Interessen, Fleiß und Fähigkeiten, dazu diverse Außenbedingungen - das Studium ähnelt einer komplizierten Gleichung mit vielen Unbekannten. Diese gilt es im Laufe des Studiums zu lösen. Gesicherte Prognosen über dieDauer oder den Erfolg dieser diffizilen Prozedur lassen sich nur schwer treffen.

Trotzdem wird der gemeine Student spätestens beim Heimatbesuch dazu genötigt: Mindestens eine Tante dritten Grades wird geradezu unvermeidbar die Frage nach dem Verlauf und dem voraussichtlichen Abschluss des Studiums stellen, ganz gewiss.

Auch viele Institute fragen auf ihren Formularen gern vorausschauend nach dem "voraussichtlichen Studienende". Denn sie bieten Studenten zwar Ermäßigung für ihre Dienste, gewähren diese Rabatte finanziell oft ebenso schwimmenden Berufseinsteigern aber nicht. Schnell werden beim Ausfüllen dieser Bögen also Kalkulationen angestellt. Meist mit der erschreckenden Erkenntnis, hinter der eigenen Zeitplanung zurückzuliegen.

Aber natürlich war es utopisch, fünf Hausarbeiten in einem Semester schreiben zu wollen. Und der Qualität der drei eingereichten Arbeiten hat es gut getan das Pensum zurückzufahren.

Auch all die vielen spannenden Projekte nebenher sind äußerst zeitaufwendig. Aber irgendwann pocht der Geist einmal auf Ausgleich für all die Theorie des Studiums. Es gibt nicht nur einen Lösungsweg, der aus diesem Wust von Uni-Angeboten und den Verlockungen der Welt außerhalb führt.

Aber was, wenn diese Gleichung irgendwann endlich erfolgreich nach "Abschluss" des Studiums aufgelöst ist? Dann ergibt sich gleich das nächste, viel komplizierter zu kalkulierende Problem: das Arbeitsleben.

Dagmar Willems studiert Angewandte Kulturwissenschaften an der Uni Lüneburg.

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