Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen 32 WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.

Mittwoch, 16. Juni 2010

21.37 Uhr : Der Portugiesische Fußball-Verband (FPF) hat Einspruch gegen die Gelbe Karte für seinen Superstar Cristiano Ronaldo im WM-Spiel gegen die Elfenbeinküste (0:0) eingelegt. Das teilte der Verband am Mittwochabend auf seiner Website mit. Nach Ansicht der Portugiesen habe es keinen Grund für die disziplinarische Maßnahme gegeben, hieß es. Der Angreifer von Real Madrid war nach einem harten Einsteigen des Ivorers Guy Demel mit dem Abwehrspieler des Hamburger SV aneinandergeraten. Beide Akteure waren von Schiedsrichter Jorge Larrionda aus Uruguay daraufhin verwarnt worden.

17.38 Uhr : Platzsperre für die deutsche Fußball-Nationalmannschaft: Der dreimalige Weltmeister darf sein Abschlusstraining für das zweite WM-Gruppenspiel gegen Serbien am Freitag nicht im Nelson-Mandela-Bay-Stadion in Port Elizabeth absolvieren. Das vom Weltverband FIFA ausgesprochene Trainingsverbot für Donnerstagabend bestätigte DFB-Mediendirektor Harald Stenger. Zwischen der Fifa und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) laufen derzeit die Gespräche über einen Ausweichplatz. Auch Gegner Serbien muss sich für die abschließende Einheit einen neuen Platz suchen. Der Rasen im Nelson-Mandela-Bay-Stadion ist nach tagelangen Regenfällen offenbar in einem ganz schlechten Zustand. Deshalb soll der Platz bis zum Spiel am Freitag geschont werden.

16:00 Uhr: Diego Maradonas Konter ließ nicht lange auf sich warten. „ Pelé soll zurückgehen ins Museum“, sagte der Trainer der argentinischen Nationalmannschaft am Mittwoch auf einer WM- Pressekonferenz in Pretoria. Zuvor hatte die brasilianische Fußball- Legende im fernen Sao Paulo behauptet: „Maradona ist Trainer der argentinischen Nationalmannschaft geworden, weil er einen Job und Geld brauchte.“ Es überrasche ihn nicht, meinte Maradona zur neuerlichen Verbalattacke.

Seit Jahrzehnten bekriegen sich die beiden ehemaligen Weltklasse- Kicker mit Worten. Auf eine Frage zu Pelés Äußerungen gab sich Maradona einen Tag vor dem zweiten Gruppenspiel der „Albiceleste“ gegen Südkorea sichtlich gelassen. Der 49-jährige Argentinier, als Spieler 1986 Weltmeister, genießt seine erste WM als Trainer. Pelé sagte dagegen, dass er an solch einer Tätigkeit kein Interesse hat.

15:58 Uhr: Italiens Nationaltorwart Gianluigi Buffon hat sich offenbar einen Bandscheibenvorfall zugezogen. Dies meldete die italienische Nachrichtenagentur ANSA nach der Untersuchung des viermaligen Welttorhüter des Jahres am Mittwoch in einer Klinik in Pretoria. Damit droht dem Keeper von Juventus Turin das vorzeitige WM-Aus. Buffon will zunächst bei der „Squadra Azzurra“ bleiben und sich intensiv behandeln lassen. Wann er wieder einsetzbar sein wird, sei jedoch nicht absehbar.

15:30 Uhr: Harter Schlag für Vizeweltmeister Frankreich: Die „Bleus“ müssen bei der Fußball-WM in Südafrika mit nur zwei Torhütern auskommen. Der Weltverband Fifa hat am Mittwoch einen Antrag der Franzosen auf Nachnominierung eines Torwarts für den verletzten dritten Schlussmann Cedric Carrasso zurückgewiesen. Das berichteten französische Medien unter Berufung auf Delegationskreise der „Équipe Tricolore“. Trainer Raymond Domenech stehen damit für das Tor nur noch die Nummer eins Hugo Lloris sowie Steve Mandanda zur Verfügung.

