerungen von Ressortchef Karl-Josef Laumann (CDU) klargestellt. Zuvor hatte sich der Gesundheitsminister zur Verbreitung der Omikron-Variante in der Corona-Pandemie geäußert. In den sozialen Medien war dem Politiker daraufhin vorgeworfen worden, sich nicht auszukennen. Das Ministerium teilte darauf mit, dass dem Minister selbstverständlich bewusst sei, dass sich das Coronavirus auch über Aerosole überträgt.

Laumann hatte zur Begründung der 2G-plus-Regeln (zusätzlicher Test für Geimpfte und Genesene im Freizeitbereich) in Nordrhein-Westfalen in einem Fernsehinterview gesagt: "Ich habe heute noch eine Expertise aus dem Gesundheitsamt in Köln bekommen, die noch ganz klar sagen, das Neue an dieser Omikron-Variante ist, dass sie sich nicht nur durch Tröpfchen überträgt, sondern dass sie sich auch ähnlich wie Masern durch die Luft überträgt."

Bei dem O-Ton habe Laumann zum einen schlicht Inhalte eines Berichts der Stadt Köln an das Ministerium wiedergegeben, zum anderen deutlich gemacht, "dass sich die Omikron-Variante offenbar viel einfacher über Aerosole überträgt als die vorherigen Varianten und damit noch infektiöser ist", teilte das Ministerium mit.

Frankreich erhöht Lohn von Intensivpersonal in Kliniken um 100 Euro

10.32 Uhr: Frankreich erhöht den Monatslohn von Pflegerinnen und Pflegern auf den Intensivstationen der Krankenhäuser um 100 Euro. Die Prämie werde bereits ab Januar im Zuge einer geplanten grundlegenden Verbesserung der Arbeitsbedingungen gezahlt, kündigte Premierminister Jean Castex am Dienstag beim Besuch einer Klinik in Créteil bei Paris an.

Angesichts der Corona-Krise werde Intensivpersonal dringender denn je benötigt. "Es geht nicht nur um eine moralische, sondern auch um eine materielle Unterstützung der Regierung", sagte Castex. Landesweit würden rund 24.000 Pflegerinnen und Pfleger von dem Lohnplus profitieren.

Bautzen: Zwölf Polizisten bei Corona-Protesten verletzt

10.23 Uhr: Bei Protesten gegen die Corona-Schutzmaßnahmen in zahlreichen ostdeutschen Städten sind am Montagabend vereinzelt auch Polizisten angegriffen und verletzt worden. Im ostsächsischen Bautzen meldete die Polizei zwölf verletzte Beamtinnen und Beamte sowie zwölf beschädigte Einsatzfahrzeuge. Einsatzkräfte seien mit Pyrotechnik und Flaschen beworfen worden. Auch in der thüringischen Landeshauptstadt Erfurt wurde ein Polizist leicht verletzt. In Dresden wurden Beamte laut Polizei ebenfalls körperlich angegriffen und mit Pfefferspray besprüht.

In Bautzen hatten sich laut Polizei etwa 500 Menschen zu einem nicht zulässigen Versammlungsaufzug formiert. Die Polizei stoppte den Aufzug, was massive Gegenwehr der Demonstranten zur Folge gehabt habe. Die Beamtinnen und Beamten hätten neben einfacher körperlicher Gewalt auch Reizgas und Schlagstöcke einsetzen müssen. Im Verlaufe des Einsatzes sei bei 195 Personen die Identität festgestellt worden. Es wurden 23 Strafanzeigen gestellt, unter anderem wegen Landfriedensbruchs. Lesen Sie mehr: Querdenker: Wie sie den Staat bei Telegram austricksen

Polizeibeamte und Demo-Teilnehmer in Bautzen: In der sächsischen Stadt kam es nach den Weihnachtsfeiertagen zu Angriffen auf Polizisten.
Polizeibeamte und Demo-Teilnehmer in Bautzen: In der sächsischen Stadt kam es nach den Weihnachtsfeiertagen zu Angriffen auf Polizisten. © Bernd März/B&S/dpa +++ dpa-Bildfunk +++ | Bernd März/B&S/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Corona-Triage: Verfassungsgericht verpflichtet Gesetzgeber zu Regelungen

10.08 Uhr: Der Gesetzgeber muss "unverzüglich" Vorkehrungen zum Schutz von Menschen mit Behinderungen im Fall einer sogenannten Triage treffen. Er müsse in Pandemiezeiten der aus dem Grundgesetz folgenden Handlungspflicht nachkommen, teilte das Bundesverfassungsgericht am Dienstag in Karlsruhe mit.

Israel vergibt Booster drei Monate nach zweiter Impfung

10.02 Uhr: Israel vergibt die Booster-Impfung gegen das Coronavirus ab sofort schon drei Monate nach der zweiten Impfung. Der Generaldirektor des Gesundheitsministeriums, Nachman Asch, habe eine entsprechende Anweisung gegeben, teilte das Ministerium am späten Montagnachmittag mit. Bisher hatte Israel die Booster-Impfung erst fünf Monate nach der zweiten Impfung vergeben.

Angesichts der Omikron-Variante des Coronavirus sei es notwendig, die Immunität in der Bevölkerung so schnell wie möglich zu steigern, hieß es in der Mitteilung. Andere Länder wie Deutschland und Frankreich hätten ebenfalls entsprechende Anweisungen gegeben.

Die Richtlinie beziehe sich auf alle in Israel vergebenen Impfstoffe – Pfizer/Biontech, Moderna und Astrazeneca. Allerdings werde empfohlen, als dritte Dosis möglichst das gleiche Vakzin wie bei der ersten und zweiten zu erhalten.

Israel bereitet sich auf vierte Corona-Impfung vor
Israel bereitet sich auf vierte Corona-Impfung vor

Party im Club trotz positivem Corona-Test – Australier festgenommen

8.24 Uhr: Ein 19-Jähriger soll in der südaustralischen Stadt Adelaide trotz eines positiven Corona-Tests in einem Club gefeiert haben, statt sich in Quarantäne zu begeben. Die Polizei nahm den jungen Mann am Dienstag fest, da er die Anweisungen des Notfallgesetzes nicht befolgt habe, wie es in einer Pressemitteilung hieß. Er wurde gegen Kaution freigelassen und soll nun im Februar vor Gericht erscheinen. Dem jungen Mann droht eine Geldstrafe von bis zu 20.000 australischen Dollar (etwa 12.800 Euro) oder zwei Jahre Haft. Er war von der Gesundheitsbehörde über sein positives Testergebnis informiert worden.

Auch Australien kämpft derzeit gegen die besonders ansteckende Omikron-Variante, die mittlerweile in jedem Bundesstaat und Territorium aufgetreten ist. In den meisten Teilen des Landes ist das Tragen von Masken wieder obligatorisch.

Unionsfraktionsvize Müller fordert Lockerung der Quarantäne-Regeln

7.59 Uhr: Die Union plädiert für eine Lockerung der Quarantäneregeln, um zusätzliche Impfanreize zu schaffen. "Die Omikronwelle ist nicht mehr aufzuhalten, nur noch zu verzögern", sagte der stellvertretende Vorsitzende der Unionsfraktion, Sepp Müller, dieser Redaktion. Jeder Tag der Verzögerung biete neue Impf-Gelegenheiten. "Die Impfungen machen den Unterschied. Deswegen erwarte ich eine Lockerung der Virusvarianten-Quarantäneregeln für Geboosterte und Geimpfte", sagte der CDU-Politiker.

Buschmann sieht nationales Impfregister skeptisch

7.50 Uhr: Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) steht der Einführung eines nationalen Impfregisters im Zuge einer möglichen Corona-Impfpflicht skeptisch gegenüber. "Bei nationalen Registern, die Daten über die gesamte Bevölkerung speichern, bin ich stets zurückhaltend", sagte Buschmann der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung". "Datenschützer befürchten hier den Einstieg in einen umfassenden Zugriff des Staates auf alle Gesundheitsdaten der Bürgerinnen und Bürger."

Vor dem Hintergrund der Debatte über eine Impfpflicht wurden zuletzt auch die Forderungen nach einem nationalen Impfregister immer lauter. Befürworter eines solchen Registers argumentieren, dass eine effektive Kontrolle einer Impfpflicht auf andere Weise kaum möglich wäre.

Dem widersprach Buschmann in der "FAZ". "Der Staat kann und soll gar nicht jeden und alles jederzeit kontrollieren", sagte der FDP-Politiker. Er sprach sich für stichprobenartige Kontrollen von Nachweisen aus, wie es sie etwa jetzt auch bei der 3G-Regel im Bahnverkehr gebe.

Lehrerverband fordert Vorbereitung für mögliche Corona-Schulschließungen

6.23 Uhr: Angesichts einer Zunahme schwerer Corona-Erkrankungen unter Kindern in den USA fordert der Deutsche Lehrerverband Vorbereitungen für mögliche Schulschließungen. "Sobald die fünfte Welle Deutschland erreicht, müssen wir schnell reagieren können", sagte Verbandspräsident Heinz-Peter Meidinger dem "Tagesspiegel". Sollten im Januar Distanz- und Wechselunterricht sowie Notbetreuung nötig werden, müssten die Pläne dafür jetzt in Gang gesetzt werden. Bis zur nächsten Ministerpräsidentenkonferenz am 7. Januar könne man damit nicht warten.

Oberstes Ziel müsse es sein, bis zum Ende des Schuljahres so viel Regelunterricht wie möglich zu gewährleisten. Deshalb sei "ein kurzer, harter Schul-Lockdown besser, als dass wir die kommenden Monate immer wieder einzelne Schulen schließen müssen".

Der Präsident der Bundesärztekammer, Klaus Reinhardt, sprach sich gegen Schulschließungen aus. "Zurzeit sehe ich keinen Anlass, über einen Lockdown der Schulen nachzudenken", sagte er dem "Tagesspiegel". Es sei davon auszugehen, dass die Booster-Impfkampagne und die aktuellen Kontaktbeschränkungen ausreichten, um die Omikron-Welle einzudämmen.

Drohen erneut Schulschließungen? Der Lehrerverband fordert, einen Schul-Lockdown zumindest für den Ernstfall vorzubereiten.
Drohen erneut Schulschließungen? Der Lehrerverband fordert, einen Schul-Lockdown zumindest für den Ernstfall vorzubereiten. © Imago

Kassenärzte halten nichts von allgemeiner Corona-Impfpflicht

6.02 Uhr: Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, lehnt eine allgemeine Impfpflicht gegen das Coronavirus ab. "Besser, als jetzt ein großes, unbeherrschbares Rad zum Thema Impfpflicht und Impfregister zu drehen, wäre es, alle Anstrengungen aufs Impfen und Boostern zu richten", sagte Gassen der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Die KBV halte "die zeitnahe Erstellung eines zentralen Registers zur Vorbereitung einer möglichen Corona-Impfpflicht für unrealistisch", betonte Gassen. Der Aufbau würde "Monate, vielleicht auch Jahre dauern".

"Man kann den Leuten nicht ernsthaft eine Impfpflicht auferlegen und dann feststellen, dass die Wirkung des Impfstoffes immer nur ein paar Monate hält", gab Gassen ferner zu bedenken. "Solange es zu den wesentlichen Fragen keine abschließende Antwort gibt, sollte sich die Politik mit Impfpflicht-Ankündigungen bedeckt halten, sonst werden einerseits unerfüllbare Erwartungen geweckt und andererseits unnötig gesellschaftliche Konflikte geschürt", warnte der KBV-Chef. "Wenn am Ende des Tages nicht nennenswert mehr Leute geimpft werden, bringt die Impfpflicht außer massivem Ärger, aggressiven Demonstrationen und einer Klageflut nicht viel."

US-Behörde verkürzt empfohlene Isolationsdauer nach Corona-Infektion

5.54 Uhr: Die US-Gesundheitsbehörde verkürzt die empfohlene Isolationsdauer nach einer Corona-Infektion von zehn auf fünf Tage. Grund seien wissenschaftliche Erkenntnisse, dass die meisten Ansteckungen früh im Krankheitsverlauf stattfinden – in der Regel in den ein bis zwei Tagen vor dem Auftreten der Symptome und in den zwei bis drei Tagen danach, teilte die CDC am Montag (Ortszeit) mit. Bisher hatte die CDC eine Isolation von zehn Tagen empfohlen. Unter Isolation versteht die Behörde die Zeit nach einer bestätigten Infektion.

Die Verkürzung wird nun empfohlen, wenn die Betroffenen keine Symptome mehr haben und an weiteren fünf Tagen eine Maske tragen, wenn sie sich in der Nähe anderer aufhalten. "Die Omikron-Variante breitet sich schnell aus und hat das Potenzial, alle Facetten unserer Gesellschaft zu beeinträchtigen", erklärte CDC-Chefin Rochelle Walensky. Die neuen Empfehlungen sollten gewährleisten, dass die Menschen ihr tägliches Leben sicher weiterführen könnten.

Die CDC passt auch die Leitlinien für Quarantäne an – sie gelten für Menschen, die Kontakt mit einer infizierten Person hatten. Für Menschen die gar nicht oder nicht vollständig gegen Corona geimpft sind, wird unter Umständen ebenfalls nur noch eine Quarantäne von fünf statt zehn Tagen empfohlen. Um die Quarantäne ganz umgehen zu können, spielt nun auch eine Rolle, ob die Betroffenen eine Auffrischungsimpfung erhalten haben.

Kubicki vermisst verlässliche Datengrundlage für Corona-Maßnahmen

5.31 Uhr: Vor Inkrafttreten weiterer Corona-Schutzmaßnahmen an diesem Dienstag hat der Vizepräsident des Bundestages, Wolfgang Kubicki, die Datengrundlage für solche Entscheidungen infrage gestellt. "Ich sehe nicht, dass Omikron einen neuen Lockdown notwendig macht.

Ich sehe jedoch mit Sorge, dass wir wieder über die Feiertage den Überblick über das Infektionsgeschehen verlieren", sagte der stellvertretende FDP-Vorsitzende dieser Redaktion. "Wenn wir aber nicht wissen, ob sich die Lage verschlechtert oder bessert, können wir auch kaum Maßnahmen ergreifen, die verhältnismäßig und zielgenau sind." Es sei das Ergebnis der von der Union geführten Vorgängerregierung, dass sich Deutschland "immer noch in einer Datenwüste befindet".

