"Beim Gedanken an den Kleinen Michel lacht meine barocke Seele", sagt Pater Siggi Pawlicki, der ab Januar 2006 mit seinem Jesuitenorden die Seelsorge an der katholischen Neustadt-Kirche übernehmen wird. Schließlich liegt dort eine Reliquie: der Unterarm des heiligen St. Ansgar, mit dessen Namen Pawlickis Jugend eng verbunden ist. Als gebürtiger Hamburger war er Schüler an der katholischen Sankt-Ansgar-Schule und betreute dort nach der Priesterweihe zehn Jahre lang junge Katholiken.

Den Pater hat es nie in die Ferne gezogen, und so war er nach einem weiteren Jahrzehnt als Schulseelsorger in Göttingen froh, als oberster Jesuit - Superior - nach Hamburg zurückkehren zu können. Mit sechs weiteren Jesuiten bietet er seit 2003 Lebensberatung und spirituelle Weiterbildung an. Zudem ist er Pfarrer der Norderstedter St. Hedwig-Gemeinde.

"In unserem Haus am Schlump haben wir Jesuiten eher im Verborgenen gewirkt, deswegen bin ich froh, daß wir unserem Orden am Kleinen Michel wieder ein Gesicht und einen prominenten Standort verleihen können. Wir werden alle dort hinziehen", sagt der 53jährige, der sein neues Arbeitsfeld zu einem "urbanen Seelsorgezentrum" ausbauen will. Der Superior möchte gerne Exerzitien einführen und denkt an attraktive Angebote, die neue Gläubige anziehen sollen. "Wir wollen ein geistig hohes Niveau bieten, das auch Intellektuelle interessiert", sagt der Motorradfan.