Vom 2. bis 5. März tagt die Frühjahrs-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz zum ersten Mal in Hamburg. Die Bischöfe sind große Kunstkenner und -Liebhaber. 26 Teilnehmer der Konferenz stellen im Journal ihr Lieblingskunstwerk vor.

Jedes halbe Jahr trifft sich die Spitze der katholischen Geistlichkeit. Im Herbst immer in Fulda, am Grab des heiligen Bonifatius. Im Frühjahr an jeweils wechselnden Orten. In diesem Jahr ist die Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz zum ersten Mal in Hamburg zu Gast. An der Tagung nehmen 68 Mitglieder teil, neben den Diözesanbischöfen die Koadjutoren, die Diözesanadministratoren und die Weihbischöfe.

Den Tagungsort legt der Vorsitzende fest, seit einem Jahr ist dies als Nachfolger von Karl Kardinal Lehmann der Freiburger Erzbischof Dr. Robert Zollitsch. Er leitet die Konferenz im Hotel Grand Elysee in der Rothenbaumchaussee. Auch dies ist eine Premiere. Denn noch nie hat die Deutsche Bischofskonferenz in einem weltlichen Haus getagt.

Um die Vollversammlung, also das oberste Organ der Deutschen Bischofskonferenz, von laufenden Aufgaben zu entlasten, wurde 1974 der Ständige Rat eingerichtet. Dieser kommt jedes Jahr fünf- oder sechsmal zu einer eintägigen Sitzung zusammen. Ihm gehören 27 Diözesanbischöfe an.

Und genau diese haben wir gebeten, im Abendblatt-Journal ihre Lieblingskunstwerke vorzustellen. Denn Kirche und Kunst sind schon seit jeher miteinander verknüpft. Zu den großen Klassikern der mitteleuropäischen Kunst zählen die Meisterwerke von Michelangelo, Raffael und Leonardo da Vinci mit religiösen Motiven. Jeder Bischof ist damit auch ein Experte für Kunst, einige von ihnen sind begeisterte Kunstsammler, alle sind Kunstliebhaber. Ihr Lieblingskunstwerk kann ein Bild sein, eine Skulptur oder sogar eine ganze Kirche. So sagt Erzbischof Zollitsch: "Der Brückenschlag zwischen moderner Kunst und dem Evangelium ist heute ebenso wichtig wie zu Zeiten Matthias Grünewalds" - jenes Renaissance-Künstlers, dessen Altarbild er bespricht. Oder Kardinal Sterzinsky, der über Rembrandt sagt: "Seine Werke sind unbestritten vollendete Kunst."

Auch in Hamburg werden sich die Bischöfe das eine oder andere Kunstwerk anschauen. Das Hauptaugenmerk der Deutschen Bischofskonferenz liegt jedoch auf der kirchlichen Arbeit. Im Mittelpunkt der Beratungen im März wird der Studienhalbtag zur Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise stehen. Die Vollversammlung wird sich zudem mit der Seelsorge in der Palliativversorgung beschäftigen und das Dokument "Die Feier der Heiligen Messe. Geheimnis, Schönheit und Ordnung der heiligen Liturgie" verabschieden.

Die deutschen Bischöfe kamen erstmals 1848 zu einer Konfe-renz in Würzburg zusammen. Doch erst 19 Jahre später entstand die Fuldaer Bischofskonferenz als feste Einrichtung. Kirchlich verankert wurde sie schließlich über ein Jahrhundert später durch das Zweite Vatikanische Konzil. Die erste Deutsche Bischofskonferenz nach dieser Entscheidung tagte 1966. Die Neuordnung der Kirchenstruktur wurde 1995 abgeschlossen: mit der Errichtung des Erzbistums Hamburg.