15:14 Uhr: Jonathan Santana hat mit umstrittenen Äußerungen zu seinem Nationalgefühl für unliebsame Diskussionen in Paraguays Nationalmannschaft gesorgt. Der Fußball-Verband des Landes reagierte mit einer Erklärung auf ein Gespräch, das der Bundesliga- Profi vom VfL Wolfsburg vor der WM mit der Nachrichtenagentur dpa geführt hatte. „Er hat die paraguayische Nationalität, seine Wurzeln sind paraguayisch. Seine Mutter und die ganze Familie sind in Paraguay geboren, deshalb ist er ein echter Paraguayer“, teilte der Verband mit.

Der in Argentinien geboren Santana, der seit drei Jahren für Paraguay spielt, hatte sich vor der WM zu seiner Einbürgerung und seinen Erfahrungen im Nationaltrikot geäußert. „Aber wenn ich sagen würde, dass ich mich als Paraguayer fühle, dann wäre das gelogen. Ich habe fast mein ganzes Leben in Argentinien verbracht, und das ändert sich nicht, wenn ich für Paraguay spiele.“ Allerdings fühle er sich zunehmend heimischer: „Sie haben mich in Paraguay sehr gut empfangen. Ich empfinde große Zuneigung ihnen gegenüber und jedes Mal fühle ich mich mehr als Teil dieses Landes.“

12:21 Uhr: Diego Maradona verzichtet beim zweiten WM- Gruppenspiel der argentinischen Fußball-Nationalmannschaft an diesem Donnerstag gegen Südkorea auf Mittelfeldantreiber Juan Sebastian Verón . Das erklärte der Coach des zweimaligen Weltmeisters auf einer Pressekonferenz am Mittwoch in Pretoria. Der 35-jährige Verón von Estudiantes de la Plata laboriert an Beschwerden in der rechten Wade. Für Verón wird Maxi Rodriguez vom FCLiverpool gegen den Griechenland-Bezwinger Südkorea im Soccer Stadium von Johannesburg (13.30 Uhr) spielen.

12.15 Uhr: Die Propaganda-Maschinerie verklärte Nordkoreas WM-Kämpfer noch in der Nacht zu Nationalhelden, doch „Asiens Wayne Rooney“ war zutiefst enttäuscht. „Wir hätten gewinnen müssen. Ich habe nicht mein Bestes gegeben, sondern mein Land heute im Stich gelassen“, sagte der einzige Star Jong Tae-Se nach dem sehr achtbaren 1:2 (0:0) der Asiaten gegen Brasilien. Danach wurde er von einem Offiziellen aus der Mixed Zone gezerrt.

„Es war ein erbitterter Austausch zwischen Defensive und Offensive“, schrieb die staatliche Nachrichtenzentrale KCNA nach dem Spiel. Trotz des Rückstandes hätten die Spieler „niemals den Glauben an sich verloren“.

Abseits des Sportlichen war der nordkoreanische Fanblock im Johannesburger Ellis Park die große Attraktion. Etwa 50 Personen im roten Einheitslook, allesamt Männer mittleren Alters, hatten sich auf der Haupttribüne versammelt und unterstützten die Chollimas nach strenger Vorgabe eines finster dreinblickenden Animateurs.

Mit Nordkorea-Fähnchen, Mützen und roten Shirts mit Aufschrift „1966 again“ in Anspielung auf das 1:0 gegen Italien bei der WM 1966 in England, wurden die Fans immer wieder aufgefordert, jubelnd aufzuspringen, obwohl sich auf dem Feld noch überhaupt nichts tat. Alle hatten Holzplatten mit Griffen dabei, die beim Zusammenschlagen einen Riesenlärm verursachten. Wer den Anweisungen des Animateurs nicht folgte, wurde mit strengsten Blicken bedacht und aufgefordert, an der Choreographie teilzunehmen.

12:10 Uhr: Ein Bericht über eine angebliche Rangelei zwischen Stürmer Marko Pantelic und Abwehrspieler Nemanja Vidi c hat im Lager der serbischen Fußball-Nationalmannschaft vor dem WM-Spiel am Freitag in Port Elizabeth (13.30 Uhr/ZDF und Sky live) gegen die deutsche Auswahl für große Unruhe gesorgt. Wie das Wochenblatt Svet (Welt) herausgefunden haben will, sollen die Nationalspieler noch in Serbien zu Beginn der WM-Vorbereitung aneinandergeraten sein.

