Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen 32 WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.

Hamburg. 22:58 Uhr: Der ehemalige deutsche Fußball-Nationalspieler David Odonkor hat mit Betis Sevilla die direkte Rückkehr in die erste spanische Liga verpasst. Die Andalusier setzten sich zwar am letzten Spieltag der Segunda Division mit 4:0 (2:0) gegen das bereits als Aufsteiger feststehende Levante durch, blieben allerdings aufgrund des 2:0-Erfolges von Hercules Alicante bei Real Union Irun Tabellenvierter. Odonkor, der trotz eines noch bis 2011 laufenden Vertrags mit einer Rückkehr nach Deutschland liebäugelt, wurde zum Abschluss in der 67. Spielminute eingewechselt und erzielte den Treffer zum Endstand. Für den lange verletzten Ex-Dortmunder war es beim elften Saison-Einsatz der zweite Treffer.

22:04 Uhr: Studenten haben in Bangladesch in der Hauptstadt Dhaka an der Technischen Universität für Randale gesorgt, weil sie die Spiele der Fußball-WM in Südafrika im Fernsehen verfolgen wollten. Bei den Protesten wurden vier Personen durch Steinwürfe verletzt. Die Universität wurde vorübergehend geschlossen. "Die männlichen Studenten haben ihre Unterkünfte bereits verlassen. Die weiblichen Studenten müssen ihre Zimmer bis zum Sonntagmorgen räumen", sagte ein Lehrer der Universität. Bei den Unruhen gingen auch zahlreiche Fenster von Büroräumen der Universität zu Bruch. An der staatlichen Uni werden etwa 5000 Studenten unterrichtet.

19:25 Uhr: Stürmerstar Wayne Rooney hat sich knapp 24 Stunden nach seiner Kritik an den Fans der englischen Fußball-Nationalmannschaft öffentlich entschuldigt. „Wenn es um die englische Mannschaft geht, bin ich genauso Leidenschaft wie alle jeder andere. Aber letzte Nacht habe ich in der Hitze des Gefechts Dinge gesagt, die im Rückblick aus der Frustration über unsere Leistung und das Ergebnis entstanden sind“, sagte Rooney in einem TV-Interview kleinlaut: „Das Wichtigste ist jetzt, dass wir alle positiv bleiben und daran arbeiten, das Spiel am Mittwoch zu gewinnen. Dafür brauchen die Spieler die Unterstützung der Fans mehr denn je.“ Der Angreifer von Manchester United hatte nach dem 0:0 gegen Algerien am Freitag in Kapstadt in eine TV-Kamera geschimpft: „Das ist echte Unterstützung - verdammter Mist. Toll zu erleben, wie deine eigenen Fans dich ausbuhen.“ Die Briten müssen nach zwei Unentschieden am Mittwoch Slowenien schlagen, um sicher ins Achtelfinale einzuziehen.

17:34 Uhr: Nigerias Fußball-Nationalspieler Sani Kaita hat nach seinem Platzverweis bei der 1:2-Niederlage gegen Griechenland Todesdrohungen erhalten. Er mache sich deshalb aber keine Sorgen, versicherte der 24-Jährige am Sonnabend in einem Telefongespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. „Ja, ich habe per e-Mail einige Drohungen gegen mein Leben bekommen. Aber ich bin deswegen nicht beunruhigt, denn bei Moslems entscheidet allein Gott darüber, wer lebt und wer stirbt“, erklärte Kaita im Team-Hotel der „Super Eagles“ in der Nähe von Durban. Kaita, der sein Geld beim russischen Verein Alania Wladikawkas verdient, hatte am Donnerstag bei der Niederlage der Afrikaner gegen die Griechen die Rote Karte gesehen. Referee Oscar Ruiz (Kolumbien) bestrafte in der 33. Minute eine versuchte Tätlichkeit gegen den Sieg-Torschützen Vasilios Torosidis.

17:05 Uhr: Für den französischen Fußball-Nationalspieler Nicolas Anelka ist die Fußball-WM in Südafrika vorzeitig beendet. Der französische Verband schickt den Angreifer vom FC Chelsea nach Hause, nachdem Anelka offenbar Trainer Raymond Domenech im WM-Spiel gegen Mexiko (0:2) in der Halbzeitpause schwer beleidigt hatte (siehe 10:21 Uhr). Anelka hatte bereits beim Training am Sonnabend in Knysna gefehlt.

