Berlin. Die Bundeswehr kämpft mit inzwischen 19 000 Soldaten, Hubschraubern und Transportflugzeugen an mehr als 30 Orten gegen die Fluten des Jahrhunderthochwassers. Weitere 5400 Soldaten stehen nach Aussage von Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) und Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan in Bereitschaft. Haupteinsatzgebiete sind jetzt vor allem Dessau, Bitterfeld, Magdeburg und Wittenberge. "Geld spielt in dieser Situation keine Rolle", sagte Struck. Der Minister bekräftigte, dass die "Solidarität der Bundeswehr" über den Tag hinausgehe. Die Soldaten stünden selbstverständlich auch für Aufräumarbeiten nach dem Abfluss der Wassermassen zur Verfügung. Die Luftwaffe setzt inzwischen auch Tornado-Aufklärungsflugzeuge für Luftbilder ein. Die Ergebnisse gäben dann ein umfassendes Lagebild, sagte Schneiderhan. Struck erläuterte, dass 40 Hubschrauber, acht Transportflugzeuge, eine große Anzahl von Lastwagen und vor allem schweres Pioniergerät im Einsatz sind. Finanziert werde das Ganze aus dem Verteidigungsetat. Bei diesem größten Katastropheneinsatz in der Geschichte der Bundeswehr sind gegenwärtig mehr Soldaten eingesetzt als beim Oder-Hochwasser 1997. Damals waren maximal 15 000 Bundeswehrangehörige an einem Tag an den Deichen. Der Minister zollte seinen Truppen großes Lob. Was er in den Hochwasser-Regionen erlebe, habe nichts mit einer "Null-Bock-Generation" zu tun.