Rache ist eben nie ein guter Ratgeber. Diese Erfahrung musste ich am Freitagabend beim Challenger-Turnier in Sunrise (Florida) wieder einmal machen. Ich hatte mir fest vorgenommen, mein Viertelfinalspiel gegen den Spanier Feliciano Lopez (27) zu gewinnen, weil der im Achtelfinale meinen Kumpel und Doppelpartner Michail Juschni (Russland) ausgeschaltet hatte.

Doch das ging leider völlig daneben. Ich habe zwar kaum Fehler gemacht, ihn jedoch zu leicht ins Spiel kommen lassen, ohne selbst aggressiv Druck auszuüben. Das darf man sich gegen einen Mann seiner Klasse er steht in der Weltrangliste immerhin auf Position 34 und ist hier an drei gesetzt nicht erlauben. 3:6 und 1:6 hieß es am Ende aus meiner Sicht, und so musste ich mich letztlich damit begnügen, um eine Erfahrung reicher geworden zu sein.

Im Anschluss an mein Aus im Einzel bin ich immerhin gemeinsam mit Juschni ins Doppel-Achtelfinale eingezogen. Nach unserem Sieg über Bellucci/Junqueira (Brasilien/Argentinien) wartet dort allerdings das an Position eins gesetzte Duo Jeff Coetzee (Südafrika) und Jordan Kerr (Australien). Geplant war das Match zwar für den späten Frei-tagabend wir sind hier fünf Stunden hinter Hamburg -, allerdings war noch nicht klar, ob es zeitlich noch in den Plan passte.

Am Sonntag, so meine Planung, wollen mein Vater und ich ins 45 Autominuten entfernte Miami umziehen, wo am 26. März das zweite Mastersturnier des Jahres beginnt. Mal schauen, ob das alles so klappt wie geplant. Euch erst einmal ein schönes Wochenende.

Grüße aus dem endlich wieder sonnigen Florida,

Euer Mischa

Der Hamburger Profi Mischa Zverev (21), derzeit an Position 81 der Weltrangliste geführt, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009