Wer ist verletzt? Wer in Höchstform? In welchem Kader brodelt es? Lesen Sie Aktuelles aus allen WM-Mannschaftslagern im Splitter-Ticker.

Dienstag, 06. Juli 2010

18:12 Uhr: Mit dem kompletten Kader konnte Bundestrainer Joachim Löw in Durban das Abschlusstraining für das WM-Halbfinale gegen Spanien bestreiten. Bei der Übungseinheit auf dem Platz der Northlands Primary School waren nach einer Trainingspause am Vortag auch die angeschlagenen Sami Khedira (Muskelverhärtung) und Arne Friedrich (Oberschenkelprellung) wieder mit dabei. Allerdings durften die Reporter aus aller Welt nur das Aufwärmen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft beobachten. Die restliche Trainingseinheit fand wie üblich unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. „Das Wichtigste ist, dass der Trainer auf alle Spieler zurückgreifen kann“, hatte Teammanager Oliver Bierhoff bereits am Morgen mitgeteilt.

15.40 Uhr: Der Einsatz von Spaniens Mittelfeld-As Cesc Fabregas im WM-Halbfinale gegen Deutschland ist fraglich. Der Fußball-Profi des FC Arsenal zog sich im Training eine Blessur am rechten Knöchel zu und musste am Dienstag in einem Krankenhaus in Durban untersucht werden. Es sei kein Knochen verletzt, teilte der spanische Verband mit. Nach Auskunft der Mannschaftsärzte muss Fabregas am Mittwoch aber möglicherweise pausieren. Der Offensiv-Allrounder spielt in den Plänen von Spaniens Trainer Vicente del Bosque als Vertreter des derzeit schwächelnden Torjägers Fernando Torres eine wichtige Rolle. Im Viertelfinale gegen Paraguay hatte Fabregas den Angreifer des FC Liverpool nach knapp einer Stunde ersetzt. Bevor er sich am Knöchel verletzte, hatte Fabregas gegenüber spanischen Zeitungen bereits über Schmerzen in der rechten Schulter geklagt. „Es tut weh“, sagte er. „Aber mit einer Injektion kann ich spielen. Wenn der Trainer mich braucht, bin ich bereit.“

15.10 Uhr: Wenige Tage vor dem Finale der Fußballweltmeisterschaft in Südafrika hat der Ausfall eines Seekabels den Datenverkehr der Region beeinträchtigt. Betroffen waren vor allem die direkten Kunden des Kabelbetreibers Seacom. „Für das Ökosystem Internet ist das aber kein größerer Ausfall“, sagte Frank Orlowski vom Internet-Knoten DE-CIX in Frankfurt am Main.Der Defekt trat vor der Küste von Kenia am Leitungsverstärker eines Glasfaserkabels zwischen Mombasa und Mumbai (dem ehemaligen Bombay) auf, wie der Kabelbetreiber Seacom mitteilte. Seacom schickte ein Schiff zum Ort der Störung, dessen Besatzung den Schaden beheben soll. Das werde mindestens sechs bis acht Tage dauern, hieß es. Für die Dauer der Störung bemühe sich Seacom um alternative Verbindungen.

15.08 Uhr: Der Musiker Franz Lambert findet mit seiner für Fußball-Weltmeisterschaften komponierten „FIFA-Hymne“ bei der WM in Südafrika kein Gehör. „In den Stadion ist es derart laut, dass von der Hymne kaum etwas zu hören ist“, sagt der 62-Jährige. „Gegen die lautstarken Vuvuzelas der Fußballfans hat meine Hymne keine Chance.“ Sauer sei er deswegen nicht. „Das ist halt so in Afrika“. Lambert, der im südhessischen Heppenheim lebt, hat für den Weltfußballverband FIFA eine Hymne komponiert, die seit 1994 vor jedem Weltmeisterschafts- und WM-Qualifikationsspiel ertönt. Sie wird jeweils vor den Nationalhymnen gespielt. Lambert hat sich auf die Musik mit der elektronischen Orgel spezialisiert. Seit der Weltmeisterschaft 1970 in Mexiko ist er bei jeder WM musikalischer Begleiter der FIFA.

14.45 Uhr: Englands Kapitän Steven Gerrard will trotz der WM-Ernüchterung mit dem Achtelfinal-K.o. gegen Deutschland in der Nationalelf weitermachen. „Ich will nicht, dass das enttäuschende Deutschland-Spiel mein letztes war“, sagte der 30 Jahre alte Mittelfeldstar vom FC Liverpool am Dienstag der Vereins-Website. Gerard wolle so für den schwachen Auftritt der „Three Lions“in Südafrika „Abbitte leisten“. Mit der Ankündigung, die Elf brauche „neue Energie“, hatte Englands Fußball-Nationaltrainer Fabio Capello zuletzt einen Generationswechsel angedeutet.