Wolfgang Kubicki bei einer Bundestagssitzung im Dezember.
Wolfgang Kubicki bei einer Bundestagssitzung im Dezember. © imago

Bundesdatenschutzbeauftragter hält Impfregister für möglich

4.44 Uhr: Der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Ulrich Kelber, hält die Einführung eines nationalen Impfregisters im Zuge einer allgemeinen Impfpflicht für machbar. "Datenschutzrechtlich unmöglich ist ein nationales Impfregister nicht", sagte Kelber dieser Redaktion.

Allerdings müsse die Politik zunächst konkret die Ziele benennen, die sie mit der Impfpflicht erreichen wolle, sodass man beurteilen könne, ob ein zentrales Impfregister notwendig sei. "Danach müssen die dafür notwendigen Datenerhebungen und -verarbeitungen geklärt werden, zusammen mit den erforderlichen Schutzmaßnahmen", sagte Kelber.

Der Bundesdatenschutzbeauftragte setzt zudem darauf, dass wissenschaftliche Daten künftig besser auswertbar sind. Kelber begrüßte die Pläne der Ampel-Koalition, ein Forschungsdatengesetz auf den Weg bringen zu wollen. "Gerade in der Corona-Pandemie wird deutlich, wie wichtig valide Daten für Modellierungen und die Bewältigung von Szenarien sind", sagte Kelber. Allerdings müsse dabei stets gelten, dass ohne Rechtsgrundlage oder Einwilligung keine Daten verwendet werden dürften.

Feuerwehrverband erwartet wegen Böllerverbot weniger Noteinsätzen zu Silvester

3.33 Uhr: Das pandemiebedingte bundesweite Böllerverbot zu Silvester wird nach Einschätzung des Deutschen Feuerwehrverbands zu deutlich weniger Notfällen rund um den Jahreswechsel führen. Das Böllerverbot sei "sehr hilfreich für die Arbeit der Feuerwehr", da es zu erheblicher Entlastung bei den Einsatzzahlen führe, sagte Verbandspräsident Karl-Heinz Banse dieser Redaktion. Dies habe bereits die entsprechende Regelung im Vorjahr gezeigt, als das Zünden von Feuerwerkskörper zu Silvester ebenfalls verboten war.

"Die Zahl der Unfälle und Verletzungen durch Böller dürfte auch diesmal deutlich geringer ausfallen als in regulären Jahren", sagte Banse. Dadurch würden weniger Krankenhausbehandlungen erforderlich und die stark mit Covid-19-Patienten belegten Kliniken entlastet.

Mit einer Gefährdung der Einsatzfähigkeit der Feuerwehr im Fall einer schnellen Ausbreitung der Omikron-Variante rechnet Banse indes nicht. "Denkbare Personalengpässe durch eine rasche Zunahme von Omikron-Infektionen können bei den Feuerwehren ausgeglichen werden, da es generell vorgeplante Personalreserven etwa bei den Freiwilligen Feuerwehren gibt", sagte Banse. In Deutschland gebe es aktuell knapp 35.000 Berufsfeuerwehrangehörige und mehr als eine Million freiwillige Feuerwehrleute. Diese könnten sich in Notsituationen aushelfen, betonte der Verbandschef.

Polizeigewerkschaft fordert wegen Omikron rasches Boostern von Beamten

2.22 Uhr: Wegen der zunehmenden Ausbreitung der hochansteckenden Corona-Variante Omikron fordert die Gewerkschaft der Polizei (GdP) mehr Auffrischimpfungen für Polizistinnen und Polizisten. Um die Einsatzbereitschaft in einer drohenden vierten Welle zu gewährleisten, sei es notwendig, "dass die Polizeien zeitnah boostern", sagte der Gewerkschaftschef Oliver Malchow dieser Redaktion. Das laufe bereits gut an. Mit Blick auf befürchtete Personalengpässe in Bereichen der kritischen Infrastruktur wie der Polizei sagte Malchow: "Die Polizei wird das schaffen." Die Polizeibehörden der Bundesländer müssten hierfür "eng zusammenarbeiten und sich unterstützen".

Nach Malchows Worten kann es allerdings aufgrund der aktuellen Corona-Proteste zu Einschränkungen in der weiteren Polizeiarbeit kommen. Der hohe Einsatzaufwand durch zahlreiche Demonstration und sogenannte Spaziergänge erfordere unter Umständen, "andere polizeiliche Aufgaben zu vernachlässigen, zum Beispiel bei der Verkehrsüberwachung". Die Frage sei hier, wie lange die Bürgerinnen und Bürger es akzeptieren, "wenn einige mit bestimmten Vergehen durchkommen, weil die Polizei das nicht mehr verfolgen kann". Es stehe zu befürchten, dass die Polizei am Ende "noch mehr zum Blitzableiter für verärgerte Bürger wird", warnte Malchow.

Ein Polizist aus NRW bekommt eine Booster-Impfung.
Ein Polizist aus NRW bekommt eine Booster-Impfung. © David Young/dpa

Montag, 27. Dezember: Winterwetter und Omikron – Wieder Hunderte Flugausfälle in den USA

22.18 Uhr: In den USA ist es wegen Infektionen mit der Omikron-Variante des Coronavirus und wegen schlechten Wetters erneut zu Hunderten Flugausfällen gekommen. US-Medien berichteten unter Berufung auf die Flugdaten-Website Flight Aware, dass am Montag rund 1000 Flüge innerhalb, in die oder aus den USA betroffen waren.

Die Fluglinie Delta erklärte, dass sie mit mehr als 200 Streichungen ihrer mehr als 4000 geplanten Flüge für Montag rechnete. Neben Personalausfall aufgrund von Omikron sei dafür auch winterliches Wetter in Minneapolis, Seattle, Salt Lake City und anderen Gebieten der USA verantwortlich.

Tausende Menschen protestieren gegen Corona-Maßnahmen

20.07 Uhr: In zahlreichen deutschen Städten sind am Montag wieder Tausende Menschen gegen Corona-Schutzmaßnahmen auf die Straße gegangen. In Schwerin versammelten sich am Montagabend trotz Kälte und glatten Wegen nach Polizeiangaben etwa 2700 Menschen, um ihren Unmut gegen die andauernden Einschränkungen und Pläne der Bundesregierung für eine Impfpflicht deutlich zu machen. Auch in Rostock versammelten sich mehrere Tausend Demonstranten.

In Magdeburg zogen nach ersten Angaben der Polizei rund 3000 Menschen vom Domplatz aus durch die Stadt. In Halle sprach ein Polizeisprecher von rund 1500 Demonstranten. Auch in weiteren Städten von Sachsen-Anhalt waren Proteste gegen Corona-Maßnahmen angekündigt.

Auch in zahlreichen Thüringer Orten wurde wieder demonstriert. Allein in Gera gingen am Abend rund 2000 Menschen auf die Straße, wie eine Polizeisprecherin sagte. Im benachbarten Altenburg waren es 1300 Menschen. Größere Ansammlungen oder Aufzüge mit mehreren Hundert Beteiligten gab es auch in Stadtilm, Hermsdorf, Saalfeld und Eisenach. Insgesamt sei in 60 Orten zu Protesten aufgerufen worden.

Gegner von Corona-Maßnahmen und Impfpflicht ziehen begleitet von der Polizei durch die Innenstadt von Potsdam. In zahlreichen deutschen Städten haben tausende Menschen am Montag demonstriert.
Gegner von Corona-Maßnahmen und Impfpflicht ziehen begleitet von der Polizei durch die Innenstadt von Potsdam. In zahlreichen deutschen Städten haben tausende Menschen am Montag demonstriert. © dpa | Monika Skolimowska

81 Stunden Weihnachts-Impfmarathon in Duisburg

19.50 Uhr: Nach 81 Stunden und weit über 800 Impfungen ist am Montagabend in Duisburg ein Weihnachts-Impfmarathon zu Ende gegangen. Initiator war der Neurologe Ahmad-Mujtaba Mostakiem, der mit seinem Team im Drei-Schicht-System in einem Hotel in der Nähe des Duisburger Hauptbahnhofs zu der Aktion eingeladen hatte. Er spricht von einem vollen Erfolg. Impflinge konnten ohne Anmeldung kommen.

"Am Ende war uns der Impfstoff von Biontech ausgegangen", sagte Mostakiem der Deutschen Presse-Agentur. Der Mediziner zeigt sich stolz. "Selbst in der Nacht haben wir durchgehend geimpft." Unter den Gästen seien ganze Familien gewesen, die über Weihnachten bei Verwandten in Duisburg waren. "Zu 90 Prozent kamen Menschen, die es aus Zeitgründen wegen des Berufs oder Studiums bislang nicht geschafft haben, sich impfen zu lassen", sagte der Neurologe. Die Menschen hätten sich zum Teil mit Pralinen, Schokolade, Sekt und Obstkörben für die Möglichkeit bedankt.

Griechenland schränkt im neuen Jahr Gastronomie ein und verschärft Maskenpflicht

19.23 Uhr: In Griechenland sollen wegen des jüngsten Anstiegs der Neuinfektionen zu Beginn des neuen Jahres die Corona-Beschränkungen verschärft werden. Ab dem 3. Januar müssen Restaurants und Bars um Mitternacht schließen, wie das Gesundheitsministerium in Athen am Montag mitteilte. Grundsätzlich sind in der Gastronomie nur noch Tischgesellschaften von maximal sechs Gästen zulässig. Außerdem werden die Maskenpflicht und die Homeoffice-Vorschriften verschärft.

Um die neue Infektionswelle einzudämmen müssen in Supermärkten und öffentlichen Verkehrsmitteln künftig FFP2-Masken getragen werden. Dies gilt auch für alle Mitarbeiter im Gastgewerbe. Ersetzt werden kann die FFP2-Maske nur durch zwei übereinander getragene medizinische Masken.

In Griechenland müssen sich Menschen über 60 bis zum 16. Januar mindestens einmal impfen lassen. Andernfalls droht ihnen von da an eine monatliche Geldbuße von 100 Euro.
In Griechenland müssen sich Menschen über 60 bis zum 16. Januar mindestens einmal impfen lassen. Andernfalls droht ihnen von da an eine monatliche Geldbuße von 100 Euro. © dpa | Socrates Baltagiannis

Wieder Massenausbruch in Ischgl? Behörde ruft zur Vorsicht auf

18.35 Uhr: Wegen eines Corona-Falls im bekannten Lokal "Kitzloch" im österreichischen Skigebiet Ischgl haben Behörden einen öffentlichen Aufruf an Gäste der Bar gestartet. Personen, die sich am vorigen Donnerstag oder Freitag dort aufhielten, sollten sich testen lassen und zwei Wochen lang FFP2-Masken tragen sowie Menschenansammlungen meiden, hieß es am Montag vom Land Tirol. Ein Servicemitarbeiter sei positiv getestet worden.

Das "Kitzloch" gilt als einer der Ausgangspunkte für die vielen Infektionen, die Anfang 2020 von Ischgl aus in verschiedene Länder Europas getragen wurden. Eine unabhängige Expertenkommission stellte im Oktober 2020 in einem Bericht fest, dass am Anfang der Pandemie Personal im "Kitzloch" trotz Grippesymptomen weitergearbeitet hatte. Behörden hätten die Situation heruntergespielt, so der Bericht.

Gewalttätige Corona-Demonstranten in Schnellverfahren verurteilt

17.52 Uhr: Nur einen Tag nach gewalttätigen Corona-Protesten in Schweinfurt sind vier Angeklagte bereits verurteilt worden. In beschleunigten Verfahren verhängte das Amtsgericht Schweinfurt am Montag Geld- und Bewährungsstrafen – darunter auch gegen die Mutter eines vierjährigen Kindes, das an einer Polizeiabsperrung durch eine Pfefferspraywolke leicht verletzt wurde. Das Gericht verurteilte sie wegen Widerstands und tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte zu sechs Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung, wie die Justiz mitteilte.

Bei der Demonstration am Sonntagabend waren acht Polizisten und mehrere Teilnehmer der Kundgebung verletzt worden - darunter das vierjährige Mädchen. Gegen zwei Männer verhängte das Gericht wegen Widerstands, tätlichen Angriffs und Körperverletzung beziehungsweise versuchter Körperverletzung Bewährungsstrafen von 12 und 8 Monaten, gegen einen dritten Angeklagten wegen Widerstands und Beleidigung eine Geldstrafe von 80 Tagessätzen zu je 20 Euro.

12.12.2021, Bayern, Schweinfurt: Zahlreiche Menschen nehmen an einer nicht angemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen teil.
12.12.2021, Bayern, Schweinfurt: Zahlreiche Menschen nehmen an einer nicht angemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen teil. © Oliver Schikora/Main-Post/dpa

Höchststand an Corona-Neuinfektionen in Griechenland - neue Maßnahmen

17.35 Uhr: In Griechenland hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen Höchststand erreicht. Von Sonntag auf Montag wurden 9284 Neuinfektionen registriert, so viele wie noch nie zuvor binnen 24 Stunden. Gesundheitsminister Thanos Plevris kündigte schärfere Corona-Maßnahmen an, die allerdings erst vom 3. Januar an gelten sollen. Würden die Maßnahmen vor Neujahr verschärft, verlagere sich das Problem wegen der Feiertage in den privaten Raum, sagte Plevris bei einer Pressekonferenz am Montagabend. Vom 3. Januar an soll Plevris zufolge im öffentlichen Raum die Pflicht zu FFP-2-Maske gelten. Bars, Tavernen und Kneipen müssen dann wieder um Mitternacht schließen. Auch dürfen die Gäste nicht stehen oder gar tanzen, sondern nur sitzen.

Corona-Zahlen klettern in Spanien weiter: Parlamentschefin positiv

17.10 Uhr: Trotz einer hohen Impfquote von rund 80 Prozent klettert auch in Spanien die Zahl der Corona-Infektionen weiter rasant. Am Montag erwischte es unter anderem Parlamentspräsidentin Meritxell Batet. Die 48 Jahre alte Politikerin sei positiv getestet worden und habe sich zu Hause in Madrid in Quarantäne begeben, berichtete der staatliche Fernsehsender RTVE unter Berufung auf Quellen des Abgeordnetenhauses. Ihr gehe es gut. Sie werde aber am Dienstag die Wiederaufnahme der Parlamentssitzungen nach der Weihnachtspause auch von zu Hause aus nicht leiten, hieß es.

