Optimisten hatten gehofft, Israels Luftkrieg allein werde die radikalislamische Hamas daran hindern können, Südisrael mit Raketen zu beschießen. Die...

Optimisten hatten gehofft, Israels Luftkrieg allein werde die radikalislamische Hamas daran hindern können, Südisrael mit Raketen zu beschießen. Die Hoffnung trog; und durch die vergrößerte Reichweite der Hamas-Geschosse sind nun eine Million Israelis permanent gefährdet. Nun also eine Bodenoffensive, die beide Seiten gefürchtet haben.

Und gleichzeitig auch gewünscht - die Hamas, weil sie allenfalls im Bodenkrieg eine Chance gegen Israels hochgerüstete Armee, die Zahal, hat. Und Israel vor allem aus zwei Gründen: zum einen, um die Raketengefahr wirksam abzuwenden, zum anderen, um der Welt und dem eigenen besorgten Volk zu zeigen, dass man die Lektion aus dem Libanon-Desaster 2006 gelernt hat. Die riskante Offensive, die mit viel Leid für die Zivilbevölkerung verbunden ist, hat einen sehr bedrohlichen Aspekt: Sie trägt den Charakter eines Stellvertreterkrieges zwischen Israel und dem die Hamas unterstützenden Iran. In Teheran wird man sehr interessiert verfolgen, ob sich die Zahal besser schlägt als gegen die Hisbollah.