Der Russe verlor im Achtelfinale überraschend gegen den Spanier Gimeno-Traver. Phau ist als siebter von neun Deutschen ausgeschieden.

Stuttgart. Das Stuttgarter Tennisturnier ist um eine Attraktion ärmer: Der topgesetzte Russe Nikolai Dawidenko ist überraschend schon im Achtelfinale ausgeschieden. Nach einem Freilos in der ersten Runde unterlag der als Zugpferd verpflichtete ATP-Weltmeister am Donnerstag dem Spanier Daniel Gimeno-Traver mit 6:7 (7:9), 6:2, 1:6. Als siebter von neun auf dem Weissenhof gestarteten deutschen Profis verpasste auch Björn Phau die Runde der besten Acht. Der mit einer Wildcard ins Hauptfeld der 450.000-Euro-Veranstaltung gekommene Weltranglisten-98. aus Weilerswist verlor sein Achtelfinale gegen den Schweizer Marco Chiudinelli 6:7 (3:7), 3:6. Anders als Dawidenko ist Mitfavorit Juan Carlos Ferrero weiter dabei. Der frühere Weltranglisten-Erste aus Spanien gewann die Fortsetzung seines am Vorabend wegen Dunkelheit unterbrochenen Spiels gegen Horacio Zeballos (Argentinien) 6:7 (1:7), 7:6 (7:3), 6:2. Im Viertelfinale trifft Ferrero auf Lokalmatador Simon Greul. Zum Spaß traten beide am Donnerstag schon mal im sogenannten „Padel“, einer Mischung aus Tennis und Squash, an. „Das wird sehr schwer. Simon ist hier natürlich sehr motiviert“, sagte Ferrero nach der Showeinlage.

Dawidenko, der wegen eines Handgelenksbruchs die Sandplatzsaison im Frühjahr verpasst hatte, hoffte nach seiner ersten Auftaktpleite des Jahres indes schon auf das Turnier in der kommenden Woche am Hamburger Rothenbaum . „Heute waren meine Beine schwer, und zwei Tage waren nicht genug, um mich von Hartplatz auf Sand umzustellen“, sagte der Weltranglisten-Sechste mit Blick auf die Davis-Cup-Heimniederlage mit Russland am vergangenen Wochenende gegen Argentinien. „Jetzt muss ich mich auf Hamburg vorbereiten. Ich brauche Kondition.“

Neben der Fitness fehlte Dawidenko aber augenscheinlich auch das Selbstbewusstsein, mit dem er im Januar bei seinem Turniererfolg in Doha noch die Branchen-Riesen Roger Federer und Rafael Nadal bezwungen hatte. „Wenn ich dieses Zutrauen nicht wieder finde, kann ich in Rente gehen“, meinte der 29-Jährige mit Galgenhumor.

Favoritenschreck Gimeno-Traver, der schon Vorjahressieger Jeremy Chardy ausgeschaltet hatte, freute sich dagegen auf das zweite ATP-Viertelfinale seiner Karriere gegen Phau-Bezwinger Chiudinelli. „Das war mein erster Sieg gegen einen Spieler, der schon einmal unter den Top drei der Welt war. Ich bin wirklich happy“, jubelte der 24-Jährige nach seinem couragierten Auftritt.