Die Zahl der Infektionen pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen liegt bei 563. Dieser Wert ist inzwischen deutlich höher als in Deutschland (222,7). Dabei hatte diese 7-Tage-Inzidenz in Spanien Mitte Oktober einen Jahres-Tiefstwert von ca. 18 erreicht. Bei einem Besuch der kanarischen Vulkaninsel La Palma erklärte Ministerpräsident Pedro Sánchez am Montag, man müsse weiterhin Vorsicht walten lassen, die Lage in den Krankenhäusern sei aber weiterhin unter Kontrolle.

Bürgermeister bedroht – beschleunigtes Verfahren angestrebt

16.55 Uhr: Wegen einer mutmaßlichen Bedrohung des Bürgermeisters von Altenberg in Sachsen nach einer Corona-Äußerung soll sich ein 29-Jähriger in einem beschleunigten Verfahren vor dem Amtsgericht Dippoldiswald verantworten. Die Staatsanwaltschaft Dresden habe einen entsprechenden Antrag gestellt, sagte Sprecher Jürgen Schmidt am Montag. Der 29-Jährige soll am 3. Dezember in einer WhatsApp-Story geschrieben haben, der Bürgermeister Thomas Kristen gehöre erschossen. Laut Staatsanwaltschaft prangten diese Worte unter einem Facebook-Screenshot, in dem Kristen die Corona-Beschränkungen als "notwendig" bezeichnet hatte.

Die WhatsApp-Story sei für die Kontakte des 29-Jährigen 24 Stunden lang sichtbar gewesen. Einer dieser Kontakte habe die drohenden Worte an den Bürgermeister weitergeleitet. Laut Staatsanwaltschaft bestreitet der 29-Jährige die Tat. Das Amtsgericht Dippoldiswalde muss nun entscheiden, ob es den Fall in einem beschleunigten Verfahren verhandelt.

Omikron-Variante jetzt auch im Kreis Görlitz nachgewiesen

16.15 Uhr: Die neue Omikron-Variante des Coronavirus ist jetzt auch im Kreis Görlitz nachgewiesen worden. Das teilte das Landratsamt am Montag mit. Zuvor hatte es unter anderem schon Nachweise in Dresden und im Vogtland gegeben. Laut Robert Koch-Institut (RKI) steht bislang in 19 Fällen fest, dass sich Menschen aus Sachsen mit der Omikron-Variante infiziert haben. Zudem gebe es 34 Verdachtsfälle. Bundesweit werden inzwischen 7225 Covid-19-Fälle Omikron zugeordnet, die meisten davon in Nordrhein-Westfalen, Hamburg und Bayern.

Rüddel: Impfpflicht ist Ultima Ratio

15.52 Uhr: CDU-Gesundheitspolitiker Rüddel zufolge sei eine allgemeine Pflicht ein Ultima Ratio. Im Deutschlandfunk erklärte er, dass er eine Ausweitung der Personen- und Einrichtungsbezogenen Impfpflicht befürworte und eine verpflichtende Impfung für über 60-Jährige für vertretbar halte.

CDU-Gesundheitspolitiker Rüddel.
CDU-Gesundheitspolitiker Rüddel. © imago stock&people | imago stock&people

Barmer: Mehr Krankschreibungen wegen Corona besonders in Sachsen

15.25 Uhr: In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen sind nach einer Auswertung der Krankenkasse Barmer mehr Menschen wegen Corona krankgeschrieben worden als im Bundesdurchschnitt. In der Kalenderwoche 48 (28. November bis 4. Dezember) seien es in Sachsen 185 je 10.000 Versicherte gewesen, teilte die Barmer am Montag mit. In Thüringen seien es 127 gewesen, und auch Sachsen-Anhalt habe mit 75 je 10.000 über dem Bundesdurchschnitt von 51 gelegen. Die Länder hatten in der vierten Corona-Welle meist die höchsten Inzidenzen. Vor allem Sachsen war lange der Negativ-Spitzenreiter.

Omikron: 100 britische Urlauber bei Ankunft in Tirol abgewiesen

15.08 Uhr: Wegen der neuen Corona-Regeln für Einreisen aus Virusvarianten-Gebieten ist rund 100 britischen Urlaubern die Einreise in die österreichische Skiregion Tirol verweigert worden. Wie die Polizei in Innsbruck am Montag mitteilte, konnten die Reisenden bei ihrer Ankunft am Flughafen der Stadt am Sonntag keine negativen PCR-Tests oder Auffrischungsimpfungen vorweisen. Die meisten der Urlauber flogen laut Polizei sofort wieder zurück.

Seit Samstag gelten Einreiseregel-Verschärfungen für Gäste aus den wichtigen Herkunftsmärkten Großbritannien und Niederlande sowie aus Dänemark und Norwegen. Touristen aus diesen vier von der Omikron-Variante betroffenen Ländern dürfen nur mit Test und Drittimpfung ins Land - sonst müssen sie in Quarantäne.

Impfgegner kritisieren Trump für Äußerungen zur Corona-Impfung

14.55 Uhr: Der ehemalige US-Präsident Donald Trump steht nach positiven Äußerungen zur Corona-Impfung im Kreuzfeuer von Impfgegnern. Sie glaube, dass Trump einfach alt und schlecht informiert sei, erklärte die rechte Aktivistin Candace Owens. Der 75-jährige Trump hatte Owens, die Anhängerin des ehemaligen Präsidenten ist, vergangene Woche ein Interview gegeben. "Die Impfstoffe wirken", hatte er darin gesagt. "Die Leute sterben nicht, wenn sie sich impfen lassen." Trump sprach sich auch erneut gegen eine Impfpflicht aus.

Trump hatte zuvor bei einer Veranstaltung erklärt, dass er eine Auffrischungsimpfung bekommen habe und wurde dafür von einigen Anhängern ausgebuht. Daraufhin hatte sogar US-Präsident Joe Biden auf Trumps Impfung verwiesen und gesagt, der Booster sei "vielleicht einer der wenigen Dinge, bei denen er und ich einer Meinung sind". Trump hatte sich nie explizit gegen die Impfung ausgesprochen, aber die Bedrohung durch das Virus stets heruntergespielt. Vor allem unter Republikanern, der Partei Trumps, ist eine ablehnende Haltung verbreitet.

Israelische Klinik startet Studie zu vierter Corona-Impfdosis

14.36 Uhr: In Israel hat eine Klinik eine Studie zu einer vierten Corona-Impfdosis gestartet. An der Untersuchung des Sheba-Krankenhaus am Rand von Tel Aviv beteiligen sich 150 Freiwillige unter den Mitarbeitern der Klinik, deren dritte Corona-Impfdosis mindestens vier Monate zurückliegt und bei denen es Hinweise auf abnehmende Antikörper gegen Covid-19 gibt. Die israelische Regierung erwägt derzeit, bestimmte Bevölkerungsgruppen zu einer vierten Corona-Impfung aufzurufen.

Bei der Studie mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer würden die potenzielle Erhöhung von Antikörpern durch eine vierte Impfspritze und ihr Potenzial für die Verhinderung einer Corona-Infektion untersucht, teilte die Direktorin der Abteilung für Infektionskrankheiten und Epidemiologie der Sheba-Klinik, Gili Regev-Yochay, mit. Dabei würden auch mögliche negative Wirkungen einer solchen nochmaligen Booster-Impfung in den Blick genommen. Die Probanden sollen den Angaben zufolge sechs Monate lang beobachtet werden.

Regierung: Ziel bleibt das Offenhalten von Kitas und Schulen

14.00 Uhr: Bundesregierung und Bundesbildungsministerium haben das Ziel bekräftigt, Schulen und Kitas in Deutschland in der Corona-Pandemie offenzuhalten. Gefragt nach der Möglichkeit verlängerter Weihnachtsferien, sagte ein Regierungssprecher am Montag: "Die Bundesregierung beobachtet die aktuelle Situation mit großer Aufmerksamkeit. Erklärtes Ziel von Bundesregierung und Bundesländern ist und bleibt es, dass die Kitas und Schulen offen bleiben und der für Kinder und Jugendliche so wichtige Präsenzunterricht weiterhin stattfinden kann." Zu beachten seien die psychischen und sozialen Herausforderungen und Folgen möglicher Schließungen, fügte er hinzu. Daher habe es bei den letzten Bund-Länder-Beratungen vor Weihnachten zu diesem Thema auch keine neuen Aussagen gegeben. "Auch heute nicht."

Ein Sprecher des Bundesbildungsministeriums verwies auf Äußerungen von Ministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP), die Schulschließungen immer als letztes und auch regionales Mittel gesehen habe. "An dieser Auffassung hat sich nichts geändert."

Corona-Restriktionen in chinesischer Millionenstadt Xi'an weiter verschärft

13.30 Uhr: Mehrere Tage nach der Verhängung eines Lockdowns in Xi'an wegen eines Corona-Ausbruchs sind die Restriktionen in der nordchinesischen Millionenstadt weiter verschärft worden. Für Xi'an gelten nun die "strengsten sozialen Kontrollmaßnahmen", wie die Stadtverwaltung am Montag in Onlinemedien mitteilte. Privatfahrzeuge dürften nur noch in der Stadt unterwegs sein, wenn ihre Fahrer direkt an der Eindämmung des Corona-Ausbruchs beteiligt seien.

Die Einhaltung dieser Regel werde mit Fahrzeugkontrollen streng überwacht, kündigten die Behörden an. Verstöße würden mit bis zu zehn Tagen Haft und einer Geldstrafe von 500 Yuan (69 Euro) geahndet. In der 13-Millionen-Einwohner-Stadt war diesen Monat der schwerste Corona-Ausbruch in China seit 21 Monaten festgestellt worden. Am Montag stieg die Zahl der Corona-Infektionen in Xi'an nach Behördenangaben um 150 auf rund 650 Fälle seit dem 9. Dezember.

Polizeigewerkschaft kritisiert Instrumentalisierung von Kindern auf Corona-Demonstrationen

12.58 Uhr: Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) kritisiert eine Instrumentalisierung von Kindern bei Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen. Es sei nicht nachvollziehbar, "dass Eltern ihre Kinder gegenüber der Polizei als Schutzschild benutzen und diese somit bewusst in Gefahr bringen", sagte der Gewerkschaftsvorsitzende Oliver Malchow unserer Redaktion. Malchow betonte, "die eigenen Kinder zu instrumentalisieren, ist aus meiner Sicht verantwortungslos, schäbig und neben einer Strafanzeige mindestens ein Fall für das Jugendamt."

Hintergrund der Äußerungen ist die Verletzung eines vierjährigen Kleinkinds bei einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen in Schweinfurt am Sonntagabend. Das Kind war mit Pfefferspray in Kontakt gekommen. Malchow sagte, Polizistinnen und Polizisten beklagten eine zunehmende Aggressivität der Demonstrationen. Zwar sei es verständlich, dass viele Menschen immer frustrierter würden. Meinungsäußerung dürfe jedoch nicht in Gewalttätigkeit ausarten. Der Gewerkschafter verteidigte in diesem Zusammenhang das Vorgehen der Polizei. Die Einsatzkräfte versuchten in solchen Fällen, Konflikte kommunikativ zu lösen. "Wenn jedoch aus der Gruppe der Demonstrierenden heraus Gewalttaten verübt werden, müssen gegebenenfalls Zwangsmittel eingesetzt werden", betonte Malchow mit Blick auf die jüngsten Zwischenfälle.

12.12.2021, Bayern, Schweinfurt: Zahlreiche Menschen nehmen an einer nicht angemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen teil.
12.12.2021, Bayern, Schweinfurt: Zahlreiche Menschen nehmen an einer nicht angemeldeten Demonstration gegen Corona-Maßnahmen teil. © Oliver Schikora/Main-Post/dpa

Künftige KMK-Präsidentin ist für Corona-Impfungen in Schulen

12.49 Uhr: Die künftige Präsidentin der Kultusministerkonferenz, Karin Prien (CDU), ist für Impfungen gegen Corona in Schulen. Sie verwies auf gute Erfahrungen im Norden. "Schleswig-Holstein war Anfang August das erste Land mit flächendeckenden Impfungen an weiterführenden Schulen", sagte Prien, die Bildungsministerin in dem Bundesland ist, dem "Handelsblatt". "Bei uns sind schon mehr als 70 Prozent der 12- bis 17-Jährigen zumindest einmal geimpft, damit liegen wir ganz weit vorn." Schleswig-Holstein übernimmt 2022 die Präsidentschaft der Kultusministerkonferenz (KMK). Prien folgt als Präsidentin auf Brandenburgs Bildungsministerin Britta Ernst (SPD).

Prien, die auch Vize-Vorsitzende der CDU werden möchte, ist gegen eine Verlängerung der Weihnachtsferien, wie sie etwa das Robert Koch-Institut (RKI) gefordert hatte. "Für eine solche flächendeckende Schulschließung in allen Bundesländern gibt es aus meiner Sicht weder eine Rechtsgrundlage, noch eine sachliche Begründung." Trotz der Omikron-Variante des Coronavirus dürften Schulen nur im äußersten
Notfall geschlossen werden. Für den Unterricht empfiehlt Prien den Einsatz von sogenannten CO2-Ampeln, die anzeigen, wann es Zeit zum Lüften ist. Sie kosteten deutlich weniger als 100 Euro, sagte sie.

Bund strebt bis Ende Januar 30 Millionen weitere Impfungen an

12.47 Uhr: Nach den erreichten 30 Millionen Impfungen bis Jahresende soll die Verbreichung der Vakzine in hoher Geschwindigkeit fortgesetzt werden: Bis Ende Januar sollen weitere 30 Millionen Menschen in Deutschland geimpft werden, wie der Leiter des Corona-Krisenstabs, Carsten Breuer, am Montag im rbb-Inforadio sagte. Es sei eine herausragende Leistung, dass seit dem 18. November bereits knapp 30,3 Millionen Dosen verabreicht wurden, sagte der Generalmajor.

Er danke all denen, die dem Aufruf gefolgt seien und sich impfen ließen, sagte Breuer weiter. Es habe eine große "Solidarität auf beiden Seiten der Spritze" gegeben. Er räumte ein, dass die erhoffte Impfquote von 80 Prozent bis zur nächsten Bund-Länder-Konferenz am 7. Januar nicht erreicht werde. Bislang hätten rund 74 Prozent mindestens eine Impfdosis erhalten. Das liege unter anderem an einem Rückgang bei den Impfungen über die Feiertage, der zu erwarten gewesen sei.

Laut Breuer ist ausreichend Impfstoff vorhanden, um das neue Ziel weiterer 30 Millionen Impfungen bis Ende Januar zu erreichen: "Darüber müssen wir uns im Moment keine Gedanken machen, dass dieses Ziel auch erreicht werden kann." Dabei komme es nicht auf den Namen des Vakzins an. "Es gibt für mich keinen guten und es gibt keinen schlechten Impfstoff, es gibt nur den verfügbaren Impfstoff", sagte der Generalmajor.

