Hochwertige Werkstoffe wie Karbon und Titan werden verwendet. Es gibt aber auch günstige Sets für Anfänger.

Schon der Name klingt, als ob man mit diesem Gerät auf den Mond fliegen könnte: Ju Cad Drive SL Titan heißt der exklusive Elektrotrolley, der mit zwei 300 Watt starken Elektromotoren angetrieben wird. Vor- und Rückwärtslauf, elektronische Bremse: alles da. Dieser Fahrspaß der Firma Jutec kostet allerdings stolze 3600 Euro. Über den Platz laufen muss man aber immer noch selbst, und wer glaubt, dass im Komplettpreis auch nur ein Schläger enthalten ist, irrt gewaltig.

Auch was die Wahl des Drivers, der Hölzer, Eisen oder Putter betrifft, sind bei der Markenvielfalt nach oben kaum Grenzen gesetzt. Wer diese Saison topaktuell sein will, investiert etwa 550 Euro und legt sich einen "viereckigen" Driver von Callaway zu, der aus einer Mischung von Titan und Karbon-Verbundwerkstoff besteht, oder einen Nike SasQuatch Sumo für etwa 450 Euro, der ebenfalls eine viereckige Form aufweist.

Doch vollautomatisch wie der Ju-Cad-Trolley schlagen auch diese Spitzenmodelle nicht, und was unwissende Golfinteressierte häufig nicht für möglich halten würden: Es geht auch viel günstiger. Etliche Anbieter, beispielsweise Golfstore oder der Golf-Fachmarkt Golf House, bieten Einstiegspakete für 300 bis 500 Euro mit Wagen-Bag, Trolley und Schläger an. 14 Schläger darf ein Spieler maximal für das Spiel in seinem Bag mit sich führen, doch wer sich unsicher ist, ob er beim Golfsport bleibt, kann auch mit einem halben Schlägersatz gut über den Platz ziehen (170 bis 200 Euro).

Neue Ware ist dabei nicht Pflicht: Zwar ist der Gebrauchtmarkt nicht so groß wie in anderen Ländern, aber es gibt ihn, zum Beispiel bei Ebay oder unter www.golfbidder.com/de. Vorsicht ist allerdings geboten vor sogenannten Clones, den Imitaten von Markenprodukten.

Wer als unsicherer Anfänger Geld sparen will, muss allerdings Abstriche machen. "Bei vielen Komplettsets wird vor allem im Schaftbereich gespart", erklärt Golflehrer Scot Gilmour, der seit 1992 im Golfklub in Buchholz unterrichtet. Bei diesen relativ günstigen Produkten, so der Trainer, könne es sich logischerweise nicht um maßgeschneiderte Ware handeln.

Im sogenannten Custum Fitting kann man zum Beispiel noch die Schlägerlänge, den Schlägerkopf-Winkel, die Biegsamkeit des Schafts und die Griffstärke anpassen lassen. Das bedeutet zwar zunächst höhere Anschaffungskosten, könnte aber auf längere Sicht auch Geld sparen, weil ein Golfer mit zum Beispiel zu kurzen oder langen Schlägern Probleme haben dürfte, das Spiel zu lernen und bald entweder entnervt aufgeben oder sich einen neuen Satz zulegen wird.

Welche Schläger aber gehören zur Grundausrüstung? Ein Blick auf die Pros hilft kaum weiter, jeder hat seine eigene Philosophie. Tiger Woods beispielsweise nutzt neben dem Nike Ignite Driver und einem 3-er Holz die Eisen 2 bis Pitching Wedge seines Sponsors, dazu zwei Wedges (56 und 60 Grad) und einen Putter (Scotty Cameron by Titleist).

Von Anfängern und Fortgeschrittenen immer häufiger genutzt werden jedoch die "Hybrid"- oder Rescue-Schläger. Sie stellen eine Mischung aus Holz- und Eisenschläger dar. Aufgrund der Schlägereigenschaften sind sie leichter zu spielen und besser zu kontrollieren. Außerdem tendieren sie zu einer höheren Flugbahn. Häufig werden diese Schläger auch "Utility Woods" genannt und anstelle langer Eisen oder kurzer Hölzer gespielt.

Golf-Pro Gilmour empfiehlt als Allround-Paket zum Start einen Eisen-Satz 5 bis Sand Wedge (7 Schläger), einen Putter sowie einen Rescue 4 und einen Holz 5. "Mit dem Einsatz des Drivers sollte man sich Zeit lassen", rät Gilmour. Das spart nicht auch Gewicht. Denn wer kein Kleingeld für den Ju Cad hat, kann sein Bag auch über den Platz tragen.