13.44 Uhr: Die deutschen Fans haben sich mit überwältigender Mehrheit für eine Vertragsverlängerung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) mit Bundestrainer Joachim Löw ausgesprochen. Das ergab die vom Dortmunder Meinungsforschungsinstitut promit durchgeführte SID SportMonitor-Umfrage. 92 Prozent der Befragten wünschen sich demnach, dass der 50-Jährige auch nach der WM im Amt bleibt. Der Vertrag von Löw läuft mit Turnierende aus. Dagegen ist jeder Zweite der Meinung, dass Kapitän Michael Ballack nach dem Turnier in Südafrika nicht mehr gebraucht wird. 40,1 Prozent sprachen sich für den etatmäßigen Spielführer aus, der bei der WM in Südafrika wegen eines Syndesmoseanrisses nicht antreten konnte.

12.47 Uhr: Die viel diskutierten Vuvuzela-Tröten sind offensichtlich nicht nur eine Gefahr für die Gehörgänge. In Frankfurt/Main wurde bei einem 42-Jährigen eine Schilddrüsenzyste festgestellt, nachdem sich der Tröten-Benutzer wegen Schluckbeschwerden in ärztliche Behandlung begeben hatte.Durch das Pusten in die Vuvuzela entstehe eine Erhöhung des Drucks im Brustraum, Folge könne unter anderem eine schmerzhafte Schwellung im Halsbereich sein. Das erklärte die behandelnde Ärztin Dr. Kerstin Jungheim in der Frankfurter Rundschau. Wirklich schlimm sei die Zystenbildung aber nicht, der Mann war nach einer Punktierung schnell wieder beschwerdefrei. Auch wenn die Schmerzen weg sind, von der afrikanischen Mode-Tröte muss der Fußballfan zunächst die Finger lassen. „Wir haben unserem Patienten vom Blasen der Vuvuzela vorerst abgeraten, er sollte besser für diese WM die Blockflöte verwenden“, sagte Dr. Jungheim.

11.41 Uhr: Schrecksekunde vor dem WM-Halbfinale Deutschland – Spanien: Das bislang absolut treffsichere Tintenfisch-Orakel Paul hat am Dienstag eine klare Niederlage des DFB-Teams in Südafrika vorausgesagt. Der Oktopus im Großaquarium Sealife in Oberhausen hat sich unter Beobachtung mehrerer Fernsehteams förmlich auf das mit der spanischen Flagge gekennzeichnete Muschelfleisch gestürzt und es mit Behagen verschlungen. Bislang hat Paul alle deutschen Begegnungen der WM in Südafrika richtig vorhergeschmeckt. Eine einzige Hoffnung bleibt: Bei der EM 2008 hatte Paul ebenfalls den Ausgang der Spiele richtig vorhergesagt – bis auf das Endspiel. Da hatte Paul auf Deutschland gesetzt, Spanien hatte aber gewonnen.

10.23 Uhr: Tausende ghanaischer Fußballfans haben den „Black Stars“ am späten Mittwochabend bei ihrer Rückkehr von der Fußball-WM einen jubelnden Empfang in Accra bereitet. Tanzend und singend warteten sie auf das einzige afrikanische Team, das es bis ins Viertelfinale der WM geschafft hatte. „Ihr habt die Fahne Ghanas und des ganzen afrikanischen Kontinents hoch gehalten“, sagte der stellvertretende Sportminister Nii Nortey Duah . Präsident John Atta Mills hatte die Ghanaer zuvor bereits aufgefordert, die „Black Stars“ „wie Helden zu empfangen“. Beim Empfang am Flughafen fehlten Sulley Muntari und Derek Boateng , die bereits einen Tag früher nach Ghana zurückgekehrt waren. John Mensah hatte sich beim Ghanaischen Fußballverband ebenfalls abgemeldet, um erst einmal seine Familie in Großbritannien zu sehen.

10.17 Uhr: Fußball-Nationalspieler Sami Khedira wird laut der englischen Zeitung The Sun vom Meister und Pokalsieger FC Chelsea umworben. Der Stuttgarter könnte dort den verletzten DFB-Kapitän Michael Ballack ersetzen, der bei den Blues keinen neuen Vertrag mehr erhalten hatte und zu Bayer Leverkusen in die Bundesliga zurückkehrt. Bei der WM in Südafrika spielt der 23-jährige Khedira auf der Position von Ballack im defensiven Mittelfeld der deutschen Auswahl an der Seite von Bastian Schweinsteiger . Wie das Blatt berichtet, sei der Doublegewinner von der Stamford Bridge bereit, umgerechnet 14,4 Millionen Euro für den Nationalspieler an den VfB zu überweisen. Khediras Vertrag läuft am Ende der kommenden Saison aus.

00.10 Uhr: Der spanische Mittelfeldspieler Cesc Fabregas will trotz seiner Schulterverletzung gegen Deutschland auflaufen. Notfalls werde er sich gegen die Schmerzen eine Spritze verpassen lassen, sagte er am Montag spanischen Medien. Fabregas trainierte am Montag zusammen mit dem Rest der Mannschaft. Er hatte sich die Verletzung am Sonnabend im Viertelfinale beim 1:0 gegen Paraguay zugezogen. Stürmerstar Fernando Torres klagt dagegen darüber, dass er sich nach seiner Knieoperation im April noch immer nicht fit fühlt. Er sei körperlich noch nicht auf der Höhe, sagte der Stürmer des FC Liverpool am Montag. Er habe in Südafrika einige „schwierige Momente“ erlebt. Torres hatte im EM-Finale 2008 das Siegestor gegen Deutschland erzielt.