Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen 32 WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.

Donnerstag, 24. Juni 2010

23:19 Uhr: Kameruns Fußball-Nationaltrainer Paul Le Gue n hat nach dem 1:2 im letzten WM-Vorrundenspiel in Kapstadt gegen die Niederlage nochmals bekräftigt, nicht mehr als Coach der unzähmbaren Löwen weitermachen zu wollen. „Mein Vertrag läuft aus. Es war klar, dass ich aufhöre. Es ist mir möglicherweise nicht gelungen, die Mannschaft als Einheit zusammenzubringen“, sagte der französischer Fußballlehrer nach dem Spiel. Le Guen soll Nachfolger von Pim Verbeek als australischer Auswahlcoach werden.

22:03 Uhr: Bloemfontein rüstet sich für den großen Durst: Restaurants und Bars haben vor dem WM-Achtelfinal-Duell zwischen Deutschland und England am Sonntag (16.00 Uhr) ihre Bier-Vorräte aufgestockt. "Wir haben alle darauf hingewiesen, dass die Fans beider Lager aus Ländern mit einer großen Bier-Kultur kommen", sagte George Mohlakoana vom lokalen Organisationskomitee.

In dem Städtchen werden 25.000 englische und 10.000 deutsche Fans erwartet. "Einige Anhänger werden vielleicht schon morgens anreisen und durstig sein", sagte Mohlakoana. Ein Alkokolverbot werde es nicht geben, die Polizei werde jedoch die Augen offen halten: "Ich rechne nicht mit Problemen. Jeder ist in WM-Stimmung, bisher haben sich alle vorbildlich verhalten."

20:38 Uhr: US-Präsident Barack Obama hat dem US-Team bei der Fußball-WM in Südafrika zum Gruppensieg sowie zum Einzug ins Achtelfinale gratuliert. Obama ließ sich am Donnerstag per Telefon ins Lager der Amerikaner durchstellen und verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass die Mannschaft von Trainer Bob Bradley auch ihr Achtelfinale am Sonnabend gegen Ghana gewinnt (20.30 Uhr/Liveticker auf abendblatt.de). Pressesprecher Robert Gibbs aus dem Weißen Haus hatte das Telefon-Gespräch des Präsidenten über den Online-Dienst Twitter vermeldet. "Der Präsident telefonierte mit unserem Soccer-Team, gratulierte zum großen Sieg am Mittwoch - er hofft auf einen großen Sieg am Samstag", hieß es.

20:10 Uhr: Nach dem frühen Ausscheiden der Bafana Bafana will WM-Gastgeber Südafrika seine ungebrochene Begeisterung für das Turnier beweisen. Am 3. Juli soll es im Johannesburger Township Soweto zum sogenannten "Eine-Million-Flaggen-Marsch" kommen, bei dem die Fans Fahnen der WM-Teilnehmer schwenken und sich geschlossen in Richtung des Elkah Stadions bewegen. Dort wird Popstar K'naan den WM-Song "Wavin Flag" singen. "Lasst uns zusammenkommen und gemeinsam mit der Welt feiern. Die WM ist etwas, was man so nur einmal im Leben genießen kann", sagte der populäre südafrikanische Musiker Arthur Mafokate und betonte, dass die Aktion im Erfolgsfall in anderen Teilen des Landes wiederholt werden solle. Von den sechs in das Turnier gestarteten Mannschaften aus Afrika schaffte es bisher nur Ghana ins Achtelfinale. Während Nigeria, Kamerun, Algerien und Südafrika das Vorrunden-Aus erlitten, hoffte die Elfenbeinküste weiter auf ein Ticket für Runde der letzten 16. Das Team um Superstar Didier Drogba trifft morgen auf Nordkorea.

20:04 Uhr: Südafrika drohen während der Fußball-WM Stromausfälle durch einen Streik. Heute erhielt eine Gewerkschaft, die 50 Prozent der 32.000 Arbeiter beim Versorger Eskom vertritt, das Recht für Arbeitniederlegungen. Diese könnte die Industrie ebenso treffen wie Privatleute. Aus Sicht von Eskom wäre ein Streik, für den noch die Zustimmung der Angestellten nötig ist, illegal. Analysten rechneten jedoch nicht damit, dass die Arbeitnehmervertreter ihre Drohung wahr machen. Sie würden den Druck auf den Arbeitgeber erhöhen wollen, um höhere Gehaltszuschläge durchzusetzen.

Die Nationale Union der Minenarbeiter hat ihre Forderung nach einem Zuschlag von 15 Prozent auf neun gesenkt und liegt damit fast beim Arbeitgeberangebot von acht Prozent plus einem einmaligen Wohnzuschuss. Sollte es zum Streik kommen, wäre die Stromversorgung der Fußballstadien dank ihrer Diesel-Generatoren aber wohl nicht gefährdet. Eher träfe es Millionen Fans, die ihre Favoriten vor dem Fernseher anfeuern wollen würden.

18:42 Uhr: ARD und ZDF haben sich über die Verteilung der Achtelfinalspiele (26. bis 29. Juni 2010) bei der Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika verständigt. Danach überträgt das Zweite am Samstag, 26. Juni 2010, um 16.00 Uhr das erste Spiel der WM-Finalrunde: Uruguay, der Sieger der Vorrundengruppe A, trifft auf Südkorea, das sich als Zweiter der Gruppe B qualifiziert hatte. Das Achtelfinale zwischen Deutschland und England steht wie geplant am Sonntag, 27. Juni, um 16.00 Uhr auf dem Programm der ARD.

