Dass es an einer Universität manchmal wie auf dem Rummelplatz zugehen kann, ist ja hinlänglich bekannt. Auch dass man sich als Student gelegentlich gefühlsmäßig auf einer Achterbahn wähnt, ist nicht neu. Zwar ist das Leben an der Leuphana nach wie vor kein Zucker(watte)schlecken, aber dafür kann man jetzt - völlig kostenlos und unfreiwillig - Karussell fahren!

Aber nicht bloß irgendein Karussell mit Feuerwehrauto oder eines an Ketten - hier dreht sich gleich alles ums Ganze!

Die Uni zieht nämlich um. Intern. Zu diesem Zweck wurde ein riesiges Raumkarussell in Gang gesetzt, in dem aus dem einen Raum jemand auszieht, um Platz zu machen für jemand anderen. Diese Völkerwanderung endet aber nicht an den Campusgrenzen, sie umschließt auch Volgershall und Rotes Feld.

Nach anfänglichen Schwindelanfällen, drängt sich mir zunehmend die Frage auf: Warum dieser Aktionismus? Noch dazu mitten hinein in den wie immer etwas chaotischen Vorlesungsbeginn. Ablenkungstaktik? Damit die Unfälle in der Geisterbahn überhört werden und die Wettkämpfe um die großen Mäuse mit den weißen Westen nicht weiter auffallen? Auch scheint es einen gewissen Zielkonflikt nicht nur am Schießstand zu geben - werden doch ganze Fachabteilungen und Initiativen mit ihren Räumlichkeiten laut Umzugsplan "ausgezogen", ohne aber neue Räume zu bekommen.

Na ja, zugegeben, auf einer Kirmes kann man schon mal den Überblick verlieren. Aber muss man deswegen gleich ein so großes buntes Feuerwerk zünden?