Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.

Mittwoch, 7. Juli 2010

17.08 Uhr : Der Transfer des nordkoreanischen Nationalspielers Jong Tae-Se zum Fußball-Zweitligisten VfL Bochum steht kurz vor dem Abschluss. Der „Wayne Rooney von Asien“ wurde am Mittwochabend in Bochum erwartet und soll am Donnerstag die sportärztliche Untersuchung absolvieren. Der 26 Jahre alten Angreifer, der bei der WM in den Vorrunden-Spielen der Nordkoreaner gegen Brasilien (1:2), Portugal (0:7) und die Elfenbeinküste (0:3) jeweils durchspielte, soll vom J-League-Klub Kawasaki Frontale an die Ruhr wechseln. Dagegen scheint es einen schnellen Abschied des wechselwilligen Mimoun Azaouagh aus Bochum nicht zu geben. Gespräche über eine vorzeitige Auflösung des bis 2012 datierten Vertrages verliefen am Mittwoch ergebnislos. Der ehemalige deutsche Junioren-Nationalspieler, der zuletzt mehrfach deutlich seine Wechselabsichten geäußert hatte und deshalb auch beim neuen Trainer Friedhelm Funkel keinen guten Stand hat, darf sich bei der Regionalliga-Mannschaft des VfL fit halten. Die Ablösesumme soll angeblich bei einer Million Euro festgeschrieben sein.

16.54 Uhr: Die „Pinkel-Affäre“ um einen englischen WM-Touristen soll noch vor dem Ende des Fußball-Turniers in Südafrika juristisch geklärt werden. Am Wochenende muss sich ein britischer Boulevard-Journalist in Kapstadt vor Gericht verantworten. Dem Reporter wird vorgeworfen, dem Fan Pavlos Joseph bei seinem unerlaubten Kabinenbesuch in der englischen Team-Umkleide behilflich gewesen zu sein. Joseph war nach dem Vorrundenspiel zwischen England und Algerien (0:0) am 18. Juni in der Teamkabine der „Three Lions“ aufgetaucht - angeblich auf der Suche nach einer Toilette. Nach Ansicht der südafrikanischen Ermittler war die Aktion geplant, um die WM- Sicherheitsvorkehrungen in einem schlechten Licht erscheinen zu lassen. Joseph war zur Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 750 Rand (80 Euro) verurteilt worden und durfte anschließend Südafrika verlassen. Der Journalist der Zeitung „Sunday Mirror“, der der Anstiftung verdächtigt wird, befindet sich gegen Kaution auf freiem Fuß, muss aber am Sonnabend und Sonntag zur Hauptverhandlung wieder vor Gericht erscheinen.

15.17 Uhr: Ein Bestechungsskandal erschüttert den nigerianischen Fußball-Verband NFF. Die Anti-Korruptions-Einheit der Regierung Nigerias ermittelt derzeit gegen den zuletzt bereits vom NFF entlassenen Ex-Präsidenten sowie drei weitere Funktionäre. „Diese Leute stehen unter Verdacht, finanzielle Mittel nicht rechtmäßig eingesetzt zu haben“, sagte Femi Babafemi , Sprecher der Wirtschafts- und Finanz-Kommission der nigerianischen Regierung. Der frühere Boss des nigerianischen Verbandes, Sani Lulu , soll zusammen mit dem zuletzt ebenfalls entlassenen Vize-Präsidenten Amanze Ugbulam , Generalsekretär Bolaji Ojo-Oba sowie Funktionär Taiwo Ogunjobi Gelder der Nationalteams veruntreut oder aber als Bestechungsgelder eingesetzt haben. Damit kommt Nigerias Fußball weiter nicht zur Ruhe. Zuletzt hatte der Weltverband Fifa nach der Aufhebung des Bannstrahls für die „Super Eagles“ durch die nigerianische Regierung am Montag zumindest von allen Sanktionen Abstand genommen. Nach Angaben der Fifa hatte Staatspräsident Goodluck Jonathan in einem Brief erklärt, dass Nigerias Regierung den Nationalmannschaften nicht länger verbietet, in den kommenden zwei Jahren an jeglichen internationalen Wettbewerben teilzunehmen.

14.27 Uhr: Wenige Stunden vor dem Anpfiff des WM- Halbfinalspiels Deutschland gegen Spanien herrschte auf dem neuen Flughafen der südafrikanischen Hafenstadt Durban akute Platznot. Bis zu 40 Charterflugzeuge wurden daher auf dem 60 Kilometer entfernten alten Airport der Stadt geparkt, berichteten die Behörden am Dienstag. „Die lassen die Leute am (neuen) King Shaka-Airport aussteigen und fliegen dann zum Parken zum alten Flughafen“, erklärte Colin Naidoo von der ACSA-Betreibergesellschaft. Viele der Jets brächten VIP-Gäste, darunter Top-Manager, Politiker und Hollywwod-Schauspieler wie Leonardo Di Caprio oder Partygirl Paris Hilton . Spaniens Königin Sophia wird ebenso erwartet wie Südafrikas Präsident Jacob Zuma , Nobelpreisträger Henry Kissinger oder Bollywood-Schauspieler Shahrukh Khan . Die Stadt am Indischen Ozean, die sich als wärmster WM-Standort Südafrikas vermarktet, präsentierte sich den zahlreichen anreisenden Fans am Dienstag trotz milder Temperaturen mit einem bewölktem Himmel.