Auch das Spiel Erster der Gruppe E gegen die Slowakei überträgt die ARD am Montag, 28. Juni, um 16.00 Uhr. Das Abendspiel am selben Tag um 20.30 Uhr sendet das ZDF: Der Sieger der Gruppe G (Brasilien oder Portugal) trifft im Ellis Park von Johannesburg auf den Zweiten der Gruppe H (Spanien/Schweiz/Chile). Am Dienstag, 28. Juni, kommt es – live um 16.00 Uhr in der ARD – zum Spiel Paraguay gegen den Zweiten der Gruppe E (Dänemark/Japan). Das abschließende Achtelfinalmatch, Sieger Gruppe H (Spanien/Schweiz/Chile) gegen den Zweitplatzierten der Gruppe G (Portugal/Brasilien) können die Zuschauer am 28. Juni um 20.30 Uhr im ZDF erleben.

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17:10 Uhr: Brasiliens Fußball-Nationaltrainer Dunga zeigt ein Herz für Kinder. Als der ehemalige Bundesliga-Profi mit seiner Mannschaft um den Mittelfeldstar Kaka heute am Trainingsgelände im Township KwaMashu eintraf und die wartenden Kinder sah, wies er an, diese sofort auf das Gelände zu lassen. Alle Stars gingen zum Zaun, schüttelten Hände, verschenkten einen Ball und ein Trikot. Die Kinder schrien vor Freude, jeder Spieler wurde gefeiert. Brasilien absolvierte im Princess-Magogo-Stadium in dem Vorort von Durban das Abschlusstraining für das letzte Gruppenspiel am Freitag gegen Portugal.

"Sie sind so glücklich. Es sieht aus, als ob für sie ein Traum wahr geworden ist. Als Dunga die Kinder gesehen hat, sagte er sofort, dass man sie reinlassen sollte", sagte Nationalmannschaftssprecher Paiva Rodigo, der die rund 30 Kinder im Alter unter zehn Jahren hinter eines der beiden Tore führte. Ursprünglich war für die gut 250 anwesenden Medienvertreter 15 Minuten öffentliches Training angekündigt. Aber ein Fifa-Sprecher teilte mit, dass man das ganze Training verfolgen könne. Offenbar war dies auch eine Geste des Nationaltrainers an die Rundfunk- und Pressevertreter aus Brasilien, zu denen der Weltmeister von 1994 zur Zeit ein gespanntes Verhältnis hat.

16:56 Uhr: Der ivorische Nationalspieler Salomon Kalou hat die hohe Erwartungshaltung für das schlechte Abschneiden der afrikanischen Mannschaften bei der Fußball-WM in Südafrika verantwortlich gemacht. "Ich denke, die afrikanischen Mannschaften haben sich selbst enorm unter Druck gesetzt, da sie zum ersten Mal bei einer WM auf dem eigenen Kontinent antreten konnten", sagte Kalou. Der Offensivspieler vom englischen Double-Gewinner FC Chelsea erklärte, dass der Druck die afrikanischen Spieler extrem gestresst habe. "Ich denke, er hat uns gehemmt, frei aufzuspielen. Es war nicht zu übersehen, dass viele Spieler den hohen Erwartungen bei diesem Turnier einfach nicht standhalten konnten", betonte der 24-Jährige.

Nach der bislang mageren WM-Bilanz der Elfenbeinküste übte der Nationalspieler Selbstkritik. "Unsere Strategie ist nicht wirklich aufgegangen", sagte Kalou. Gegen Brasilien (1:3) habe man zu verhalten gespielt, und im ersten Gruppenspiel gegen Portugal (0:0) habe man die sich bietenden Chancen in der Schlussphase sträflich vergeben. Kalou schränkte aber auch ein: "Unsere Mannschaft ist noch sehr jung, das darf man nicht vergessen."

Mit dem zweiten Gruppenspiel gegen Brasilien hatte sich für Kalou ein Traum erfüllt. "Seit ich ein kleiner Junge war, habe ich davon geträumt, einmal bei einer WM gegen Brasilien anzutreten." Noch nicht ganz aufgegeben hat Kalou die Hoffnung, in vier Jahren mit seinem Teamkameraden Dider Drogba vom FC Chelsea vielleicht noch eine WM gemeinsam zu spielen. "Bei der WM 2014 in Brasilien wird Didier 36 Jahre alt sein. Er wäre nicht der erste Spieler, der in diesem Alter noch an einer WM teilnimmt."

11:15 Uhr: Englands Knöchel der Nation gibt Entwarnung: Stürmerstar Wayne Rooney rechnet trotz seiner Knöchelblessur fest mit einem Einsatz im spektakulären Achtelfinale der Fußball-WM gegen Deutschland am Sonntag (16.00 Uhr/ARD und Sky live) in Bloemfontein. „Es sieht gut aus. Der Knöchel wird okay sein. Ich muss aber noch auf den Befund der Ärzte warten“, sagte Rooney nach dem 1:0 gegen Slowenien und dem Einzug der Three Lions in die Runde der letzten 16.

11:01 Uhr: Ghanas Nationalspieler Kevin-Prince Boateng will nach dem Einzug in das Achtelfinale der Fußball-WM in Südafrika als „Prince der Black Stars“ den ganzen Schwarzen Kontinent beglücken. „Ab sofort spielen wir für ganz Afrika. Ghana vertritt diesen ganzen Kontinent. Die afrikanischen Fans werden uns unterstützen, und wir werden alles dafür geben, ins Viertelfinale einzuziehen“, sagte der 23 Jahre alte Mittelfeldspieler vom FC Portsmouth Sport Bild online.

Auch beim 0:1 gegen Deutschland am Mittwoch in Johannesburg war der ehemalige Bundesliga-Profi von Hertha BSC Berlin und Borussia Dortmund der auffälligste Spieler der Black Stars. Vor allem im ersten Abschnitt war der bullige Mittelfeldregisseur Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Black Stars.