Israel droht den radikalislamischen Kämpfern mit einem dauerhaften Krieg. Wieder 60 Raketen auf Israel. Bilder zum Artikel

Hamburg. Israels Verteidigungsminister Ehud Barack hat der radikalislamischen Hamas einen "Krieg bis zum bitteren Ende" angekündigt, Kampfflugzeuge flogen am dritten Tag in Folge Angriffe gegen den Gazastreifen, der Generalstab schließt eine Bodenoffensive nicht aus - und Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich bedingungslos an die Seite Israels gestellt: Es sei das legitime Recht Israels, seine Bevölkerung zu schützen und sein Territorium zu verteidigen.

Merkel habe in einem Telefongespräch mit dem israelischen Ministerpräsidenten Ehud Olmert allein die Hamas für die Eskalation der Gewalt in Gaza verantwortlich gemacht, sagte Vize-Regierungssprecher Thomas Steg. "Die Bundeskanzlerin legt Wert darauf, dass bei der Beurteilung der Situation im Nahen Osten Ursache und Wirkung nicht vertauscht werden oder Ursache und Wirkung nicht in Vergessenheit geraten", sagte Steg. Die Bundesregierung gehe aber auch davon aus, dass die israelische Regierung alles dafür tue, um zivile Opfer zu vermeiden. Die Hamas müsse den Beschuss von israelischen Siedlungen mit Raketen "sofort und dauerhaft" einstellen.

Auch die US-Regierung forderte die Hamas zu einer Waffenruhe auf. Die Hamas habe "ihre wahren Farben als Terrororganisation gezeigt", sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Gordon Johndroe. Israel müsse sich selbst verteidigen.


Weiter Angriffe in Gaza und Südisrael


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Bei dem bislang blutigsten Militäreinsatz Israels im Gazastreifen seit dem Sechs-Tage-Krieg 1967 wurden nach palästinensischen Angaben bislang mehr als 340 Menschen getötet. Nach Angaben der Uno waren 60 Zivilisten unter den Todesopfern, darunter 21 Kinder. Das Ziel der Operation (Codename: "Gegossenes Blei") sei "der Sturz der Hamas", sagte Vize-Regierungschef Haim Ramon. "Nach Beendigung der Offensive wird es nicht ein stehendes Haus der Hamas im Gazastreifen mehr geben", erklärte Vize-Generalstabschef Dan Harel. Die Armee erklärte das Gebiet um den Gazastreifen zur militärischen Sperrzone. "Das Schlimmste ist noch nicht ausgestanden", sagte Harel weiter. Dies wurde in Israel als Drohung mit einer Bodenoffensive gewertet.


Merkel: 'Hamas ist Schuld an Eskalation'


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Trotz mehr als 300 israelischen Luftangriffen zeigte sich die Hamas weiter kampfbereit. Militante feuerten wieder 60 Raketen auf Israel ab; ein arabischer Israeli in Aschkelon wurde dabei getötet.

Israel wies alle Vorwürfe unverhältnismäßiger Härte bei den Luftangriffen zurück. Während Israel versuchte, zivile Opfer zu vermeiden, missbrauche die Hamas Zivilisten "nicht nur als Zielscheiben, sondern auch als menschliche Schutzschilde", hieß es in einer Erklärung der israelischen Botschaft in Deutschland. Die Hamas platziere militärische Ziele absichtlich "im Herzen bewohnter Gebiete". Das israelische Außenministerium bekräftigte, nach humanitärem Völkerrecht handele es sich bei den Raketenabschussrampen und Waffenlagern im Gazastreifen um rechtmäßige militärische Ziele. Staatspräsident Schimon Peres erklärte in einer Stellungnahme, Israel habe Kontakt zu den

Besitzern von Häusern in der Nähe militärischer Ziele in Gaza aufgenommen, damit die Bewohner in Sicherheit gebracht werden können.