TÜV warnt vor Silvester vor illegalen Böllern

12.22 Uhr: Der TÜV hat wenige Tage vor Silvester vor illegalen Raketen und Böllern gewarnt. "Von Böllern, die auf Märkten im Ausland, über suspekte Social-Media-Kanäle oder im Hinterzimmer von Kiosken angeboten werden, sollte man unbedingt die Finger lassen", erklärte der TÜV-Verband am Montag in Berlin. Viele illegale Knaller hätten eine deutlich stärkere Explosionswirkung als legale Produkte. Feiernde sollten deshalb nur Feuerwerk abbrennen, das in Deutschland zugelassen ist.

Wegen der Corona-Pandemie ist auch zum Jahreswechsel 2021/2022 der Verkauf von Feuerwerkskörpern, Raketen und Böllern in Deutschland verboten. Ein generelles Feuerwerksverbot gibt es jedoch nicht. Wer zu Hause noch aus den Vorjahren stammendes Feuerwerk hat, kann dies abbrennen. Trotz des geltenden Verkaufsverbots wird Feuerwerk aber auch in dubiosen Online-Shops oder von Händlern auf der Straße angeboten. Die Bundespolizei stoppt immer wieder Autos, die mit verbotenen Böllern aus Polen oder Tschechien beladen sind.

Rund 65.000 Impfungen gegen Corona am zweiten Weihnachtstag

10.29 Uhr: Am zweiten Weihnachtstag sind in Deutschland noch einmal Tausende Menschen gegen das Coronavirus geimpft worden, allerdings weniger als an Tagen vor den Feiertagen. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Montag wurden am Sonntag rund 65.000 Dosen verabreicht (Stand: Montag/9.15 Uhr). Am Samstag waren rund 35.000 Spritzen gesetzt worden. Der bisherige Rekord war am 15. Dezember mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.

Mindestens 58,9 Millionen Menschen sind nach den Angaben vom Montag bisher zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 30,0 Millionen Menschen (36,0 Prozent) haben zusätzlich einen Booster erhalten. Bei den Auffrischungsimpfungen steht das Saarland an der Spitze (42,6 Prozent), gefolgt von Nordrhein-Westfalen (39,0 Prozent) und Niedersachsen (38,9 Prozent). Das Schlusslicht bildet Sachsen (28,4 Prozent).

An den Weihnachtsfeiertagen haben sich 100.000 Menschen in Deutschland impfen lassen - wie hier in einer Diskothek in Franfurt/Main.
An den Weihnachtsfeiertagen haben sich 100.000 Menschen in Deutschland impfen lassen - wie hier in einer Diskothek in Franfurt/Main. © Andreas Arnold/dpa

Esken hält Impfziel von 80 Prozent bis Ende Januar für erreichbar

9.37 Uhr: Die SPD-Parteivorsitzende Saskia Esken geht davon aus, dass eine Quote von 80 Prozent bei den Corona-Erstimpfungen bis Ende Januar erreichbar ist. Sie sei fest davon überzeugt, "dass wir viele Ungeimpft noch erreichen können", sagte Esken am Montag im ZDF-"Morgenmagazin". Aus ihrer Sicht sei dabei Überzeugungsarbeit zu den Vorteilen des Schutzes durch Impfung "der richtige Weg". Gelinge dies jedoch nicht bei allen, müsse "eben eine Impfpflicht kommen".

Die Bundesregierung hatte ursprünglich gehofft, die 80 Prozent Erstimpfungen schon bis zum 7. Januar zu erreichen. Ein Jahr nach dem Start der Impfkampagne haben nun rund 74 Prozent der Bevölkerung mindestens eine Dosis gegen Covid-19 erhalten.

Coronaleugner und früherer Kick-Box-Weltmeister stirbt an Covid-19

9.29 Uhr: Der frühere belgische Weltmeister im Kickboxen, Frederic Sinistra, ist tot. Laut übereinstimmenden Medienberichten sei er bereits am 16. August an den Folgen einer Coronavirus-Infektion gestorben. Sinistra wurde nur 40 Jahre alt.

Sinistra galt als Corona-Leugner, war offenbar ungeimpft. Bereits im November habe er sich mit dem Coronavirus angesteckt, habe sich Ende November nur widerwillig auf Anraten seines Managers im Krankenhaus behandeln lassen. Dort wurde er mit Sauerstoff versorgt, wie Bilder auf seinem Instagram-Profil zeigen. Nur wenige Tage, nachdem er sich im Dezember selbst entlassen habe, sei er an aktuter Atemnot verstorben.

Er selbst schrieb zu den Fotos auf Instagram nicht von einer Corona-Infektion, sondern von einer Lungenentzündung. Auch seine Frau äußerte sich zum Tod Sinistras und behauptete, er sei nicht an den Folgen einer Coronainfektion gestorben. Die Geschichte werde benutzt, um Angst zu verbreiten und die Impfung zu propagieren.

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New York meldet Anstieg von Krankenhausaufenthalten bei Kindern in neuer Corona-Welle

8.14 Uhr: Angesichts des Anstiegs der Omikron-Fälle haben die New Yorker Gesundheitsbehörden eine Zunahme der Krankenhauseinweisungen von Kindern gemeldet. In der Stadt New York wurde seit Anfang des Monats "ein vierfacher Anstieg der Covid-19-Krankenhauseinweisungen bei Kindern unter 18 Jahren festgestellt", wie die Behörden in einer Erklärung vom Freitag mitteilten. Ungefähr die Hälfte der Patienten sei jünger als fünf Jahre.

Unter Fünfjährige dürfen im Gegensatz zu allen anderen Altersgruppen in den USA nicht geimpft werden. Zuletzt stiegen die Corona-Zahlen in den USA rasant: Nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität gab es in den vergangenen sieben Tagen durchschnittlich fast 190.000 Neuinfektionen pro Tag.

Infektiologe zu 2022: Corona-Wellen werden immer flacher werden

5.33 Uhr: Die Corona-Wellen werden nach Ansicht des Jenaer Infektiologen Mathias Pletz im Jahr 2022 abnehmen. "Die Wellen werden immer flacher werden, auch wenn neue Varianten kommen, weil einfach schon eine gewisse Grundimmunität da ist", sagte der Direktor des Instituts für Infektionsmedizin und Krankenhaushygiene am Uniklinikum Jena der Deutschen Presse-Agentur. Die Spanische Grippe habe etwa gezeigt, dass so ein Virus nie ganz verschwinden werde. "Aber irgendwann wird es dann schwere Verläufe nur noch in dem Maße geben, dass sie für das Gesundheitssystem zu bewältigen sind."

Das Grundproblem bei Corona sei gewesen, dass das Virus zu Beginn der Pandemie auf eine Bevölkerung mit keinerlei Immunität getroffen sei. "Das war wie ein Streichholz in eine Benzinlache zu werfen." Mit Blick auf die Omikron-Variante sei nun ein optimistisches Szenario, dass die Mutante auf eine weitgehend geboosterte Bevölkerung trifft und die daraus resultierenden Verläufe sehr leicht sind. "Und dass es dadurch eine Hybridimmunität gibt - also eine Immunität, die sich aus Impfung und Infektion zusammensetzt."

Wichtig sei anzuerkennen, dass durch Kontaktbeschränkungen nach Weihnachten die Ausbreitung von Omikron langfristig nicht verhindert werden könne. "Das wird nicht möglich sein. Aber wir können die Ausbreitung verlangsamen. Und wir müssen uns natürlich die Zeit, die wir uns damit erkaufen, nutzen, um so viele Menschen wie möglich zu boostern."

Es sollten so viele Menschen wie möglich zügig geboostert werden. Dafür spricht sich der Infektiologen Mathias Pletz aus.
Es sollten so viele Menschen wie möglich zügig geboostert werden. Dafür spricht sich der Infektiologen Mathias Pletz aus. © dpa | Wolfgang Kumm

Noch Tausende offene Rechnungen nach Corona-Rückholaktion

4.41 Uhr: Fast zwei Jahre nach der größten Rückholaktion in der Geschichte der Bundesrepublik zu Beginn der Corona-Pandemie sind noch Tausende Rechnungen offen. Etwa 7000 der insgesamt mehr als 54.000 vom Auswärtigen Amt verschickten Zahlungsbescheide an die Passagiere der 260 Rettungsflüge sind noch gar nicht oder noch nicht ganz beglichen, wie die Deutsche Presse-Agentur aus dem Ministerium erfuhr. Größtenteils läuft die Zahlungsfrist noch oder es wurde Ratenzahlung vereinbart. In 1200 Fällen musste das Ministerium aber Mahnverfahren einleiten. Viele Passagiere wehren sich vor Gericht gegen eine Beteiligung an den Kosten. Von ursprünglich 201 Klagen sind 135 immer noch anhängig.

Außenminister Heiko Maas (SPD) hatte die Aktion am 17. März 2020 zusammen mit Reiseveranstaltern und Fluggesellschaften gestartet, nachdem viele Länder kurzfristig Grenzen geschlossen und Flugverbindungen gekappt hatten. Insgesamt wurden etwa 240.000 Reisende zurückgebracht. Die Reiseveranstalter flogen die Touristen, die bei ihnen gebucht hatten, selbst kostenlos aus.

Für Individualreisende und andere Rückkehrwillige charterte das Auswärtige Amt Maschinen, die 260 Flüge absolvierten und bis Ende April etwa 67.000 Menschen aus rund 65 Ländern zurückbrachten. Von Juni an wurden die Rückkehrer zur Kasse gebeten. Die Gesamtkosten wurden damals auf 93,8 Millionen Euro geschätzt, knapp 40 Prozent davon sollten die Flugpassagiere selbst übernehmen.

Bislang wurden im Inland 54.306 Rechnungen über zusammen 31,7 Millionen Euro versendet. Eingenommen wurden davon bisher 28,6 Millionen Euro. Etwa 500 Rechnungen an deutsche Staatsangehörige im Ausland müssen noch verschickt werden. Vier Millionen Euro erwartet das Auswärtige Amt noch von anderen Ländern für die Mitnahme ihrer Staatsbürger. Außerdem hat Deutschland EU-Beihilfen in Höhe von 38,1 Millionen erhalten. Unter dem Strich geht das Auswärtige Amt davon aus, 70 bis 75 Prozent der Kosten für die Rückholaktion zurückzubekommen.

Stephan Weil: Brauchen Impfquote von mehr als 90 Prozent bei Erwachsenen

4.31 Uhr: Die Corona-Krise bereitet Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil derzeit mehr Sorgen als im vergangenen Winter. "Ich war vor einem Jahr um diese Zeit optimistischer", sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. "Da hatte ich die Hoffnung, dass wir dem Virus mit der beginnenden Impfkampagne den Garaus machen können. Heute weiß ich, dass es sich bei Corona um einen enorm hartnäckigen Gegner handelt."

Die Gesellschaft sei dem Virus aber auch nicht schutzlos ausgeliefert, betonte Weil. "Wenn wir es schaffen, in der ganzen Gesellschaft einen hohen Impfschutz zu erreichen, werden wir perspektivisch mit der Pandemie klarkommen. Wir brauchen eine Impfquote von deutlich über 90 Prozent bei den Erwachsenen."

Stephan Weil hält eine Impfquote von 90 Prozent nötig, um der Corona-Pandemie Herr zu werden. (Symbolbild)
Stephan Weil hält eine Impfquote von 90 Prozent nötig, um der Corona-Pandemie Herr zu werden. (Symbolbild)

Weltärztpräsident gegen höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte

2.16 Uhr: Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery hat sich gegen höhere Krankenversicherungsbeiträge für Ungeimpfte in Deutschland ausgesprochen. Das deutsche Gesundheitssystem kenne keine "verschuldensabhängigen Beitragszahlungen", sagte Montgomery der "Rheinischen Post": "Der Raucher muss sich nicht an den Kosten seiner Behandlung beteiligen, der Skiläufer bekommt den Beinbruch auch wie jeder andere behandelt und finanziert. Das ist auch gut so."

Montgomery unterstützte dagegen den Vorschlag des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU), eine FFP2-Maskenpflicht möglichst flächendeckend einzuführen. Es bestehe kein Zweifel daran, dass FFP2-Masken besser schützten als einfache OP-Masken, sagte der Weltärztepräsident. Daher ergebe es Sinn, "in Hochinzidenzzeiten das Tragen von FFP2-Masken verbindlich zu machen".

Bericht: Wirtschaftliche Lage von Kliniken so schlecht wie seit 20 Jahren nicht

2.09 Uhr: Die wirtschaftliche Lage der Krankenhäuser in Deutschland ist einem Medienbericht zufolge so schlecht wie seit mehr als 20 Jahren nicht mehr. Wie die Zeitungen des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) am Montag unter Berufung auf das aktuelle Krankenhausbarometer des Deutschen Krankenhausinstituts berichteten, rechnen 60 Prozent der Kliniken für 2021 mit Verlust.

Eine so düstere Lage habe es seit der erstmaligen Erhebung des Krankenhausbarometers im Jahr 2000 noch nicht gegeben, zitierte das RND den Chef der Deutsche Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß. Demnach dürfte sich der Anteil der Einrichtungen, die Verluste erwirtschafteten, gegenüber dem Vorjahr etwa verdoppeln.

Maßgeblicher Grund für die Entwicklung ist dem Bericht zufolge die geringere Auslastung während der Corona-Pandemie. Wegen der Krise wurden mehrfach planbare Operationen verschoben, außerdem meiden viele Menschen aus Sorge vor Infektionen von sich aus Arztkonsultationen.

US-Behörden beobachten dutzende Kreuzfahrtschiffe nach Corona-Infektionen

1.54 Uhr: Die US-Behörden überwachen die Lage auf dutzenden von Kreuzfahrtschiffen mit Corona-Infizierten an Bord. Mehr als 60 Schiffe stünden unter Beobachtung, nachdem die Zahl der von dort gemeldeten Corona-Infektionen die dafür gesetzte Schwelle überschritten habe, erklärte die Gesundheitsbehörde CDC am Sonntag. Der "Washington Post" zufolge wurde mehreren der betroffenen Kreuzfahrtschiffe das Einlaufen in Häfen in der Karibik verweigert.

