Israel hat den Gazastreifen mit seiner gesamten Militärmacht in die Zange genommen. Unterstützt von Kampfflugzeugen und Hubschraubern, drangen am...

Gaza/Jerusalem. Israel hat den Gazastreifen mit seiner gesamten Militärmacht in die Zange genommen. Unterstützt von Kampfflugzeugen und Hubschraubern, drangen am Sonnabend Bodentruppen mit mehreren Tausend Soldaten in das palästinensische Autonomiegebiet ein. Sie trennten gestern den Norden mit der dicht besiedelten Stadt Gaza vom Süden ab und spalteten somit den Gazastreifen. Kriegsschiffe nahmen die Küstenregion auch von See aus unter Beschuss. "Die Operation war unvermeidlich", sagte Ministerpräsident Ehud Olmert. Die Hamas erklärte, Gaza werde zum Friedhof der israelischen Soldaten werden. Israelische Sicherheitsexperten befürchten, dass die Hamas nun auf Guerilla-Taktik umschwenkt. Vor zu allem entschlossenen Kämpfern in Hinterhalten, Schützengräben und Befestigungen warnt der israelische Inlandsgeheimdienst.

Neben zahlreichen Hamas-Kämpfern kamen am Wochenende auch Dutzende Zivilisten ums Leben. Israels Armee gab den Tod eines Soldaten bekannt. Weltweit verurteilten viele Regierungen Israels Offensive, in vielen Städten der Welt kam es zu Demonstrationen. Uno-Generalsekretär Ban Ki-moon forderte einen sofortigen Stopp der Bodenoffensive. Kanzlerin Angela Merkel stärkte Israel den Rücken: In einem Telefonat mit Ministerpräsident Olmert gestern sprach sie sich zwar ebenfalls für eine Waffenruhe aus; Voraussetzung sei aber, dass zunächst die Sicherheit Israels gewährleistet sei.