Nun ist auch das Challenger-Turnier von Sunrise (Florida) für mich Geschichte.

Im Achtelfinale des Doppelwettbewerbs sind mein russischer Partner Michail Juschni und ich mit 3:6, 6:3 und 6:10 an Jeff Coetzee (Südafrika) und Jordan Kerr (Australien) gescheitert. Die beiden sind zwar an Position eins gesetzt, trotzdem hätten wir nicht verlieren müssen, wenn ich nicht so viele Fehler gemacht hätte. Diese Niederlage nehme ich diesmal voll auf meine Kappe.

Im ersten Satz haben wir das Break bekommen, als ich bei eigenem Aufschlag und 40:15-Führung drei leichte Volley-Fehler gemacht habe. Und im Super-Tiebreak lagen wir wegen zweier leichter Fehler von mir auch schnell hinten. Solche Tage gibt es, ärgern tue ich mich trotzdem.

Insgesamt war das Turnier aber ein Erfolg. 3000 Dollar Preisgeld habe ich eingenommen, was für eine Woche, die eigentlich als Trainingswoche geplant war, nicht übel ist. Zudem hatte ich drei Einzel und zwei Doppel, um Spielpraxis für das zweite Masters des Jahres zu sammeln, das am Donnerstag in Miami beginnt. Dort stehe ich direkt im Hauptfeld, habe deshalb nun einschließlich des heutigen Sonntags vier Tage Zeit, um gut zu trainieren.

Mein Vater und ich ziehen heute von Sunrise nach Miami um. Per Auto sind das 45 Minuten, wir legen die Strecke mit unserem Mietwagen, einem kleinen Chevrolet vergleichbar mit dem Ford Focus, zurück. In Miami wohnen wir im Epic-Hotel, einem erst im vergangenen Jahr eröffneten Haus in der Innenstadt, das eins der Turnierhotels ist. Zur Anlage in Key Biscayne, die ich am Sonnabend schon einmal unter die Lupe genommen habe, sind es rund 15 Minuten per Auto. Es gibt zwar einen Fahrservice, aber da hier immer sehr viel los ist, behalten wir unser Auto, um flexibler zu sein. Für die Hotelkosten kommt, wie üblich, von Sonntag an der Veranstalter auf. Da in Sunrise ebenfalls keine Hotelkosten für Papa und mich anfielen, kommen wir ganz gut über die Runden. Das einzige, was mich hier wirklich stört, ist das Wetter. Es hat in den vergangenen Tagen mehr geregnet als in Hamburg. Zwar ist es warm, aber was bringt das, wenn man nicht Tennis spielen kann? Naja, ich will nicht meckern, sondern mit neuem Mut in die nächste Woche starten, in die ich Euch ebenfalls einen guten Start wünsche.
Viele Grüße,
Euer Mischa

Der Hamburger Profi Mischa Zverev (21), derzeit an Position 81 der Weltrangliste geführt, berichtet exklusiv für abendblatt.de von seinen Erlebnissen im Tennisjahr 2009