Fünf Tage sind es noch, bis hier in Melbourne die Australian Open, das erste von vier Grand-Slam-Turnieren der Saison, starten. Und es dürfte keinen Australier geben, der darüber nicht Bescheid weiß.

Fünf Tage sind es noch, bis hier in Melbourne die Australian Open, das erste von vier Grand-Slam-Turnieren der Saison, starten. Und es dürfte keinen Australier geben, der darüber nicht Bescheid weiß. Die Zeitungen sind voll mit Berichten über Tennis. Alle TV-Stationen bringen am laufenden Band Werbespots und Nachrichten über das Turnier. Die Stadt ist mit Plakaten übersät, und selbst die einheimische Fluggesellschaft Quantas informiert in ihrem Bordkanal aktuell über die Open.

Für die sportverrückten Australier ist das Turnier einer der Höhepunkte des Jahres. Sie sind nicht so verwöhnt wie Europäer oder Amerikaner, die ständig aus einem großen Angebot wählen können. Hier gibt es nur die Australian Open, und das Publikum ist absolut fanatisch. Ich habe hier immer großen Spaß. Wenn ich mit meiner Tennistasche über die Straßen laufe, spricht mich jeder zweite Passant an. Alle sind dabei aber sehr freundlich, freuen sich einfach, dass die Tenniswelt bei ihnen zu Gast ist. Das ist eine sehr angenehme Stimmung, die ich genieße.

Auf der Anlage selbst ist noch nicht so viel los. Sie ist für Publikum derzeit noch geschlossen, weil sich die Spieler, die bereits hier sind, in Ruhe vorbereiten wollen. Morgen beginnt jedoch die Qualifikation fürs Hauptfeld, und dann wird bestimmt mehr los sein. Auch Autogrammjäger sieht man derzeit noch keine. Da die Spieler die Anlage immer in Autos des Fahrservice verlassen, macht es auch keinen Sinn, vor der Anlage zu warten. Ich stehe zum Glück bereits im Hauptfeld und kann deshalb in Ruhe die Auslosung am Freitag abwarten. Am Dienstag habe ich fünf Stunden trainiert, und die 37 Grad Hitze haben mir nichts ausgemacht, weil es trockene Hitze ist. Das einzige, worauf ich mich einstellen muss, ist die Tatsache, dass die Bälle wegen der Trockenheit höher abspringen als in der feuchten Schwüle von Brisbane, wo ich mich dreieinhalb Wochen vorbereitet habe. Aber dafür habe ich ja in den kommenden Tagen genug Zeit. Viele Grüße aus dem tennisverrückten Australien, Euer Mischa

Der Hamburger Profi Mischa Zverev (21), derzeit an Position 80 der Weltrangliste geführt, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009