Frederic Prinz von Anhalt hat die Vormundschaft für seine 95-jährige Frau Zsa Zsa Gabor erhalten. Gabors Tochter Francesca ist dagegen.

Los Angeles. Im Familienstreit um die Vormundschaft von Zsa Zsa Gabor (95) hat ihr Ehemann Frederic Prinz von Anhalt (69) am Mittwoch einen weiteren Sieg errungen. Eine Richterin in Los Angeles bestätigte dem gebürtigen Deutschen, dass er Vormund der betagten Schauspielerin bleibt – gegen den Willen von deren Tochter. Diese Aufgabe war ihm im vergangenen Juli übertragen worden. Die nächste Anhörung wurde für den kommenden August angesetzt.

„Ich habe den Prozess gewonnen“, sagte von Anhalt nach dem Gerichtstermin am Mittwoch der Nachrichtenagentur dpa. Gabors einzige Tochter Francesca Hilton (66) war im vergangenen Jahr vor das Familiengericht gezogen. Mit ihrem Antrag wollte Hilton erwirken, dass sie selbst oder eine dritte Person als Vormund für Gabor eingesetzt wird. Die Tochter machte damals unter anderem geltend, dass die bettlägerige Schauspielerin nicht gut genug betreut werde. Gutachter hätten vor Gericht erneut bescheinigt, dass seine Frau bei ihm „in besten Händen“ sei, sagte von Anhalt am Mittwoch.

Gabor, die im Februar 96 Jahre alt wird, muss rund um die Uhr betreut werden. „Sie spricht nicht mehr viel, nur noch einige Worte wie „Darling“, „Wasser“, „Ja“ und „Nein„“, beschrieb von Anhalt den Zustand seiner Frau. Sie sei aber schmerzfrei und „sehr gut drauf“.

Nach gerichtlicher Absprache darf Hilton einmal pro Woche ihre Mutter besuchen, aber nur in Begleitung einer Aufsichtsperson. Hilton ist Zsa Zsa Gabors einziges Kind. Sie stammt aus der Verbindung der gebürtigen Ungarin mit dem Hotel-Magnaten Conrad Hilton, ihrer zweiten Ehe. Die 1942 geschlossene Ehe wurde nach fünf Jahren geschieden.

Gabor ist seit 1986 mit von Anhalt verheiratet. Er ist ihr achter Ehemann. Nach vielen körperlichen Rückschlägen, darunter ein Schlaganfall, eine Hüftoperation und eine Beinamputation, ist die frühere Miss Ungarn bettlägerig und muss künstlich ernährt werden.