Seit dem 19. Dezember bin ich in Brisbane an Australiens Ostküste, und nachdem ich schon fast begonnen hatte, mich hier heimisch zu fühlen, heißt es Montagmorgen Abschied nehmen.

Um neun Uhr fliege ich mit meiner Familie meinen Eltern Alexander und Irina und meinem Bruder Sascha (11) nach Melbourne, wo am 19. Januar die Australian Open beginnen. Gern hätte ich meinen Abschied aus Brisbane mit dem Gewinn des Doppel-Titels gekrönt, aber leider haben mein spanischer Partner Fernando Verdasco (25) und ich es nicht geschafft.

Im Finale unterlagen wir den Franzosen Jo-Wilfried Tsonga und Marc Gicquel mit 4:6 und 3:6. Fernando war müde, er hatte vorher das Einzel-Finale gegen den Tschechen Radek Stepanek 6:3, 3:6 und 4:6 verloren. Danach haben ihm die Organisatoren nur eine halbe Stunde Pause gewährt, zudem hatte er Schmerzen im Zeh. Für mich waren die vier Matches, die wir gemeinsam gespielt haben, aber eine großartige Trainingsmöglichkeit. Ich fühle mich nach dieser Turnierwoche viel besser als noch am vergangenen Wochenende, als ich in der Einzel-Qualifikation in Runde zwei gescheitert bin. Jetzt noch eine gute Trainingswoche in Melbourne, und die Australian Open können kommen.

Dort gut zu spielen wäre auch für mein Konto gut. Das Apartment in Brisbane hat der Veranstalter nur während der Turnierwoche zum Teil bezahlt, davor musste ich selbst dafür aufkommen. Dazu kommen die Kosten für die Flugtickets und für unseren Mietwagen. An Preisgeld habe ich 6000 US-Dollar verdient, davon gehen noch rund 30 Prozent Steuern ab. Das heißt, dass ich derzeit im noch jungen Tennisjahr 2009 im Minus bin. Das muss besser werden! Zum letzten Mal viele Grüße aus Brisbane, Euer Mischa

Der Hamburger Tennisprofi Mischa Zverev, derzeit an Platz 81 der Weltrangliste positioniert, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009