Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen 32 WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.

Sonntag, 20. Juni 2010

Hamburg. 19:58 Uhr: Der Französische Fußball-Verband (FFF) hat das Verhalten der Spieler des Vizeweltmeisters bei der WM in Südafrika als „inakzeptabel“ zurückgewiesen und versichert, die Krise werde nach dem Turnier Folgen nach sich ziehen. Man habe die Trainings-Verweigerung der Profis heute im WM-Quartier in Knysna mit „Bestürzung“ zur Kenntnis genommen, heißt es in einem auf der FFF-Seite veröffentlichten Kommuniqué. Man entschuldige sich für das Verhalten der die Nation vertretenden Spieler. Über die Konsequenzen solle bei einer unmittelbar nach WM-Ende einzuberufenden Verbands- Versammlung debattiert werden. Die Spieler hatten die Teilnahme am Training verweigert, um gegen den Ausschluss von Stürmer Nicolas Anelka aus der Delegation zu protestieren. Der Stürmer vom FC Chelsea London flog indes heute bereits aus Kapstadt zurück in seine englische Wahlheimat.

18.12 Uhr: Wenige Stunden vor dem WM-Spiel zwischen Brasilien und der Elfenbeinküste am Sonntagabend hat eine schwere Explosion die Menschen rund um das Soccer-City-Stadion von Johannesburg aufgeschreckt. Wie die Polizei auf Nachfrage mitteilte, soll es sich dabei um eine kontrollierte Explosion durch eine Sprengstoff-Firma zu Testzwecken gehandelt haben. Warum die Öffentlichkeit zuvor nicht von der Detonation, die nur wenige Kilometer vom Stadion entfernt stattfand, informiert wurde, blieb unklar.

16.46 Uhr : Die französische Fußball-Nationalmannschaft hat am Sonntag in Knysna die Teilnahme am öffentlichen Training bei der WM-Endrunde in Südafrika verweigert. Der Verbandsoffizielle Jean-Louis Valentin erklärte daraufhin seinen Rücktritt.

16.17 Uhr: Teammanager Oliver Bierhoff hat vor Rache-Aktionen gegen Ghanas Nationalspieler Kevin Boateng ausdrücklich gewarnt. Es dürfe auf dem Spielfeld keine Kurzschlussreaktion geben. Deutschland spiele nicht gegen Kevin-Prince Boateng, sondern gegen Ghana. Der Halbbruder von Deutschlands Nationalspieler Jerome Boateng hatte mit einem üblen Foul für Michael Ballacks WM-Aus gesorgt.

16.15 Uhr : Deutschlands vermutlich größte schwarz-rot-goldene Flagge ziert zur Zeit noch ein Baugerüst in Hamburg. Auf neun Meter Höhe und 35 Meter Länge kommt die Gerüstplane, die das Unternehmen rk Planen an einem Haus im Stadtteil Hoheluft angebracht hat. „Für uns ist das ein reiner Gag. Mit übertriebenem Patriotismus hat das nichts zu tun“, sagte Mitarbeiter Ronald Meier dem „Hamburger Abendblatt“. Einige Mieter lehnten die Plane jedoch ab, weil zu wenig Licht in ihre Wohnungen dringt. Bereits kommende Woche müsse dieSchutzplane deshalb wohl abgenommen werden. Eigentlich sollte das Haus bis zum Ende der Weltmeisterschaft am 11. Juli in Schwarz-Rot-Gold präsentiert werden.

15.35 Uhr : Portugal muss im WM-Spiel gegen Nordkorea am Montag in Kapstadt (13.30 Uhr) ohne Spielmacher Deco auskommen. „Er klagte über Beschwerden und wird nicht spielen“, sagte Trainer Carlos Queiroz am Sonntag. Der Mittelfeldspieler hatte aufgrund von Hüftproblemen auf das Abschlusstraining im Green Point Stadion verzichtet. Queiroz hofft auf eine rasche Genesung des Leistungsträgers: „Die Mediziner sind guter Dinge, ihn bis zum Spiel gegen Brasilien wieder hinzubekommen.“ Trotz des Ausfalls von Deco sieht der Fußball-Lehrer der Partie in der Gruppe G gegen Nordkorea optimistisch entgegen: „Wir können auch ohne ihn gewinnen.“

15.33 Uhr: Angel Maria Villar hat Trainer Vicente del Bosque eine Jobgarantie gegeben. „Egal was bei der Weltmeisterschaft passiert, del Bosque wird seine Arbeit als Trainer fortsetzen“, sagte der Präsident des spanischen Fußball-Verbandes RFEF vor dem Gruppen-„Finale“ gegen Honduras. Der Titelkandidat muss gegen den Außenseiter gewinnen, um das drohende Aus zu verhindern. Erst vor drei Monaten hatte der Verband den Vertrag mit dem ehemaligen Coach von Real Madrid bis zur EM 2012 verlängert. Del Bosque trat 2008 nach dem EM- Triumph gegen Deutschland die Nachfolge von Luis Aragones an.

