Barack Obama bleibt Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika. Der Demokrat setzte sich früh gegen den republikanischen Herausforderer Mitt Romney durch.

Washington. Der Republikaner Mitt Romney hat seine Niederlage bei der Präsidentschaftswahl in den USA eingestanden. Ein Mitarbeiter von Amtsinhaber Barack Obama teilte mit, der frühere Gouverneur von Massachusetts habe dies in einem Telefonat mit dem Präsidenten getan. Romney wünsche Präsident Obama Erfolg, sagte ein gefasster Romney in seinem Wahlkampfhauptquartier in Boston.

Unterdessen ist der republikanische Politiker Paul Ryan ungefährdet ins Repräsentantenhaus des Kongresses wiedergewählt worden. Seit 1998 repräsentiert der von Romney zum Vizepräsidentschaftskandidaten auserkorene Ryan den Südosten Wisconsins im Repräsentantenhaus, war dort zuletzt Vorsitzender des Haushaltsausschusses. Gegen ihn traten der demokratische Geschäftsmann Rob Zerban und ein weiterer Bewerber an.

+++ Alles zur US-Wahl +++

Obama hat laut Prognosen mehrerer Fernsehsender die Wahl nach Berechnungen mehrerer US-Sender in einer ganzen Reihe von entscheidenden „Swing States“ gewonnen, wo der Ausgang bis zuletzt völlig offen war. Zum Jubeln bleibt dem Präsidenten jedoch nicht viel Zeit. Er muss so schnell wie möglich das immense Haushaltsloch angehen, ohne eine weitere Rezession zu riskieren. Dazu braucht er die Unterstützung des Kongresses. Doch ausgerechnet dort droht eine Blockade, denn während die Demokraten nach Prognosen von CNN ihre Mehrheit im Senat behaupten konnten, behielten die Republikaner im Repräsentantenhaus die Nase vorne. Die Finanzmärkte reagierten gedämpft.

Die Freude im Obama-Lager trübte das so kurz nach der Wahl nicht. In einer ersten Reaktion bedankte sich der Präsident in der Nacht zum Mittwoch über Twitter bei seinen Anhängern. „Das ist alles wegen Euch passiert. Danke.“

Lange Zitterpartie

Lange Zeit lief die Wahl auf eine Zitterpartei für beide Bewerber hinaus, denn selbst Stunden nach Schließung der Stimmlokale lagen Obama und Romney in den wichtigsten Schlüsselstaaten so dicht beieinander, dass keine verlässlichen Hochrechnungen möglich waren. Doch dann ging es Schlag auf Schlag. Obama sackte den Sendern zufolge Siege in mehreren kritischen Bundesstaaten ein, darunter Ohio, Wisconsin, Iowa, Pennsylvania und New Hampshire. Das katapultierte ihn weit über die entscheidende Marke von 270 Wahlmännern, die er für seine Wiederwahl benötigt. Zwar waren noch nicht alle Stimmen ausgezählt, als die Sender ihre Prognosen abgaben. Doch letztlich schien Romney ohne Chance.

+++ Das Wahlgeschehen im Liveticker auf abendblatt.de +++

Der Ausgang der Wahl in den einzelnen Bundesstaaten ist deshalb so wichtig, weil Wahlsieger am Ende nicht wird, wer landesweit die meisten Stimmen insgesamt bekommen hat, sondern wer sich die meisten Wahlmänner sichern konnte. Diese werden über die Bundesstaaten vergeben. Dort gilt in nahezu allen Fällen das Prinzip: Wer die meisten Stimmen erhält, bekommt alle Wahlmänner dieses Staats zugesprochen, während der Verlierer leer ausgeht. Wenn man auch die Staaten berücksichtigt, für die noch kein Ergebnis vorlag, der Ausgang aber von vornherein so gut wie feststand, kam Obama auf mehr als 300 Wahlmänner, Romney auf knapp über 200.