Die Bündnisse gegen Rechtsextremismus in der Lüneburger Heide starten am Sonnabend, 19. Dezember, 13.30 Uhr gemeinsam zur Demonstration gegen die Wintersonnenwendenfeier auf dem Hof Nahtz in Eschede.

Lüneburg. Bündnismitglieder aus Lüneburg sind mit dabei. Lennard Aldag vom Deutschen Gewerkschaftsbund in Lüneburg (DGB) koordiniert die Bündnis-Aktivitäten in der Hansestadt. Er sagt: "Ein Bus mit 65 Plätzen ist bereits ausgebucht. Menschen von 15 bis 70 Jahren sind dabei."

Wer auf eigene Faust anreist, kann die Gruppe auf dem Bahnhofsvorplatz in Eschede treffen, denn von dort startet der Demonstrationszug. "Außerdem werden wir eine Mahnwache an der Zufahrt zu Hof Nahtz errichten", sagt Lennard Aldag.

Die Demonstration wird durch den Escheder Ortskern führen. Die ursprünglich angemeldete Route hat der Landkreis Celle mit der Begründung untersagt, dass dort Ausschreitungen zu erwarten seien.

Hintergrund des aktuellen Protests sind die seit Jahrzehnten auf dem Hof des NPD-Mitglieds Joachim Nahtz organisierten Sonnenwendenfeiern. Das Anwesen entwickelte sich über die Jahre zu einem der wichtigsten Treffpunkte der norddeutschen Neonaziszene. Neben Zeltlagern neonazistischer Organisationen wie der verbotenen "Heimattreuen Deutschen Jugend" (HDJ) oder Musikveranstaltungen gibt es dort auch Schulungsveranstaltungen.

Wie berichtet sehen die Aktivisten gegen rechts den Umgang der zuständigen Verwaltungen mit den Bündnismitgliedern vor Demonstrationen kritisch und setzen sich in Lüneburg für verbindliche Regeln im Zusammenhang mit rechtsextremen Veranstaltungen ein.

Unterdessen distanzierte sich die Antifaschistischen Aktion Lüneburg/Uelzen (Antifa), die ebenfalls dem Lüneburger Bündnis gegen Rechts angehört, von dem Brandanschlag auf einen der rechtsextremistischen Szene-Laden in der Altenbrückertorstraße in der vergangenen Woche. Die Polizei geht nach Aussage von Sprecher Kai Richter weiterhin davon aus, dass es sich um einen politisch motivierten Anschlag handelt.