So wurde dem Zeitungsbericht zufolge der "Carnival Freedom" das Anlegen im Hafen der Insel Bonaire verwehrt. "Ich fühle mich, als hätte ich die vergangene Woche auf einem Superspreader-Event verbracht", sagte die 34-jährige Passagierin Ashley Peterson der Zeitung.

Vor wenigen Tagen waren auf dem Kreuzfahrtschiff "Odyssey of the Seas" des Unternehmens Royal Caribbean 55 Passagiere und Besatzungsmitglieder positiv auf das Coronavirus getestet worden – obwohl 95 Prozent der Menschen an Bord gegen das Virus geimpft waren.

Merz regt Impfpflicht-Stufenplan für weitere Gruppen an

1.44 Uhr: In der Debatte über eine allgemeine Corona-Impfpflicht regt der designierte CDU-Vorsitzende Friedrich Merz einen Stufenplan an. Eine allgemeine Impfpflicht werfe eine Reihe von ethischen, verfassungsrechtlichen und organisatorischen Fragen auf, die vor einer Beschlussfassung geklärt sein müssten, sagte Merz dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Vielleicht könnte eine Art Stufenplan für gruppenbezogene Impflichten auch zum Ziel führen", fügte er hinzu.

Eine erste begrenzte Corona-Impfpflicht wurde Mitte Dezember schon beschlossen: Beschäftigte in Einrichtungen mit schutzbedürftigen Menschen wie Kliniken und Pflegeheime müssen bis 15. März 2022 nachweisen, dass sie geimpft oder genesen sind. Daneben liegen Merz "eigentlich die Bediensteten in den Kitas, Schulen und Universitäten, aber auch die der sogenannten kritische Infrastruktur auf der Hand". Er nannte hier Polizei und Feuerwehr, die Hilfsorganisationen vom Roten Kreuz bis zum THW sowie "andere wichtige Institutionen, die wir für das Land auch außerhalb von Corona brauchen". "Ihnen könnte man eine solche Pflicht auferlegen, weil sie von Anfang ihrer Tätigkeit an eine Verpflichtung eingegangen sind, diesem Land zu dienen", betonte der CDU-Politiker.

Corona-Proteste – Städtetagspräsident Lewe fordert Polizeischutz für Kommunalpolitiker

1.30 Uhr: Städtetagspräsident Markus Lewe hat einen besseren Schutz von Amts- und Mandatsträgern vor gewaltsamen Corona-Protesten gefordert. Verfassungsschutz und Polizeibehörden brauchten dafür mehr Personal, sagte der CDU-Politiker dieser Redaktion. "Wenn es hart auf hart kommt, also bei konkreten Gefährdungen, müssen auch Kommunalpolitikerinnen und Kommunalpolitiker unbürokratisch Polizeischutz bekommen."

Die Corona-Proteste würden gewalttätiger, ein gesellschaftlicher Konsens gerate ins Wanken, beklagte der Oberbürgermeister von Münster. "Politisch motivierte Straftaten gegen Amts- und Mandatsträger haben ein unerträgliches Ausmaß erhalten. Mehr als jeder zweite Kommunalpolitiker wurde schon beleidigt, bedroht mit Hass überschüttet oder tätlich angegriffen." Auch die Menschen vom Ordnungsamt bekämen das zu spüren, genauso wie Rettungssanitäter und Feuerwehr und ehrenamtlich Tätige – sowohl im Netz als auch auf der Straße.

Sonntag, 26. Dezember: Polizei setzt Tränengas bei Corona-Demo in Schweinfurt ein – Kind verletzt

21.56 Uhr: Hunderte Menschen haben am Sonntag im bayerischen Schweinfurt gegen die Corona-Maßnahmen protestiert. Bei der nicht angemeldeten Kundgebung kam es nach Polizeiangaben zu Ausschreitungen. "Unsere Einsatzkräfte waren bereits gezwungen, gegen aggressive Versammlungsteilnehmer Schlagstock und Pfefferspray einzusetzen", teilte die Polizei Unterfranken am Abend auf Twitter mit. Drei Demonstranten, die gewaltsam versucht hätten Polizeiabsperrungen zu durchbrechen, seien festgenommen worden.

In Schweinfurt sind die Menschen schon mehrfach gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße geganen, wie hier am 12. Dezember.
In Schweinfurt sind die Menschen schon mehrfach gegen Corona-Maßnahmen auf die Straße geganen, wie hier am 12. Dezember. © Oliver Schikora/Main-Post/dpa

Als eine Mutter versucht habe, eine Absperrung zu durchbrechen, sei ihr mitgeführtes Kind mit Pfefferspray in Berührung gekommen, berichtete ein Polizeioberkommissar am Abend. Es sei sofort vom Rettungsdienst versorgt worden. "Dem Kind geht es jetzt wieder gut." Auf Twitter forderte die Polizei die Teilnehmer auf, "sich deutlich von Krawallmachern und Straftätern abzugrenzen". Die Einsatzkräfte sorgten sich besonders um die anwesenden Kinder: "Wir fordern nochmals alle Teilnehmer auf, insbesondere auch alle Eltern mit Kindern, sich von gewaltbereiten Aggressoren fernzuhalten!"

Die genaue Zahl der Demonstranten und der Festnahmen konnte die Polizei am späten Abend zunächst noch nicht nennen. Sie berichtete auf Twitter von Teilnehmern, "die fortlaufend gegen Beschränkungen verstoßen". Gegen die Betroffenen werden demnach "konsequent Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet".

Bereits am vergangenen Sonntag waren in Schweinfurt nach Angaben der Polizei bis zu 3000 Gegner der Corona-Maßnahmen auf die Straße gegangen. Gegen mehrere Versammlungsteilnehmer wurden nach der ebenfalls unangemeldeten Versammlung Verfahren wegen Ordnungswidrigkeiten eingeleitet.

Montgomery kritisiert Richter wegen Corona-Urteilen

21.13 Uhr: Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery, hat Richter für einige Urteile zu Corona-Regeln kritisiert. "Ich stoße mich daran, dass kleine Richterlein sich hinstellen und wie gerade in Niedersachsen 2G im Einzelhandel kippen, weil sie es nicht für verhältnismäßig halten", sagte Montgomery der "Welt".

Da maße sich ein Gericht an, etwas, das sich wissenschaftliche und politische Gremien mühsam abgerungen hätten, mit Verweis auf die Verhältnismäßigkeit zu verwerfen. "Da habe ich große Probleme. Es gibt Situationen, in denen es richtig ist, die Freiheitsrechte hinter das Recht auf körperliche Gesundheit – nicht nur der eigenen Person, sondern Aller – einzureihen. Und eine solche Situation haben wir", betonte der Ärztevertreter.

Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery hat das Verhalten einzelner Gerichte in der Corona-Pandemie scharf kritisiert.
Der Vorstandsvorsitzende des Weltärztebunds, Frank Ulrich Montgomery hat das Verhalten einzelner Gerichte in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. © dpa | Guido Kirchner

China verzeichnet höchsten Wert an Corona-Neuansteckungen seit März 2020

17.25 Uhr: In China steigt die Zahl der Corona-Infektionen weiter an. Landesweit verzeichneten die Behörden am Sonntag 206 neue Ansteckungen mit dem Coronavirus - so viele wie seit März 2020 nicht mehr. Hotspot ist die Millionenstadt Xi'an, wo für die 13 Millionen Einwohner seit Donnerstag ein strikter Lockdown gilt.

155 der neuen Infektionen wurden in Xi'an gemeldet. Es sei damit zu rechnen, dass die Zahl der nachgewiesenen Fälle in den kommenden Tagen weiter ansteige, sagte der örtliche Behördenvertreter He Wenquan.Nach Behördenangaben wurden die Einwohner von Xi'an bereits in mehreren Massentestungen auf das Coronavirus getestet. Eine "komplette" Desinfektion der Stadt sollte demnach am Sonntagabend beginnen. Obwohl die Zahl der Infektionsfälle in China im Vergleich zu anderen Ländern immer noch verschwindend gering ist, gehen die Behörden rigoros gegen neue Ausbrüche vor. Üblich sind regionale Lockdowns, Massentests und Reisebeschränkungen. Die Behörden wollen das Virus unbedingt eindämmen, bevor im Februar die Olympischen Winterspiele in Peking beginnen.

Stolz auf die Zahl der Impfungen

15.50 Uhr: Mitte November verkündete die Regierung ihr Ziel zum ersten Mal. Manche waren damals nicht sicher, ob das wirklich klappen würde: 30 Millionen Impfungen gegen das Coronavirus sollten bis Weihnachten verabreicht werden. Ob damit eine Auffrischung oder eine erste Corona-Impfung gemeint war - auch zu dieser Frage gab es ein wenig hin und her. Doch nun ist klar: Seit Mitte November wurden 30 Millionen Impfungen verteilt, dieses Ziel ist erreicht.

Fünf Millionen Menschen ließen sich in dieser Zeit zum ersten oder zweiten Mal impfen. 25 Millionen bekamen eine Booster-Impfung, um die vorhandene Impfung aufzufrischen. "Wir haben jetzt ein wichtiges Zwischenziel erreicht. Darauf können wir alle stolz sein", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach.

US-Airlines streichen wegen Omikron Hunderte Flüge über Weihnachten

14.00 Uhr: Große US-Fluglinien haben über das Weihnachtswochenende wegen der Omikron-Variante Hunderte Flüge gestrichen und damit die Festtagspläne vieler Menschen durchkreuzt. Es kam weltweit zu Tausenden Flugausfällen - vor allem die USA waren betroffen. Dem Sender CNN zufolge waren von den Streichungen an Heiligabend und den beiden Weihnachtsfeiertagen rund 1700 Flüge innerhalb, in die oder aus den USA betroffen. CNN beruft sich dabei auf die Flugdaten-Website Flight Aware. In den USA ist die Omikron-Variante mittlerweile dominant - die Corona-Fallzahlen waren zuletzt in die Höhe geschnellt. Vielerorts wurden Rekorde bei den täglich gemeldeten Neuinfektionen gebrochen.

Drei Mitglieder der Boygroup BTS mit Coronavirus infiziert

12.50 Uhr: Drei Mitglieder der siebenköpfigen südkoreanischen Boyband BTS haben sich mit dem Coronavirus infiziert. RM (27) und Jin (29) seien am Samstag positiv auf das Virus getestet worden, berichtete der öffentlich-rechtliche Sender KBS am Sonntag unter Berufung auf das Management der Band. Während bei RM keine bestimmten Symptome aufgetaucht seien, habe Jin leichtes Fieber entwickelt. Am Freitag hatte das Management bereits bekanntgegeben, dass sich der 29-jährige Suga angesteckt habe.

Bei allen drei wurde das Virus nach der Rückkehr von einem Aufenthalt in den USA nachgewiesen. Den Angaben der Musikagentur Big Hit Music zufolge hatten sie im August eine zweite Impfdosis erhalten.

Drei BTS-Mitglieder haben sich mit dem Coronavirus infiziert.
Drei BTS-Mitglieder haben sich mit dem Coronavirus infiziert. © dpa

Tausende Ermittlungen wegen gefälschter Impfpässe

12.45 Uhr: In den Bundesländern hat die Polizei einem Medienbericht zufolge bislang tausende Fälle wegen gefälschter Impfpässe bearbeitet. Das berichtet die "tageszeitung" unter Berufung auf eine Umfrage bei allen deutschen Landeskriminalämtern (LKA). Diese gehen demnach von einer hohen Dunkelziffer aus.

  • Dem Bericht zufolge ermittelte allein das LKA Bayern seit Jahresbeginn in 3070 Fällen, Anfang September gab es dort erst 110 solcher Fälle.
  • In Nordrhein-Westfalen seien 2495 Fälle gezählt worden, knapp die Hälfte davon seit Ende November.
  • In Berlin seien es 1028 Fälle, selbst im bevölkerungsarmen Schleswig-Holstein werde zu 550 Fällen ermittelt – zwei Drittel davon seien davon in den letzten vier Wochen angefallen.

Das Berliner LKA verwies der "taz" zufolge darauf, dass die Fälschungen nicht nur bei Telegram, sondern auch bei Whatsapp oder ebay-Kleinanzeigen zum Kauf angeboten würden, zu Preisen zwischen 50 und 350 Euro. Digitale Nachweise seien teurer als die gelben Papier-Impfbücher.

Hausärzteverband hofft auf schnelle Booster-Zulassung für Jugendliche

12.11 Uhr: Der Hausärzteverband Nordrhein hofft, dass die Ständige Impfkommission (Stiko) bald auch die Booster-Impfung für Jugendliche empfiehlt. "Die Empfehlung wird sicher bald kommen. Die Jugendlichen scharren schon mit den Hufen", sagte Verbandschef Oliver Funken der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". Die unter 18-Jährigen wollten im kommenden Jahr "ihre Freiheiten zurück, sowohl in der Schule als auch in der Freizeit".

Funken sprach sich zudem auch für eine allgemeine Corona-Impfpflicht aus, die sich nicht nur auf alte Menschen beschränkt. Es sei wichtig, die vulnerablen Gruppen zu schützen. "Die Impfpflicht kann ein Baustein sein", sagte der Mediziner. Eine Altersbegrenzung ab 60 Jahre sei aber nicht sinnvoll, da diese ja fast alle geimpft seien. "Die Verbreitung findet bei allen statt. Die Jüngeren werden auch erkranken und, wenn sie ungeimpft sind, werden sich schwere Verläufe zeigen mit den Belastungen der Intensivstation."

Die Stiko hält bei bei einer Empfehlung einer Auffrischungsimpfung für Jugendliche noch zurück. Das Bundesgesundheitsministerium gibt die Zulassung erst ab 18 Jahren aus mit der Begründung, jüngere Menschen hätten auch sechs Monate nach der Grundimmunisierung noch einen sehr guten Impfschutz vor einer schwerwiegenden Verlaufsform von Covid-19.

Tschechien beendet Notstand, verschärft Einreisebestimmungen

12.02 Uhr: In Tschechien ist in der Nacht zum Sonntag ein wegen der Corona-Pandemie verhängter Notstand ausgelaufen. Dieser war noch von der früheren Regierung unter dem populistischen Ministerpräsidenten Andrej Babis verfügt worden. Damit fallen einige Ausgangsbeschränkungen weg, dafür werden aber andere Regeln wie etwa die erlaubte Personenzahl bei Veranstaltungen zum Teil verschärft. Außerdem treten ab Montag verschärfte Einreisebestimmungen in Kraft, die von der erst seit Freitag vergangener Woche amtierenden Regierungskoalition aus fünf Parteien beschlossen wurden.

