Nicht jeder ist religiös - aber in jedem Menschen gibt es ein “Fenster zur spirituellen Erfahrung“. Und jeder kann es öffnen.

Manche Menschen geraten beim Anblick eines besonders schönen Sonnenuntergangs oder eines erhabenen Berges in eine nachdenkliche, sogar ehrfürchtige Stimmung; sie spüren, dass es etwas Größeres gibt als uns und diesen Moment; etwas, das uns eine so unglaubliche Welt zu Füßen gelegt hat. Andere Menschen fühlen sich, ohne das erklären zu können, an einem bestimmten Ort besonders verbunden mit Gott, einem "Weltgeist" oder vielleicht einem geliebten Menschen, der nicht mehr auf dieser Welt ist.

Das tiefe Bedürfnis, sich von Zwängen des Alltags, von inneren Knoten und Krisen zu lösen, ist gerade heute groß. Viele Menschen möchten gern zu einer inneren Andacht finden und suchen eine Erfüllung - mit allen Sinnen und über die Sinne hinaus. Diese Sehnsucht ist absolut überkonfessionell und gerade auch bei Menschen ausgeprägt, die Kirchen eher meiden.

Spiritualität kann man nicht studieren, sondern nur erfahren. Gerüche, Berührungen, Klänge spielen eine Rolle. Diese Sinne zu koordinieren, sich für Neues zu öffnen - das ist keine asketische Weltflucht, sondern eine Lebenskunst, die in allen Religionen mit Ritualen, Atemübungen, Gebetsformeln und Bewegungen ihren Ausdruck findet. In den islamischen Sufi-Orden wird die größtmögliche Nähe zu Gott im Tanz gesucht. Im Buddhismus ist es die Meditation. Für christliche Pilgerwanderer setzt die körperliche Bewegung auch eine geistliche Wanderung in Gang.

Auch in der protestantischen Kirche, die oft so "verkopft" und unsinnlich wirkt, gibt es heute viele Initiativen, um zu dem "gefühlten", spirituellen Glaubenserlebnis zurückzukehren, die Welt neu zu erleben. Jeder kann es versuchen und für sich den richtigen Weg herausfinden: in Gruppen, Seminaren, Klosteraufenthalten auf Zeit.

Einige dieser Wege stellen wir hier vor. Die Angebote sind offen für jeden.