Mein Auftritt beim ATP-Turnier in Delray Beach war leider am späten Donnerstagabend deutscher Zeit beendet. Im Achtelfinale bin ich dem Franzosen Florent Serra mit 3:6, 6:4 und 4:6 unterlegen.

Ich hatte zwar ein gutes Spiel gemacht, nur mein Aufschlag kam nicht, und das war leider entscheidend. Es war sehr windig, und ich habe mich davon ein wenig aus dem Konzept bringen lassen. Dazu kam, dass ich mich körperlich einfach nicht frisch genug fühlte. Ich hatte schon zu Beginn des dritten Satzes den Ansatz von Krämpfen in beiden Beinen, und dann kamen auch noch Kreislaufprobleme hinzu. Ich konnte in den letzten Spielen kaum noch laufen und hatte keine Kraft mehr, um mich noch einmal zurück ins Match zu kämpfen. Was lerne ich daraus? Ich werde meinem Körper nun erst einmal ein wenig Ruhe gönnen. Die vergangenen Wochen waren hart, und ich denke, dass ich durch die Bronchitis Anfang Februar in Zagreb doch arg geschwächt worden bin. Dazu kamen die drei harten Matches in Marseille in der vergangenen Woche, dann die lange Reise nach Florida, das kostet alles ein paar Körner, und die fehlten mir gestern. Wahrscheinlich mache ich den Sonnabend komplett Pause, fahre mit meinem Vater zum Strand oder zum Einkaufen in eins der riesigen Outlet Center in der Umgebung. Bis Mittwoch werden wir noch in Florida bleiben, obwohl wir am Freitag aus dem Turnierhotel auschecken mussten. Wir wohnen im Haus eines Freundes meines Vaters. Die beiden haben früher gemeinsam Tennis gespielt, und er hat uns seinen Hausschlüssel und sein Auto zur Verfügung gestellt. Ich werde in den nächsten Tagen hauptsächlich Fitnesstraining machen und nicht so viel Tennis spielen, denn mit meinem Spiel bin ich recht zufrieden. Es gilt nun, an der Kondition und Athletik zu feilen, dann werde ich auch die Müdigkeit abschütteln. Am Mittwoch fliegen wir dann nach Kalifornien, wo am 9. März in Indian Wells das erste Mastersturnier des Jahres startet. Darauf will ich mich konzentriert vorbereiten, und dazu gehört, dass ich mich rechtzeitig akklimatisiere. Meine Bilanz aus Delray Beach: 5500 Dollar Preisgeld sind nicht üppig, aber okay. Mit meinem Spiel bin ich ganz zufrieden, an der Athletik muss und werde ich arbeiten. Aber erst wieder am Sonntag! Ich wünsche uns allen einen schönen Sonnabend.
Euer Mischa Der Hamburger Profi Mischa Zverev (21), derzeit an Position 87 der Weltrangliste geführt, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009