Erwachsene, die aus Deutschland oder anderen EU-Ländern einreisen, brauchen von Montag an auch dann bereits vor dem Grenzübertritt einen negativen PCR-Test, wenn sie gegen Covid-19 geimpft oder davon genesen sind. Nur wer bereits eine Booster-Impfung bekommen hat, bleibt ebenso wie ungeimpfte Kinder unter zwölf Jahren von der Testpflicht befreit. Jugendlichen bis 18 Jahren genügt weiterhin die zweite Impfung.

Die Testpflicht für Erwachsene ohne dritte Impfung gilt unabhängig vom Herkunftsland. Deutschland gehörte aber schon bisher nicht zu den Ländern mit besonders geringem Infektionsrisiko, aus denen eine Einreise ohne PCR-Test auch für Ungeimpfte möglich war.

Holetschek für Malus-Regelung bei Verstoß gegen Impfpflicht

11.09 Uhr: Bayern Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat vorgeschlagen, bei Verstößen gegen die geplante allgemeine Corona-Impfpflicht nicht nur Bußgelder zu verhängen, sondern auch finanzielle Konsequenzen bei der Krankenkasse zu erwägen. "Wir sollten zusätzlich auch prüfen, ob Malus-Regelungen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung möglich und sinnvoll wären", sagte Holetschek dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Denn das Risiko für Ungeimpfte, an Corona schwer zu erkranken, ist deutlich erhöht."

Infrage kämen höhere Krankenkassenbeiträge für Ungeimpfte, eine Beteiligung an den Behandlungskosten oder die Streichung des Krankengeldes, so der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz. Die beiden letztgenannten Möglichkeiten sind schon im Sozialgesetzbuch geregelt, nämlich bei Folgebehandlungen aufgrund von Komplikationen bei Schönheits-Operationen, Tattoos oder Piercings. Eine ähnliche Regelung gilt laut Gesetz, sollte sich der Versicherte die Krankheit vorsätzlich zugezogen haben.

Anfang Dezember hatte sich die Kassenärztliche Vereinigung Berlin für eine Kostenbeteiligung Ungeimpfter an Krankenhausleistungen ausgesprochen. Das Redaktionsnetzwerk zitiert Zahlen der AOK, nach denen die Behandlung eines Corona-Patienten, der mit einer Ecmo-Maschine beatmet wird, im Schnitt 92.000 Euro kostet. Rund 34.200 Euro seien es bei künstlicher Beatmung ohne Ecmo und im Schnitt rund 5800 Euro bei Corona-Patienten, die nicht beatmet werden.

Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU, Archivbild).
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU, Archivbild). © Daniel Karmann/dpa

Omikron: Kontaktbeschränkungen in Schottland, Wales und Nordirland

10.35 Uhr: Wegen der rasanten Ausbreitung der Omikron-Variante sind in Schottland, Wales und Nordirland am Zweiten Weihnachtstag schärfere Kontaktbeschränkungen in Kraft getreten. In Wales dürfen sich in Pubs und Restaurants nur noch sechs Personen miteinander treffen, in Schottland sind größere Veranstaltungen nur noch mit Abstand und wenigen Hundert Zuschauern erlaubt.

Ab Montag dürfen sich die Schotten auch nur noch in Gruppen von maximal drei Haushalten treffen, in Nordirland sind Treffen ebenfalls auf wenige Personen beschränkt. Die Omikron-Variante, die in Schottland und England längst dominant ist, hat die Fallzahlen im ganzen Land nach oben schnellen lassen. Es werden eine Überlastung des Gesundheitssystem sowie Personalausfälle in wichtigen Berufen erwartet.

Premierminister Boris Johnson, der für den größten britischen Landesteil England die Corona-Politik bestimmt, scheut sich trotz Rekordzahlen an Neuinfektionen, strengere Maßnahmen einzuführen. Das liegt auch daran, dass er unter großem Druck von Hinterbänklern seiner eigenen Partei steht, die Corona-Maßnahmen entschieden ablehnen. Eine Sitzung der entscheidenden Minister wird nicht vor Montag erwartet.

Mehr als 30.000 Impfungen am 1. Weihnachtstag

10.18 Uhr: Auch über Weihnachten haben sich in Deutschland tausende Menschen den schützenden Piks gegen das Coronavirus abgeholt. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden am Samstag insgesamt 35.000 Impfungen verabreicht, davon waren 30.000 sogenannte Booster-Impfungen zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Sonntag/8.46 Uhr). Am Freitag waren rund 67.000 Spritzen gesetzt worden, darunter 51.000 Booster. Der bisherige Rekord war am 15. Dezember mit insgesamt 1,6 Millionen Dosen erzielt worden.

Mindestens 58,9 Millionen Menschen sind nach den Angaben vom Sonntag bisher zweifach geimpft oder haben die Einmalimpfung von Johnson & Johnson erhalten. Das sind 70,8 Prozent der Gesamtbevölkerung. Mindestens 29,9 Millionen Menschen haben zusätzlich einen Booster erhalten.

Auf dem RKI-Dashboard wird darauf hingewiesen, dass die Impfquoten als Mindestimpfquoten zu verstehen sind, "da eine hundertprozentige Erfassung durch das Meldesystem nicht erreicht werden kann". Das Robert Koch-Institut geht davon aus, dass die tatsächliche Impfquote bis zu fünf Prozentpunkte höher liegt.

Viele Menschen haben sich auch an Weihnachten impfen lassen - wie hier bei einer Sonderimpfaktion in einer Diskothek in Frankfurt/Main.
Viele Menschen haben sich auch an Weihnachten impfen lassen - wie hier bei einer Sonderimpfaktion in einer Diskothek in Frankfurt/Main. © Andreas Arnold/dpa

Umfrage: Jeder Zweite unzufrieden mit Organisation der Impfkampagne

9.02 Uhr: Ein Jahr nach der ersten Corona-Impfung in Deutschland ist jeder Zweite unzufrieden mit der Organisation der Impfkampagne. In einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur zeigten sich 19 Prozent der Befragten "sehr unzufrieden" und weitere 31 Prozent "eher unzufrieden" damit, wie das Impfen in den vergangenen zwölf Monaten gelaufen ist. Dagegen sind nur 36 Prozent "eher zufrieden" und 7 Prozent "sehr zufrieden". Weitere 7 Prozent machten keine Angaben.

Am 26. Dezember 2020 waren ein Jahr nach dem Bekanntwerden der ersten Corona-Fälle die ersten Menschen in Deutschland gegen das Virus immunisiert worden. Offiziell startete die Impfkampagne in der gesamten Europäischen Union am 27. Dezember.

Seitdem sind in Deutschland 61,3 Millionen Menschen mindestens einmal geimpft worden, was 73,7 Prozent der Bevölkerung ausmacht. 70,7 Prozent sind bereits zweimal geimpft, 35,0 Prozent sogar dreimal. 21,8 Millionen Menschen in Deutschland (26,3 Prozent der Bevölkerung) sind laut Statistik noch nicht geimpft. An der Impfkampagne hat es immer wieder Kritik gegeben, die unter anderem die Beschaffung von Impfstoff betraf.

Ermittler sehen Impfbetrugs-Tourismus in Grenzgebieten

8.49 Uhr: An den Außengrenzen Bayerns registriert die Polizei immer wieder Impfbetrugs-Tourismus. Vor allem an der Grenze zu Österreich versuchten Menschen mit Wohnsitz im Nachbarland, mit gefälschten Impfnachweisen in Bayern digitale Zertifikate zu bekommen, teilte das Landeskriminalamt (LKA) in München mit. Das Polizeipräsidium Schwaben Süd/West in Kempten meldete zuletzt, dass bei mehr als drei Vierteln der etwa 100 aufgeflogenen Betrugsversuche im Landkreis Lindau am Bodensee die Beschuldigten außerhalb Deutschlands wohnten.

Oft würden in solchen Fällen vermeintliche Nachweise von deutschen Impfzentren oder Arztpraxen vorgelegt, teilte das LKA mit. "Daher erscheint auch die Vorgehensweise erklärbar, dass grenznahe deutsche Apotheken aufgesucht werden", sagte ein LKA-Sprecher. Die Einträge darin stammten vermeintlich aber meist nicht nur aus der jeweiligen Region, sondern aus Impfzentren in ganz Deutschland.

Warum sich Impfbetrüger aus Österreich und der Schweiz deutsche Apotheken als Ziele aussuchen, konnte der LKA-Sprecher ebenso wenig beantworten wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums in Kempten. Allerdings gebe es Hinweise auf einen Handel mit gefälschten Impfpässen aus Deutschland in die Nachbarländer. Bei Postsendungen und Kurierfahrten sei es schon "zu umfangreichen Sicherstellungen von gefälschten Impfnachweisen mit Eintragungen aus deutschen Impfzentren beziehungsweise Arztpraxen" gekommen, teilte das LKA mit. Wer beim Betrugsversuch erwischt werde, müsse mit empfindlichen Geldstrafen rechnen, teilte das Polizeipräsidium in Kempten mit. Schon der Versuch, mit einem gefälschten Impfnachweis ein Zertifikat zu bekommen, gelte als Straftat.

Ein Impfpass und ein Smartphone, auf dem die App CovPass läuft, liegen auf einem Impfzertifikat, das von einer Apotheke ausgestellt wurde. In bayerischen Apotheken versuchen immer wieder Menschen mit Wohnsitz in den Nachbarländern, mit gefälschten Impfpässen digitale Zertifikate zu bekommen.
Ein Impfpass und ein Smartphone, auf dem die App CovPass läuft, liegen auf einem Impfzertifikat, das von einer Apotheke ausgestellt wurde. In bayerischen Apotheken versuchen immer wieder Menschen mit Wohnsitz in den Nachbarländern, mit gefälschten Impfpässen digitale Zertifikate zu bekommen. © Stefan Puchner/dpa

Regierung will nun bis Ende Januar 80-Prozent-Impfquote erreichen

0.24 Uhr: Die Bundesregierung verschiebt ihr Ziel, bei den Erstimpfungen eine Quote von 80 Prozent zu erreichen. Nun will die Regierung diese Quote möglichst bis Ende Januar schaffen, wie ein Regierungssprecher der "Bild am Sonntag" sagte. Zuvor war der 7. Januar genannt worden. An diesem Tag will Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) das nächste Mal mit den Ministerpräsidenten der Länder über die Bekämpfung der Corona-Pandemie beraten. Derzeit sind 61,4 Millionen Menschen in Deutschland mindestens einmal geimpft, was 73,8 Prozent der Gesamtbevölkerung ausmacht. Für das Ziel müssten rund 5 Millionen weitere Menschen eine Erstimpfung erhalten.

Die Impfpflicht für alle soll im Parlament in der ersten Sitzungswoche im neuen Jahr auf die Tagesordnung. "Eine erste Debatte zur Impfpflicht" wird es nach den Worten von SPD-Fraktionsvize Dirk Wiese Anfang Januar im Bundestag geben. Die erste Sitzungswoche beginnt am 10. Januar. Für eine rechtssichere Regelung stellten sich einige "nicht einfache Fragen im Detail", sagte Wiese der „Bild am Sonntag“. Das gelte insbesondere für die Frage, ab wann jemand seinen Impfstatus rechtlich verliert und eine Auffrischung notwendig ist.

CSU-Chef Markus Söder sagte der "Welt am Sonntag", eine Impfpflicht werde die Spaltung der Gesellschaft eher überwinden als vertiefen. "Viele Menschen würden feststellen, dass es nicht so schlimm ist, sich impfen zu lassen – sondern im Gegenteil sogar schützt und Freiheit gibt", erläuterte der bayerische Ministerpräsident. Er fügte hinzu: "Zum anderen hilft die Impflicht wirklich einigen, ihr Gesicht zu wahren."

Lehrerverbände: Distanzunterricht nicht ausschließen

0.02 Uhr: Wegen der sich ausbreitenden Omikron-Variante des Coronavirus warnen Lehrerverbände davor, am Präsenzunterricht um jeden Preis festzuhalten. "Durch die Omikron-Variante verschärft sich die pandemische Lage massiv – auch an den Schulen", sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

"Das Motto der Politik darf auf keinen Fall mehr heißen, dass es Präsenzunterricht um jeden Preis geben muss", fügte er hinzu. Beckmann forderte eine schnelle Zusammenkunft der Kultusministerkonferenz, um mit den Virologen abzustimmen, was mit Blick auf die Gesundheit von Lehrern und Schülern verantwortbar sei. Er betonte: "Dabei dürfen auch Wechsel- und Distanzunterricht kein Tabu sein."

Der Vorsitzende des Deutschen Lehrerverbandes, Heinz-Peter Meidinger, sagte dem RND: "Wenn es im kommenden Jahr noch einmal zu einem Lockdown kommen sollte, können die Schulen davon nicht ausgenommen werden." Angesichts der vielen ungeimpften Schüler habe die Omikron-Variante gerade in den Schulen vergleichsweise leichtes Spiel. "Ein harter, kurzer Lockdown, inklusive Schulschließungen mit Distanzunterricht, wäre im Zweifel immer noch besser, als wieder über Monate eine Situation zu haben, in der mal geöffnet und mal geschlossen ist", sagte Meidinger.