15:10 Uhr: Der slowakische Fußball-Nationaltrainer Vladimir Weiss hat einen Tag vor dem WM-Vorrundenspiel am Sonntag (13.30 Uhr/ARD und Sky live) gegen Paraguay für einen Eklat gesorgt. „Danke an die slowakischen Journalisten, sie sind besser als die ausländischen“, sagte der 45-Jährige bei der offiziellen Pressekonferenz am Sonnabend in Bloemfontein, stand auf und verließ das Pressezelt. Ein südamerikanischer Journalist hatte ihn gefragt, ob er den Gegner respektiere. Schon die Fragen zuvor nach der Abschottung seiner Mannschaft und angeblichen Berichten, Paraguays Spieler zeigten keinen Respekt vor dem WM-Neuling, hatte Weiss nur unwillig beantwortet. Der Coach hatte am Freitag hinter verschlossenen Türen trainieren lassen und Interviews mit den Spielern nicht zugelassen. Die Slowakei hatte zum Auftakt nur 1:1 gegen den Fußball-Zwerg Neuseeland gespielt.

14:55 Uhr: Portugals Mittelfeld-Ass Deco konnte aufgrund einer Hüftverletzung am Sonnabend nicht am Training der portugiesischen Fußball-Nationalmannschaft bei der WM in Südafrika teilnehmen. Offenbar hatte sich der Spielmacher eine leichte Zerrung in der Einheit am Freitag zugezogen. Der Einsatz Decos im nächsten WM-Vorrundenspiel am Montag (13.30 Uhr/ZDF und Sky live) gegen Nordkorea ist gefährdet. Beim Training am Samstag fehlte außerdem Simao, dessen Abwesenheit allerdings zuvor bereits vorgesehen war. Die Torhüter Eduardo und Daniel Fernandes waren wegen einer Magenverstimmung im Teamhotel geblieben.

13:49 Uhr: Ein Fan in der englischen Kabine hat die Fifa sowie die südafrikanischen Organisatoren in Erklärungsnot gebracht und ein schlechtes Licht auf die Sicherheitsstandards bei der WM geworfen: Ein frustrierter Anhänger der Three Lions hat durch sein Vordringen in die Umkleide der Auswahl Englands nach dem Spiel gegen Algerien (0:1) den Weltverband zum Handeln gezwungen. „Wir müssen auf jeden Fall verhindert, dass sich so etwas wiederholt. Das ist inakzeptabel“, sagte Fifa-Mediendirektor Nicolas Maingot und kündigte erhöhte Sicherheitsmaßnahmen an.

13:03 Uhr: Trotz der 0:1-Niederlage gegen Serbien glaubt der Schweizer Nationalcoach Ottmar Hitzfeld bei der Fußball-WM weiter an das deutsche Team. „Deutschland ist nervenstark. Jogi Löw wird die Mannschaft so einstellen, dass sie sich ohne Probleme für das Achtelfinale qualifizieren wird“, sagte der ehemalige Trainer von Bayern München und Borussia Dortmund am Samstag im Schweizer WM-Quartier in Vanderbijlpark. „Die Moral ist intakt. Deutschland hat selbst mit zehn Mann nicht schlecht ausgesehen gegen die Serben“, meinte Hitzfeld.

10:21 Uhr: Skandal bei der Equipe Tricolore: In der Halbzeitpause der WM-Vorrunden-Begegnung zwischen der französischen Fußball-Nationalmannschaft und Mexiko (0:2) soll es laut der Sportzeitung L'Equipe zu einem wortstarken Disput zwischen Nicolas Anelka und Nationaltrainer Raymond Domenech gekommen sein. Nachdem der Coach einige taktische Veränderungen von Anelka gefordert hatte, soll dieser mit einer heftigen Schimpftirade geantwortet haben. „Fick dich in den Arsch, du Hurensohn“, gibt L'Equipe den Stürmer auf ihrer Titelseite wieder.

Auch zwischen den Spielern ist das Tischtuch offenbar mittlerweile zerschnitten. So beschreibt die Zeitung eine vielsagende Szene nach dem Spiel. Während Mittelfeldspieler Yoann Gourcuff mit französischen Journalisten sprach, erschienen Anelka und Franck Ribery in der Mixed Zone. Als Gourcuff Ribery, den Star von Bayern München, bemerkte, senkte er seinen Blick und rückte ganz nah an die Bande, „um wie der Klassenbeste dem Rüpel der Schule Platz zu machen, um keinen Schlag auf den Hinterkopf zu bekommen“, schrieb L'Equipe.

09:06 Uhr: Der Einsatz von Gilberto Silva im zweiten WM-Gruppenspiel der brasilianischen Fußball-Nationalmannschaft gegen die Elfenbeinküste am Sonntag in Johannesburg ist fraglich. Der defensive Mittelfeldspieler erlitt bei den Übungseinheiten am Freitag einen Tritt auf den Knöchel. Im abschließenden Trainingsspiel gegen die Reservisten ersetzte der Wolfsburger Bundesligaprofi Josue den 33-Jährigen in der vermeintlichen Anfangsformation für das Duell gegen die Ivorer.