Weltfußballturnier in Shizuoka. Hamburgs C-Kicker vom SC Concordia waren dabei - als einzige deutsche Mannschaft. Ein einmaliges Erlebnis in einer völlig anderen Welt. Mit einem tollem Ergebnis: dem dritten Platz.

Die Mannschaft des Jahrgangs 1990, also die jetzige C-Sonderklasse des SC Concordia Hamburg, war im August 2003 in Shizuoka/Japan zu Gast. Dort fand zum vierten Mal ein Weltfußballturnier statt. Zum ersten Mal nahm mit den Marienthalern eine deutsche Mannschaft daran teil. Bei Shizuoka werden die Fußballfachleute sofort an Takahara denken, und sie haben Recht. Shizuoka ist die Heimatstadt des HSV-Stürmers.

Diese Reise benötigte eine mehrmonatige Vorbereitungszeit mit reichlich Arbeit und bot viele Highlights. Im März reiste eine mehrköpfige Delegation der Präfektur Shizuoka in Hamburg an, um die offizielle Einladung zu überreichen. Für internationale Begegnungen nichts Ungewöhnliches, aber man muss bedenken, dass es sich hierbei um ein Turnier für zwölf- und 13-Jährige handelte. Die jungen Kicker trainierten japanische Benimm- und Höflichkeitsregeln. Um peinliche Fehler zu verhindern, wurden die Jugendlichen von der japanischen Vizekonsulin in Hamburg, Maya Tanigaki, sowie zwei ihrer Mitarbeiterinnen in Sachen Land, Leute, Sprache, Kultur und Gewohnheiten unterrichtet.

Für die insgesamt 22 Japanreisenden gab sogar der Hamburger Generalkonsul Hiroshi Sakurai einen Empfang in seiner Residenz.

Am 19. August starteten die Spieler, Trainer, Betreuer und zwei Mütter zur Reise nach Japan. Elf Stunden Flug, dann fand sich die Mannschaft in einer anderen Welt wieder. Für sechs Tage vertrat sie nicht nur ihren Verein und Hamburg, sondern auch Deutschland.

Insgesamt nahmen zwölf Mannschaften, davon sechs aus dem Ausland an dem "4th Juniors Football Tournament 2003" teil: Je eine Mannschaft aus Korea, Belgien, Singapur, China, Titelverteidiger England und als Vertretung aus Deutschland der SC Concordia.

Wie eine Zange legten sich die Temperatur und die hohe Luftfeuchtigkeit um den Körper, das Atmen wurde schwer, und man schwitzte sofort. Vom Flughafen ging es mit dem Bus nach Shizuoka. Wir konnten die Skyline Tokios genießen und das Autobahnsystem bewundern. Hier fuhren Autos in drei unterschiedlichen Stockwerken übereinander.

Nach der Ankunft im Hotel wurden die Zimmer belegt: Jedes Zimmer war für vier Personen gedacht, und jeder hatte ein eigenes Schlafabteil, welches mit einem Vorhang geschlossen werden konnte. Die Schlafabteile waren mit den für Japan üblichen Tatamis, ziemlich dünnen Matratzen, einer Futondecke und einem Kissen versehen. Der angrenzende Badbereich durfte natürlich nur barfuß betreten werden. Die Badewanne war riesig, die Wassertemperatur betrug 39 Grad. Das war Lebenslust pur.

Aber der SC Concordia war ja nicht nur zur Erholung in Japan, sondern auch zum Fußballspielen. Einer der Höhepunkte war wohl das Spiel gegen England im neuem großen Ecopa-Stadion, in dem auch Deutschland eines seiner WM-Spiele bestritt. Das Stadion war ein Koloss aus Beton, Stahl und Glas. Zum Aufwärmen musste man sich barfuß auf dem weichen Boden im Gate bewegen. Das Spiel fand vor einer Kulisse von rund 5000 Zuschauern statt, und bei Abpfiff stand es 1:0 für den SC Concordia. Die Stimmung war nach diesem Sieg grandios. Am Ende des Turniers belegte der SC Concordia einen beachtlichen dritten Platz. Es gab Pokale und Medaillen.

Am 25. August landeten die Spieler wieder in Hamburg. Dort wurden sie freudig von ihren Eltern und einem Kamerateam von "RTL" begrüßt. Diese Reise wird sicherlich für alle Beteiligten einmalig und unvergesslich bleiben.

Nico Behrends, 9 b Gymnasium Billstedt