Präsenzunterricht um jeden Preis? Lehrerverbände sprechen sich dafür aus, Distanzunterricht wegen Omikron in Erwägung zu ziehen.
Präsenzunterricht um jeden Preis? Lehrerverbände sprechen sich dafür aus, Distanzunterricht wegen Omikron in Erwägung zu ziehen. © Imago

Samstag, 25. Dezember: Linken-Chefin Wissler fordert Wintermoratorium für Zwangsräumungen und Stromsperren

  • Linken-Chefin Janine Wissler hat Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) dazu aufgerufen, Energie- und Wohnungsunternehmen zum Verzicht auf Zwangsräumungen und Stromsperren zu verpflichten. “Für viele Menschen ist diese Pandemie nicht nur ein medizinisches, sondern auch ein ökonomisches Problem”, sagte Wissler unserer Redaktion. "Wir müssen wenigstens die schlimmsten Folgen abfedern. Es kann einfach nicht sein, dass Menschen mitten im Winter, mitten in einer Pandemie ihre Wohnung verlieren."
  • US-Präsident Joe Biden hat in seiner ersten Weihnachtsbotschaft den Umgang der US-Bürger mit der Corona-Pandemie gelobt. Er würdigte "den enormen Mut, den Charakter, die Widerstandsfähigkeit und die Entschlossenheit von Ihnen allen, die Sie heilen, trösten, lehren, schützen und dem Land im Großen wie im Kleinen dienen".
  • Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat einen Aufruf zum gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Corona-Pandemie in das Zentrum seiner Weihnachtsansprache gestellt. Es komme auf jeden Einzelnen an. „Der Staat kann sich nicht für uns die Schutzmaske aufsetzen, er kann sich auch nicht für uns impfen lassen“, sagte er in der vorab aufgezeichneten Ansprache. Auch leitende Geistliche der evangelischen Kirche riefen zu Solidarität auf.
  • Frankreich hat mit mehr als 100.000 Corona-Infektionen innerhalb eines Tages einen Höchstwert verzeichnet. Nach offiziellen Angaben vom Samstagabend wurden 104.611 neue Fälle innerhalb von 24 Stunden gemeldet - so viele wie noch nie seit Pandemiebeginn. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag landesweit zuletzt bei knapp 647 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner binnen einer Woche. Deutschland stuft Frankreich aktuell als Hochrisikogebiet ein.
  • Angesichts der Omikron-Welle in der Corona-Pandemie warnen Lehrerverbände davor, Schulschließungen um jeden Preis zu vermeiden. "Durch die Omikron-Variante verschärft sich die pandemische Lage massiv – auch an den Schulen", sagte der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE), Udo Beckmann, dem "RedaktionsNetzwerk Deutschland". "Das Motto der Politik darf auf keinen Fall mehr heißen, dass es Präsenzunterricht um jeden Preis geben muss."
  • Weltweit sind an den Weihnachtstagen schon mehr als 5600 Flüge ausgefallen, besonders stark betroffen sind die USA. Wie Daten der Website Flightaware.com vom Samstagmittag zeigten, wurden am ersten Weihnachtsfeiertag weltweit knapp 2500 Flüge storniert. Rund 850 der stornierten Flüge sollten demnach an US-Flughäfen starten oder landen. Mehr als 3500 Flüge waren verspätet. Fluggesellschaften begründeten die Ausfälle vor allem mit Krankmeldungen im Zusammenhang mit dem Coronavirus.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Deutschen aufgefordert, sich vor dem Familientreffen zu Weihnachten testen zu lassen. "Es kann Leben retten", schrieb er auf Twitter. Außerdem dankte er den Menschen, die an den Feiertagen beim Impfen helfen und die sich impfen lassen. "Es ist ein Geschenk an die ganze Gesellschaft", schrieb Lauterbach.
  • Auch in Portugal hat sich die Omikron-Variante als vorherrschende Coronavirus-Variante durchgesetzt. Wie die portugiesische Gesundheitsbehörde am Samstag mitteilte, wurden 61,5 Prozent der am Mittwoch verzeichneten Infektionsfälle auf Omikron zurückgeführt. Die Zahl der Todesfälle und der Einweisungen auf Intensivstationen sei aber weiter "stabil" geblieben.
  • Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) schlägt vor, bei einem Verstoß gegen eine allgemeine Impfpflicht nicht nur Bußgelder zu verhängen, sondern auch finanzielle Nachteile bei der Krankenversicherung zu erwägen. "Wir sollten zusätzlich auch prüfen, ob Malus-Regelungen im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung möglich und sinnvoll wären", sagte Holetschek dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (online/Sonntag). "Denn das Risiko für Ungeimpfte, an Corona schwer zu erkranken, ist deutlich erhöht", erläuterte der Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz.
  • China hat am Samstag 140 neue Corona-Fälle verzeichnet – so viele wie seit vier Monaten nicht mehr. Von den 140 Neuinfektionen wurden nach Angaben der Nationalen Gesundheitskommission 87 im Inland übertragen. Die meisten neuen Fälle wurden in der Stadt Xi'an in der nordwestlichen Provinz Shaanxi registriert, wo für die 13 Millionen Einwohner seit Donnerstag ein strenger Lockdown gilt.
  • Ein Konzert mit etwa 800 Besuchern ist aufgrund der Missachtung der Corona-Verordnung am Freitagabend in Hamburg durch die Polizei beendet worden. Wie ein Polizeisprecher am Samstag mitteilte, wurden bei der gewerblichen Veranstaltung mit Live-Band unter anderem keine Abstände eingehalten.
  • Eine fünfte Corona-Welle wird nach Einschätzung des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) nicht zu einem Zusammenbruch kritischer Infrastrukturen in Deutschland führen. "Eine fünfte Welle könnte zwar zu Einschränkungen führen, aber nicht zu einem Zusammenbruch", sagte ein Sprecher des Amtes dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Es gibt keinen Grund, das anzunehmen. Es gibt Reserven. Wir sind mit unserem Latein nicht am Ende."
  • Im französischen Überseegebiet Guadeloupe haben Gegner der Corona-Impfpflicht das Lokalparlament mehr als einen Tag lang besetzt. Mehrere Gewerkschaftsführer sagten der Nachrichtenagentur AFP am Freitag (Ortszeit), dass die Besetzer das Gebäude wegen des Weihnachtsfests freiwillig verlassen. Dutzende Demonstranten waren am Vormittag während einer Sitzung in den Plenarsaal des Regionalrats von Guadeloupe eingedrungen. Das Eindringen wurde von der Regionalregierung als ein Akt "beispielloser Gewalt" bezeichnet.
  • Gewalt in Partnerschaften und Familien ist während der Corona-Pandemie nach Einschätzung des Weißen Rings deutlich gestiegen. "Bei häuslicher Gewalt haben wir 2020 ein Plus von etwa zehn Prozent zu verzeichnen, seit 2018 sogar um 20 Prozent. Und wir werden wohl in diesem Jahr das Niveau von 2020 wieder erreichen", sagte der Bundesvorsitzende des Weißen Rings, Jörg Ziercke, der Deutschen Presse-Agentur in Mainz. Insgesamt hätten die ehrenamtlichen Mitarbeiter in den rund 400 Außenstellen 2020 rund 17.000 Fälle betreut.
  • Der Städte- und Gemeindebund hat die Corona-Strategie von Bund und Ländern scharf kritisiert. "Es wird nach wie vor viel zu sehr auf Sicht gefahren", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg unserer Redaktion. "Alle wissen, dass die neue Omikron-Welle kommt." Deshalb seien langfristige Planungen unverzichtbar. "Auch die Akzeptanz in der Bevölkerung würde steigen, wenn nicht immer nur von einer Bund-Länder-Konferenz zur nächsten entschieden würde."

Corona-News von Freitag, 24. Dezember: Über 2000 Flüge ausgefallen

  • Weltweit sind an Heiligabend mehr als 2000 Flüge ausgefallen. Allein ein Viertel der stornierten Flüge betraf die USA, wie Daten der Website Flightaware.com vom Freitagnachmittag zeigten.
  • Die von der US-Regierung wegen Omikron verhängten Einreisebeschränkungen gegen Länder im südlichen Afrika sollen Medien zufolge aufgehoben werden.
  • In einem Hotel am Duisburger Hauptbahnhof hat der Neurologe Ahmad-Mujtaba Mostakiem am Freitag einen 81-stündigen Corona-Impfmarathon gestartet.
  • Auch am Tag vor Heiligabend haben sich in Deutschland zahlreiche Menschen den schützenden Piks gegen das Coronavirus abgeholt. Laut Robert Koch-Institut (RKI) wurden am Donnerstag 710.000 Impfungen verabreicht, davon waren 561.000 sogenannte Booster-Impfungen zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Freitag/10.16 Uhr).
  • An Heiligabend wendet sich SPD-Gesundheitsminister Karl Lauterbach mit einem Twitter-Beitrag an die Bevölkerung: "Der Anteil Omikron Fälle wird in nächsten Tagen SEHR stark ansteigen. Über Feiertage melden Gesundheitsämter mit Verspätung. Wir haben Entwicklung dennoch im Blick. Bitte vermeidet/vermeiden Sie Ansteckungen beim Fest", mahnt er.
  • Die Gesundheitsämter sind am Limit. In mehreren Bundesländern findet bereits keine Kontaktverfolgung mehr statt. Experten warnen. Lesen Sie dazu: Corona: Kontaktverfolgung weitestgehend eingestellt
  • Die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Annette Kurschus, zieht in ihrer Heiligabend-Predigt Vergleiche zwischen der biblischen Weihnachtsgeschichte und der Corona-Pandemie.
  • Der britische Premierminister Boris Johnson hat seine Landsleute in seiner Weihnachtsansprache aufgerufen, sich vor Familientreffen auf das Coronavirus zu testen und sich impfen zu lassen.
  • Beim Brand in einer Covid-19-Klinik in der südrussischen Stadt Astrachan sind einem Medienbericht zufolge zwei Menschen ums Leben gekommen.
  • Italien hat seine Beschränkungen wegen Corona erneut verschärft. Ungeimpfte erhalten demnach keinen Zugang zu Museen, Ausstellungen, Freizeitparks und Spielhallen mehr.
  • Ein großer Teil der Gesundheitsämter in Deutschland hat die Kontaktverfolgung und Quarantäneansprache bei Corona-Infizierten eingestellt.
  • Der Präsident des Robert Koch-Instituts, Lothar Wieler, tut sich mit der Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht schwer. "Grundsätzlich bin ich kein Freund der Impfpflicht", sagte Wieler dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
  • New Yorks berühmte Silvesterfeier auf dem Times Square wird aufgrund der Pandemie drastisch eingeschrumpft – auf 15.000 statt rund 58.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer.

Corona-News von Donnerstag, 23. Dezember: Rekord-Impfungen und neue Erkenntnisse zu Omikron

  • Eine knappe Mehrheit der Bundesbürger spricht sich für einen erneuten bundesweiten Lockdown zur Bekämpfung der Corona-Pandemie aus. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag dieser Redaktion. Demnach antworteten 55 Prozent der Umfrageteilnehmer auf die Frage, ob sie es richtig oder falsch fänden, wenn es einen bundesweiten Lockdown für die Gesamtbevölkerung gäbe, mit "eindeutig richtig" oder "eher richtig".
  • Nach RKI-Angaben ist ein Todesfall in Zusammenhang mit der Omikron-Variante gemeldet worden. Laut einer RKI-Übersicht sei die Person zwischen 60 und 79 Jahre alt gewesen.
  • Zwei Studien aus Großbritannien deuten darauf hin, dass Corona-Infektionen bei der Omikron-Variante im Vergleich zur Delta-Variante seltener zu einem Krankenhausaufenthalt führen.
  • Die Bundesregierung bemüht sich um die rasche Beschaffung des Corona-Medikaments Paxlovid, das in den USA bereits im Schnellverfahren zur Behandlung von Erkrankten zugelassen wurde.
  • Trotz Vorweihnachtsstress haben sich noch einmal mehr als eine Million Menschen eine Impfung gegen das Coronavirus verabreichen lassen. Laut Robert Koch-Institut (RKI) lag die Zahl für den Mittwoch bei 1.041.000, davon waren 847.000 Impfungen sogenannte Booster zum Auffrischen des Impfschutzes (Stand: Donnerstag/9.01 Uhr).
  • Der neu in der zugelassene Corona-Impfstoff des US-Herstellers Novavax wirkt offenbar auch gegen Omikron. Der Proteinimpfstoff, der am Montag seine Zulassung für die EU erhalten hatte, habe eine signifikante Wirkung gegen die neue Corona-Variante, teilte das Unternehmen mit.
  • Die geplante Corona-Impfkampagne in Apotheken wird nach Einschätzung des Branchenverbands vermutlich erst in mehreren Wochen voll anlaufen. Apotheken, die schon an Modellprojekten für die Grippeschutzimpfungen beteiligt waren, könnten vielleicht Anfang Januar beginnen, sagte die Präsidentin der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände, Gabriele Regina Overwiening, der "Süddeutschen Zeitung".
  • Die Frankfurter Virologin Sandra Ciesek blickt mit gemischten Gefühlen auf das Jahr 2021 zurück. Sie sorgt sich um die Motivation, 2022 die Pandemie weiter zu bekämpfen. Man habe auf der einen Seite viele neue Erkenntnisse über das Virus gewonnen, sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt der Deutschen Presse-Agentur.
  • Fast 40 Prozent der Eltern würden ihre fünf- bis elfjährigen Kinder gegen eine Ansteckung mit dem Coronavirus impfen lassen. Das ergab eine repräsentative Umfrage der Krankenkasse Barmer.
  • Forschungsministerin Bettina Stark-Watzinger rechnet damit, dass angepasste Omikron-Impfstoffe schon in wenigen Monaten verfügbar sind.

