Eine Sache, die ich beim Studium des Faches Kunst gelernt habe ist: Früh aufstehen! - Nicht nur in der Kunst, auch im Alltag und natürlich auf dem Campus.

Ich liebe Flohmärkte. Hier kann man für kleines Geld beispielsweise einen neuen Tisch kaufen oder eine Lampe. Aber auch Fernseher, Küchengeräte, Rucksäcke, Fahrradersatzteile oder Trainingsjacken.

Leider ist mit dem Herbstanfang die Flohmarktsaison beendet, jedenfalls unter freiem Himmel. Auf dem Sülzwiesen-Flohmarkt ließen sich im Laufe meiner Studienzeit schon ein paar gute Geschäfte machen. Frühes Aufstehen ist hier allerdings wichtig! Wenn ich auf Schnäppchenjagd gehe, mache ich mir morgens meist nur schnell einen Kaffee. Da ich Geisteswissenschaftler bin, trinke ich Espresso aus der Bialetti. Dann geht es mit dem Rad auf die geschäftige Meile.

Alle Trödelhändler Lüneburgs schienen noch einmal die Lager vor dem Winter räumen zu wollen. Die Sonne stand am Himmel als hätte auch sie noch nicht verstanden, dass der Sommer vorbei ist. Die erste Reihe Tapeziertische war zügig abgelaufen und mein Blick raste förmlich über die Ausstellungsflächen. Ein Flohmarktauge lässt sich trainieren, denke ich bei mir als mit eine Schreibtischlampe auffällt, die zwischen alten Teekisten steht. Die Lampe ist schwarz und die Emaile glänzt. Auch die Elektronik scheint noch in Ordnung zu sein.

Als ich näher an den Stand herantrete schaut mich der Flohmarkthändler an und sieht sofort mein Interesse. Er schaut mich an und sagt spöttisch: "Ach, schon halb eins. Schönen guten Tag die Herrschaften und schönen guten morgen liebe Studenten!"

Täglich in der Lüneburger Rundschau: Die Kolumne "Campus inside"