13.06 Uhr: Mit einem großen Empfang wird Oranje nach der Rückkehr aus Südafrika in der niederländischen Hauptstadt Amsterdam geehrt. Nach Angaben des Fußballverbandes KNVB findet die Ehrung auch statt, wenn die Mannschaft von Bondscoach Bert van Marwijk das Finale am 11. Juli in Johannesburg verlieren sollte. Initiator der Meisterfeier ist die Stadt Amsterdam. Das Datum und das Festprogramm soll erst nach dem Endspiel festgelegt werden. Nach dem Gewinn der Europameisterschaft 1988 in Deutschland hatte die Elftal eine von Hunderttausenden von Menschen umjubelte Grachtenfahrt unternommen.

11.02 Uhr: Neben dem FC Chelsea soll auch der spanische Rekordmeister Real Madrid Interesse an einer Verpflichtung von Fußball-Nationalspieler Sami Khedira vom VfB Stuttgart haben. Das berichtete die spanische Sportzeitung „AS“ (Mittwoch). Laut „AS“ soll Madrids neuer Trainer José Mourinho Gefallen an dem 23-Jährigen gefunden haben und Real angeblich bereit sein, rund 13 Millionen Euro für ihn zu bezahlen. Der Vertrag des defensiven Mittelfeldspielers mit dem VfB Stuttgart läuft 2011 aus. Am Dienstag hatte das englische Boulevardblatt „The Sun“ berichtet, dass auch Chelsea nach seinen starken WM-Leistungen ein Auge auf Khedira geworfen hat.

9.26 Uhr: Mit 19,5 Millionen Fernseh-Zuschauern erzielte das ZDF im ersten Halbfinale der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika zwischen den Niederlanden und Uruguay (3:2) die bislang höchste Einschaltquote einer Begegnung ohne deutsche Beteiligung. Der Marktanteil betrug 58,3 Prozent. Für die Analyse von Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein und Experte Oliver Kahn interessierten sich im ZDF-WM-Studio noch 8,94 Millionen Fans (Marktanteil 41,3%). Die TV-Rekord-Quote datiert nach wie vor vom WM-Halbfinale 2006 zwischen Deutschland und Italien mit 29,66 Millionen im ZDF. Den bislang höchsten Marktanteil erzielte das ZDF mit dem WM-Viertelfinale in Südafrika zwischen Deutschland und Argentinien mit 89,2 Prozent.

8.08 Uhr: Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) rechnet im Halbfinale der Fußballweltmeisterschaft mit einem 2:1-Sieg nach Verlängerung der deutschen Mannschaft gegen Spanien. „Spanien hat eine erstklassige Mannschaft, ist einer der Topfavoriten und zu recht im Halbfinale – leider werden sie verlieren“, sagte de Maizière am Mittwoch im Inforadio des RBB. Als Erfolgsrezept für Mittwochabend empfahl der auch für Sport zuständige Minister Bundestrainer Joachim Löw : „Hinten sicher stehen, vorne schnell spielen, rasch ein Tor machen.“ Die beiden deutschen Tore erzielen laut de Maizière Khedira und Klose. Auch bei einer Niederlage könne die deutsche Mannschaft nach ihren Leistungen in Südafrika erhobenen Hauptes nach Hause zurückkommen.

7.54 Uhr: Der Ex-Hamburger Rafael van der Vaart und Arjen Robben konnten sich im ZDF nicht einigen, wem sie im zweiten WM-Halbfinale zwischen Deutschland und Spanien die Daumen drücken sollen. Während van der Vaart auf die Furia Roja von der iberischen Halbinsel setzt, hält es Bayern-Star Robben mit Deutschland und „meinen Jungs von Bayern München. Wir stehen ständig in Kontakt per SMS“. Zur Erklärung: van der Vaarts Mutter ist Spanierin, außerdem steht der Offensivspieler bei Real Madrid unter Vertrag.

7.47 Uhr: Am Rande ausgelassener Jubelfeiern nach dem Einzug der Oranje-Elf ins Finale der Fußball-Weltmeisterschaft haben Randalierer in den Niederlanden Polizisten angegriffen. In Den Haag seien in der Nacht zum Mittwoch 18 Unruhestifter festgenommen worden, teilte ein Polizeisprecher mit. Sie hätten Einsatzkräfte auf Pferden, die Krawalle unterbinden wollten, mit Feuerwerkskörpern und Steinen angegriffen. Außerdem wurden Müllcontainer in Brand gesetzt. Die Festgenommenen werden nun wegen Gewaltanwendung und Störung der öffentlichen Ordnung strafrechtlich verfolgt.

7.44 Uhr: Der niederländische Mittelfeldspieler Demy de Zeeuw hat sich nicht, wie von Bondscoach Bert van Marwijk zunächst befürchtet, im WM-Halbfinale gegen Uruguay (3:2) einen Kieferbruch zugezogen. Nach dem Spiel wurde de Zeeuw, der vom Uruguayer Martin Caceres mit dem Fuß im Gesicht getroffen worden und über einige lockere Zähne klagte, zur genauen Untersuchung in ein Krankenhaus in Kapstadt eingeliefert. Die Zähne wurden offenbar nach innen gedrückt und müssen nun stabilisiert werden. Nach Informationen des niederländischen Mannschaftsarztes könnte de Zeeuw am Sonntag im WM-Finale wieder eingesetzt werden. Der Spieler von Ajax Amsterdam hatte den gelbgesperrten Nigel de Jong ersetzt. Caceres hatte de Zeeuw in der ersten Halbzeit mit dem Fuß voll im Gesicht getroffen. Der Niederländer verlor für kurze Zeit das Bewusstsein.