Corona-News von Mittwoch, 22. Dezember: Lauterbach verteidigt Bund-Länder-Beschlüsse gegen Corona

  • Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat die Beschlüsse von Bund und Ländern zur Eindämmung der Corona-Pandemie verteidigt. "Wir haben den Ländern, wenn man so will, eine Deadline gegeben, der 28. (Dezember)", sagte Lauterbach am Mittwochabend im ZDF-"heute-journal".
  • Im Karlsruher Studentenwohnheim Hermann-Ehlers-Kolleg haben sich mehrere Studenten mit der Omikron-Variante infiziert. Aufgrund der Quaratäne-Regelung werden zahlreiche Kontaktpersonen neben den Infizierten die Weihnachtsfeiertage im Studentenwohnheim verbringen müssen. Die genaue Zahl der Infizierten wollte das örtliche Gesundheitsamt auf Nachfrage von "Baden TV" nicht bekannt geben.
  • Aus Angst vor einer sich abzeichnenden Omikron-Welle verschärft Österreich nach Weihnachten seine Corona-Maßnahmen. Ab dem 27. Dezember werde die Gastronomie-Sperrstunde auf 22.00 Uhr vorverlegt, teilte am Mittwoch die Generaldirektorin für die Öffentliche Gesundheit, Katharina Reich, mit. Dies gelte ausdrücklich auch für Silvester. Zudem sind nicht nur Restaurants betroffen, sondern auch Hotels. Ein Umgehen der Sperrstunde beispielsweise in Hotelbars soll damit verhindert werden.
  • Die amerikanische Arzneimittelaufsichtsbehörde FDA hat am Mittwoch die erste Pille gegen Corona zugelassen. Die Anti-Virus-Pille Paxlovid des Pharmakonzerns Pfizer wird in den nächsten Tagen in den Vereinigten Staaten via Notfallzulassung erhältlich sein, hieß es in Unternehmenskreisen.
  • Auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach geht davon aus, dass eine vierte Corona-Impfung nötig sein wird. Der SPD-Politiker sagte am Mittwoch in Berlin auf eine entsprechende Nachfrage, man wisse nicht, wie lange der Booster-Schutz bei der neuen Omikron-Variante anhalte. Möglicherweise sei der Impfschutz "nicht allzu dauerhaft". "Darauf sind wir vorbereitet und haben spezifischen Omikron-Impfstoff gekauft beim Unternehmen Biontech".
  • Ein von türkischen Forschern entwickelter Impfstoff hat eine Notfallzulassung für die Türkei bekommen. Turkovac könne bereits zum Ende der kommenden Woche landesweit zum Einsatz kommen, teilte Gesundheitsminister Fahrettin Koca mit.
  • Wegen der Ausbreitung der hoch ansteckenden Omikron-Variante hat die Bundesregierung die Einreiseregeln aus Virusvariantengebieten verschärft. Wer aus einem solchen Gebiet nach Deutschland einreist, braucht künftig einen negativen PCR-Test. Das teilte die Regierung nach einem Beschluss des Kabinetts mit. Nachweis- und Testpflichten gelten mit der Änderung der Coronavirus-Einreiseverordnung demnächst für alle ab einem Alter von sechs Jahren.
  • Angesichts der sich abzeichnenden Omikron-Welle schließt auch Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) einen erneuten Lockdown aufgrund der Corona-Pandemie nicht aus. Der Kanzler sei "grundsätzlich auf einer Linie" mit Gesundheitsminister Karl Lauterbach, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Mittwoch in Berlin. Lauterbach hatte sich zuvor zuversichtlich hinsichtlich einer raschen Wirkung der jüngst beschlossenen Corona-Maßnahmen gezeigt. Zugleich forderte er eine Diskussion über einen "harten Lockdown", sollte sich das Infektionsgeschehen anders entwickeln.
  • Um eine weitere Verbreitung der Omikron-Variante zu verhindern, stuft Österreich die Länder Großbritannien, Dänemark, die Niederlande und Norwegen als Virusvariantengebiete ein. Die Einreise aus diesen Staaten werde damit in der Regel mit einer zehntägigen Quarantäne verbunden sein, teilte das Gesundheitsministerium mit.
  • In Italien geht derzeit ein Video viral, das zwar möglicherweise sinnvoll und wichtig, aber gleichzeitig schlecht gemacht und musikalisch wenig ansprechend ist. Zur Melodie des Weihnachtsklassikers "Jingle Bells" singen die drei Virologen Andrea Crisanti, Matteo Bassetti und Fabrizio Pregliasco mit ernsten Gesichtern den Impfaufruf "Sì sì sì sì sì vax, vacciniamoci". (Deutsch: "Ja, ja, ja, ja, ja zur Impfung, lassen wir uns impfen")
  • Der Präsident des RKI, Lothar Wieler, rechnet mit einer Verschärfung der Lage in Kürze. "In den vergangenen Tagen waren die Fallzahlen rückläufig, aber leider ist das kein Zeichen für eine Entspannung", sagt er. "Wir müssen die noch immer sehr hohen Fallzahlen runterbekommen. "Zudem komme eine Infektionswelle von noch nicht gesehener Dynamik, so dass dem Gesundheitssystem eine Überlastung drohe. In drei Wochen werde Omikron die dominierende Variante sein. "Das Weihnachtsfest darf nicht der Funke sein, der das Omikron-Feuer entfacht."
  • "Die Maßnahmen wirken", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit RKI-Chef Lothar Wieler. Man müsse aber mit einer fünften Corona-Welle rechnen. Die Omikron-Welle lasse sich in Deutschland nicht mehr verhindern. "Darauf bereiten wir uns derzeit intensiv vor." Unter der Woche infizierten sich deutlich weniger Menschen als am Wochenende. Deshalb müssten Clubs und Bars nun geschlossen werden. Der wichtigste Baustein der Bekämpfung der Omikron-Welle sei die Booster-Impfkampagne.
  • Wissenschaftler des "Walter Reed Army Institute of Research" sollen angeblich einen Impfstoff entwickelt haben, der gegen das ursprüngliche Coronavirus und alle seine Varianten, also auch Omikron, wirksam ist. Dieser Erfolg sei das Ergebnis von fast zwei Jahren Arbeit an dem Virus, wie das US-Portal "Defense One" schreibt. Das Labor der US-Armee erhielt seine erste DNA-Sequenzierung des COVID-19-Virus nach Angaben von "Defense One" Anfang 2020.
  • Eine Infektion mit der Virusvariante Omikron birgt einer südafrikanischen Studie zufolge ein geringeres Risiko für schwere Erkrankungen als die Delta-Variante. Wissenschaftler des Nationalen Instituts für übertragbare Krankheiten und Universitäten fanden heraus, dass das Risiko für eine Klinikeinweisung um 80 Prozent und für schwere Erkrankungen um 30 Prozent niedriger ausfällt.
  • Die Corona-Variante Omikron hat den Bundestag erreicht. An der konstituierenden Sitzung des Verteidigungsausschusses haben nach Angaben aus dem Gremium vom Mittwoch zwei Abgeordnete mit einer zu diesem Zeitpunkt nicht erkannten Covid-19-Infektion teilgenommen, darunter die beiden Varianten Delta und Omikron. Das Sekretariat des Ausschusses wies die Abgeordneten danach in einem Schreiben darauf hin, dass "eine Infektion mit dem Omikron-Virus bekanntgegeben wurde". In der Folge zeigte die Warn-App bei zahlreichen Verteidigungspolitikern auch eine rote Warnung.
  • In Großbritannien liegen so viele kleine Kinder mit einer Coronavirus-Infektion im Krankenhaus wie nie zuvor. Aktuelle Daten zeigen, dass in der Woche bis zum 18. Dezember insgesamt 196 infizierte Kinder im Alter von 0 bis 5 Jahren in britische Kliniken eingeliefert wurden.
  • Diese Entscheidung haben viele mit Spannung erwartet: Der Deutsche Ethikrat befürwortet eine Ausweitung der Impfpflicht auf "wesentliche Teile der Bevölkerung". Das unabhängige Gremium berät die Bundesregierung in ethischen Fragen der Corona-Pandemie.
  • Die Beschlüsse der Bund-Länder-Runde zur Eindämmung der Corona-Pandemie kommen nach Ansicht des Frankfurter Virologen Martin Stürmer zu spät. "Bei der Verdopplungsrate, die Omikron an den Tag legt, ist jeder Tag wichtig" sagte Stürmer am Mittwoch im Deutschlandfunk. Omikron sei nicht erst seit gestern eine Bedrohung. Man könne der Politik durchaus den Vorwurf machen, mit dem verspäteten Treffen "schon wieder etwas verschlafen" zu haben.
  • Omikron breitet sich in ganz Europa aus. Die Länder reagieren unterschiedlich auf die steigenden Infektionszahlen. Ein Überblick dazu.
  • Die Lebenserwartung in den USA ist vergangenes Jahr so stark gesunken wie seit 75 Jahren nicht mehr. Nach Angaben der Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control and Prevention (CDC) vom Mittwoch lag die Lebenserwartung bei der Geburt für die gesamte US-Bevölkerung im vergangenen Jahr bei 77,0 Jahren – im Vorjahr waren es noch 78,8. Hauptursache für den Rückgang ist die Corona-Pandemie.
  • Nach der Corona-Runde von Bund und Ländern hat die Vizepräsidentin des Bundestages, Katrin Göring-Eckardt, die schnelle Einführung einer allgemeinen Corona-Impfpflicht gefordert. "Der Bundestag sollte im neuen Jahr zügig eine allgemeine Impfpflicht auf den Weg bringen", sagte die Grünen-Politikerin dieser Redaktion.

Corona-News von Dienstag, 21. Dezember: Israel will über 60-Jährigen vierte Impfung geben

  • Angesichts der Ausbreitung der Omikron-Variante des Coronavirus sollen in Israel über 60-Jährige eine vierte Impfdosis erhalten. Ein Expertengremium der israelischen Regierung empfahl am Dienstagabend außerdem, Mitarbeiter des Gesundheitssystems sollten ebenfalls zum vierten Mal geimpft werden.
  • Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach zeigt sich im Interview mit den ARD-Tagesthemen überzeugt, dass die von Bund und Ländern beschlossenen strengeren Maßnahmen "sehr wirksam" sein werden, wenn sie umgesetzt werden. Zum wiederholten Male warnte der SPD-Politiker vor einer "massiven Zunahme" der Corona-Fälle durch die sich ausbreitende Omikron-Variante. "Die fünfte Welle rollt an mit Omikron", betonte Lauterbach.
  • In Mecklenburg-Vorpommern sollen die von Bund und Ländern vereinbarten Kontaktbeschränkungen für Geimpfte und Genesene bereits ab dem 24. Dezember gelten.
  • Der Virologe Alexander Kekulé darf laut Medienberichten bis auf Weiteres nicht mehr an der Martin-Luther-Universität Halle tätig sein: Rektor Christian Tietje hat eine "vorläufige Dienstenthebung" für Kekulé ausgesprochen, der an der Uni eine Professur inne hat. Hintergrund ist ein Disziplinarverfahren. Das in dieser Form gegen einen Professor vorgegangen wird, kommt selten vor. Kekulé kündigte am Abend im Gespräch mit der "Mitteldeutschen Zeitung" (MZ) rechtliche Schritte an.
  • Die Landesregierungen von Baden-Württemberg und Sachsen halten die von Bund und Ländern beschlossenen Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie für unzureichend. Das haben sie in einer Protokollerklärung zu dem Beschluss der Bundesregierung und der Ministerpräsidentinnen und Ministerpräsidenten deutlich gemacht.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz hat die von Bund und Ländern beschlossenen Kontaktbeschränkungen verteidigt. "Was wir jetzt haben, ist sofortige Kontaktbeschränkung", sagte Scholz nach einer Ministerpräsidentenkonferenz in Berlin.
  • Zur Eindämmung der sich rasch verbreitenden Corona-Virusvariante Omikron haben Bund und Länder schärfere Einschränkungen des privaten und auch öffentlichen Lebens beschlossen.
  • Berlins neue Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey sieht es als "wichtiges Zeichen", dass die Ministerpräsidentenkonferenz drei Tage vor Weihnachten noch einmal zusammengekommen sei. Es gehe jetzt darum, die Feiertage und Silvester verantwortungsbewusst zu gestalten, sagte die SPD-Politikerin nach der Bund-Länder-Runde. Angesichts der Lage könne sich das Land auch beim Impfen keine Pause gönnen.
  • Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und die Ministerpräsidenten der Bundesländer wollen sich am 7. Januar zu neuen Beratungen über die Corona-Pandemie treffen.
  • Zur Eindämmung der Corona-Virusvariante Omikron kommen spätestens ab dem 28. Dezember Kontaktbeschränkungen auch für Geimpfte und Genesene. Dann sind private Zusammenkünfte für sie nur noch mit maximal zehn Personen erlaubt, wie Bund und Länder bei einem neuen Corona-Gipfel beschlossen haben. Kinder bis zur Vollendung des 14. Lebensjahres sind davon ausgenommen. Außerdem dürfen überregionale Großveranstaltungen spätestens ab dem 28. Dezember nur noch ohne Zuschauer stattfinden.
  • Die Virologin Sandra Ciesek warnt in der neuen Folge des NDR-Podcasts "Coronavirus-Update" vor den bevorstehenden Wochen aufgrund der Omikron-Variante. Zu beobachten sei das bereits in Nachbarländern wie Dänemark oder den Niederlanden, wo sich die Zahl der Infizierten mit der Mutante bereits alle zwei Tage verdoppelt. "Mir fällt kein guter Grund ein, warum das in Deutschland anders sein sollte", sagt Ciesek. "Das ist eine so wahnsinnig schnelle Geschwindigkeit, die haben wir bisher in der Pandemie noch nicht gesehen."
  • Wenige Stunden vor Beginn des Corona-Gipfels schlug das RKI mit einer Meldung Alarm – und kassierte dafür einen heftigen Rüffel von der Regierung: Via Twitter forderte das RKI unter anderem "maximale Kontaktbeschränkungen", die möglichst sofort beginnen und bis zunächst Mitte Januar gelten sollten. Reisen sollten auf das unbedingt Notwendige reduziert werden.
  • Angesichts der Omikron-Gefahr machen die unionsgeführten Bundesländer sowie das grün regierte Baden-Württemberg Druck auf die Bundesregierung, die allgemeine Impfpflicht voranzutreiben.
  • Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt Auffrischimpfungen wegen der Omikron-Variante des Coronavirus bereits nach mindestens drei statt nach sechs Monaten. Das gelte ab sofort, teilte das Gremium am Dienstag mit.
  • Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt wegen einer beginnenden Welle der Omikron-Variante des Coronavirus die sofortige Umsetzung eines umfassenden Maßnahmen-Bündels. Zunächst bis Mitte Januar sollten laut einem RKI-Tweet vom Dienstag gelten: "maximale Kontaktbeschränkungen", maximale Maßnahmen zum Infektionsschutz, maximale Geschwindigkeit beim Impfen und das Verringern von Reisen auf "das unbedingt Notwendige". Zum Verständnis der Maßnahmen brauche es intensive Begleitkommunikation.
  • Angesichts der großen Gefahr durch Omikron fordert Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) dringend die Wiederherstellung der epidemischen Notlage von nationaler Tragweite durch den Bund. Es brauche hier keine regionalen Maßnahmen, sondern einen national einheitlichen Rahmen, sagte Söder.
  • Angesichts einer durch die Omikron-Variante drohenden fünften Corona-Welle haben Behörden und Unternehmen der kritischen Infrastruktur damit begonnen, ihre Notfallpläne zu reaktivieren. "Wir stellen sicher, dass genügend Verstärkungskräfte aus anderen Bereichen zur Verfügung bereitstehen für unser Lagezentrum", sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) in Bonn am Dienstag auf Anfrage.
  • Vor den Beratungen von Bund und Ländern über eine Verschärfung der Corona-Maßnahmen hat Weltärztepräsident Frank Ulrich Montgomery die Politik zu mehr Konsequenz im Kampf gegen die Pandemie aufgerufen und sich gegen die Verhängung eines "Lockdown lights" gewandt.
  • Nach Ansicht des Bundesjustizministers und FDP-Politikers Marco Buschmann sollte ein Lockdown zur Eindämmung der Corona-Pandemie verhindert werden, sagte Buschmann im Gespräch mit unserer Redaktion. Auch Schulschließungen sollen unbedingt verhindert werden.

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(fmg/dpa/afp)