Trotz einer Bronchitis bin ich zum Match gegen den Tschechen Jan Hernych angetreten, doch beim Stand von 4:5 im ersten Satz musste ich einsehen, dass es keinen Sinn hat, den Körper weiter zu quälen.

Meine Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Als ich am Donnerstagabend hier in Zagreb erkältet und physisch ausgelaugt in mein Hotelbett kroch, dachte ich, dass eine gute Nacht reichen würde, um für mein Viertelfinalmatch beim Hallenturnier in Kroatiens Hauptstadt fit zu werden. Doch leider habe ich mich getäuscht. Zwar waren Kopf und Hals am Freitagmorgen frei, dafür konnte ich allerdings beim Laufen kaum noch atmen. Ich habe mich dann beim Turnierarzt untersuchen lassen, und der hat eine Bronchitis festgestellt.

Trotzdem bin ich zum Match gegen den Tschechen Jan Hernych angetreten, doch beim Stand von 4:5 im ersten Satz musste ich einsehen, dass es keinen Sinn hat, den Körper weiter zu quälen. Deshalb musste ich leider aufgeben. Der Arzt hat mir nun für vier Tage Antibiotika und Sportpause verschrieben. Am Sonnabendmorgen fliege ich um 7 Uhr morgens über München nach Hamburg zurück. Meinen Start beim ATP-Turnier in Rotterdam, wo ich am Montag hätte aufschlagen sollen, musste ich auch absagen. Stattdessen werde ich mich nun ein paar Tage auskurieren und dann wahrscheinlich am Dienstag mit leichtem Training in Hamburg beginnen.

Das Fazit meiner Woche in Zagreb fällt trotz dieser Enttäuschung zum Abschluss positiv aus. Die Siege gegen die in der Weltrangliste deutlich vor mir platzierten Andreas Seppi (Italien/Nr. 33) und Victor Hanescu (Rumänien/nr. 41) waren gut fürs Selbstvertrauen und haben mir zudem gezeigt, dass ich auch von der Grundlinie Spiele gewinnen kann. Und fürs Konto war die Woche auch gut, ich habe rund 12.000 Euro Preisgeld verdient. Da das Hotel vom Veranstalter übernommen wird, gehen davon noch Steuern und die Kosten für die Flugtickets für meinen Vater und mich ab, so dass am Ende ein ordentlicher Betrag übrig bleibt. Allerdings muss ich ja auch einrechnen, dass ich in der kommenden Woche nun nichts verdienen kann. Naja, Gesundheit geht vor.

Ein schönes, gesundes Wochenende wünscht Euer Mischa

Der Hamburger Profi Mischa Zverev (21), derzeit an Position 79 der Weltrangliste geführt, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009