14:45 Uhr: Bundestrainer Joachim Löw verzichtet vor dem letzten Gruppenspiel am Mittwoch (20.30 Uhr/ARD und Sky live und im Liveticker auf abendblatt.de) in Johannesburg gegen Ghana auf ein Abschlusstraining im Stadion «Soccer City». "Die FIFA hat uns einen Termin zwischen 20 und 21 Uhr zugewiesen. Aber wir müssten knapp eine Stunde mit dem Bus fahren und trainieren deshalb lieber in Atteridgeville", sagte Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff.

Die DFB-Auswahl wird die letzte Einheit vor dem Spiel im «Super-Stadium» von Atteridgeville abhalten. Schon vor dem zweiten Vorrundenspiel in Port Elizabeth gegen Serbien (0:1) trainierte die DFB-Auswahl nicht wie vorgesehen in dem Stadion, in dem auch das Spiel stattfand. Vor dieser Partie hatte allerdings der Weltverband FIFA die Einheit im «Nelson-Mandela-Bay-Stadion» abgesagt, um den Rasen zu schonen.

13:15 Uhr: Didier Drogba muss vor seiner Rückkehr in die Startelf der Elfenbeinküste bange Minuten überstehen. Die Spezialmanschette, die der Stürmer vom englischen Doublegewinner FC Chelsea wegen eines Knochenbruchs nahe des Ellenbogens am Sonntagabend im Spiel der Gruppe G gegen Brasilien tragen wollte, muss sich mehrerer Prüfungen unterziehen. "Die Manschette wurde in der Spielkontrollsitzung vorgelegt. Dort war auch ein Vertreter des brasilianischen Verbandes anwesend", teilte die Fifa Sonntagmorgen mit. Letztendlich werde jedoch der Schiedsrichter entscheiden, ob Drogba mit dem Verband spielen könne, so die Fifa. Drogba hatte am 4. Juni im WM-Test gegen Japan (2:0) einen Knochenbruch nahe des Ellenbogens erlitten und war einen Tag später operiert worden. Nach einem Kurzeinsatz gegen Portugal (0:0) im ersten Gruppenspiel wollte der Stürmer gegen Rekord-Weltmeister Brasilien von Beginn spielen.

12:28 Uhr: Trotz aller Kritik an den WM-Schiedsrichtern kann von einer Karten-Flut beim Turnier in Südafrika keine Rede sein. Im Vergleich zu den vorangegangenen Endrunden wurden bisher so wenige Verwarnungen ausgesprochen wie seit 1990 nicht mehr. Die Fußball- Referees verteilten in den ersten 26 von 64 Turnierspielen 91 Gelbe Karten und damit 3,5 pro Partie. 1990 lag der Schnitt nach allen 52 Partien in Italien bei 3,1 Gelben Karten.

Den bisherigen Spitzenwert erreichte das WM-Turnier 2006 mit 4,8 Verwarnungen im Schnitt in allen 64 Spielen. Auch bei Roten Karten hält das deutsche „Sommermärchen“ mit 0,4 Platzverweisen pro Begegnung den Rekord. In Südafrika liegt der Wert derzeit bei 0,3 pro Spiel und damit auf dem gleiche Niveau wie 1990, 1994, 1998 und 2002.

10:37 Uhr: Um Nationalspieler Bastian Schweinsteiger ist angeblich ein Wettbieten entbrannt. Nach Englands Doublegewinner FC Chelsea soll nun auch der spanische Fußball-Rekordmeisters Real Madrid den 25-Jährigen auf der Wunschliste haben. Nach einem Bericht der spanischen Sporttageszeitung AS gilt der Mittelfeldspieler von Bayern München bei den Königlichen als Alternative, falls die Transfers von Daniele De Rossi (AS Rom) oder des englischen Nationalmannschafts-Kapitän Steven Gerrard (FC Liverpool) nicht zustande kommen. Zuletzt war auch darüber spekuliert worden, dass Reals neuer Trainer Jose Mourinho ein Auge auf den derzeit verletzten DFB-Kapitän Michael Ballack geworfen haben soll. Ballacks Vertrag beim FC Chelsea läuft am 30. Juni aus und wird nicht verlängert. Schweinsteiger ist noch bis 2012 an die Bayern gebunden.

9:55 Uhr: Für den slowenischen Fußball-Nationalspieler Nejc Pecnik ist die WM in Südafrika vorzeitig beendet. Der Stürmer erlitt beim 2:2 gegen die USA in der Schlussphase der Begegnung einen Bruch des rechten Sprunggelenks und trat bereits am Samstag die Heimreise an. Pecnik hatte mit seinem Treffer zum 1:2 im Play-off-Hinspiel in Russland einen wichtigen Beitrag zur WM-Teilnahme der «kleinen Drachen» geleistet.