Team-Sprecher Aleksandar Boskovic dementierte den Bericht am Mittwoch vehement. „Das ist eine totale Lüge. Es gibt zwei Pole: Wahrheit und Lüge. Dann gibt es noch Geschichten, die etwas näher an der Wahrheit und andere, die etwas näher an der Lüge liegen. Aber diese Geschichte ist eine absolute Lüge“, sagte er - und kündigte an, dass der ehemalige Berliner Pantelic und Vidic gegen das Blatt gerichtlich vorgehen werden.

11:48 Uhr: Italiens Nationalkeeper Gianluigi Buffon bangt um seine weitere Teilnahme an der Fußball-WM in Südafrika. „Ich bin um meinen Rücken und meine Chancen bei der WM besorgt“, sagte der viermalige Welttorhüter laut der italienischen Nachrichtenagentur ANSA zu seinen offenbar schwerwiegenden Ischiasproblemen.

11:09 Uhr: Holland-Star Arjen Robben geht nicht davon aus, dass er nach seinem Muskelfaserriss im Oberschenkel bei der Fußball-Weltmeisterschaft bereits in der Vorrunde zum Einsatz kommt. Realistischer sei vielmehr, dass er in einem möglichen Achtelfinale sein Debüt in Südafrika feiere. „Das denke ich schon. Ich hoffe, dass ich dann wieder so weit bin, ein Spiel zu machen, und der Trainer mir das Vertrauen gibt“, sagte der Flügelflitzer vom FC Bayern München in einem Interview mit dem Magazin „Sport Bild“.

Robben war nach der Verletzung erst am vergangenen Sonnabend in Johannesburg zum Team gestoßen und hatte beim 2:0-Auftaktsieg der Niederländer gegen Dänemark noch nicht im Kader gestanden. Am Dienstag hatte er erstmals teilweise wieder mit der Mannschaft trainiert.

09:51 Uhr: Mexikos Torhüter haben bei der Fußball-WM in Südafrika mit Football-“Eiern“ trainiert, um sich besser an die ungewöhnliche Flugbahn des viel kritisierten WM-Balls Jabulani zu gewöhnen. El Tri reagierte damit auch auf die erheblichen Probleme von Stammtorhüter Oscar Perez beim 1:1 im Eröffnungsspiel gegen Gastgeber Südafrika.

08:30 Uhr: Frankreich hat beim Weltverband Fifa einen Antrag auf Nachnominierung eines Torwarts für die WM in Südafrika gestellt, um seinen verletzten dritten Torhüter Cedric Carrasso zu ersetzen. Das berichteten französische Medien am späten Dienstagabend unter Berufung auf den FFF-Verband. Der 29-jährige Carrasso hatte sich am Montag beim Training im WM-Quartier der „Bleus“ in Knysna eine Muskelverletzung im rechten Oberschenkel zugezogen. Er wird nach Angaben des Verbandes bis Ende der WM nicht mehr einsatzfähig sein. Der Platz des Schlussmanns von Girondins Bordeaux soll laut FFF von Stéphane Ruffie r (23) eingenommen werden.

08:00 Uhr: Für den honduranischen Mittelfeldspieler Julio Cesar de Leon ist die WM in Südafrika bereits vor dem ersten Spiel der Lateinamerikaner am Mittwoch in Nelspruit gegen Chile (13.30 Uhr/ARD und Sky live) beendet. Der 30-jährige vom italienischen Zweitligisten FC Turin laboriert an einer Muskelverletzung am rechten Bein und muss für das Turnier passen.

Als Ersatz für de Leon nominierte Honduras Jerry Palacios nach, der nun gemeinsam mit seinen Brüdern Johnny und Wilson im Aufgebot der Los Catrachos steht. Der 29-Jährige, älterer Bruder der WM-Teilnehmer Wilson (26) und Johnny Palacios (24), spielt bei Hangzhou Greentown in China. Gegen Chile in Nelspruit wird er aber nicht mitwirken können, weil er nicht rechtzeitig in Südafrika eintrifft.