“Ihr Herz hat gut mitgemacht, es gab keine Komplikationen“, berichtet Ehemann Prinz Frédéric von Anhalt. Aber sie muss im Krankenhaus bleiben.

Los Angeles. Die schwere Entscheidung musste Gabors Ehemann Prinz Fréderic von Anhalt (67) bis Freitag treffen: Um das Leben der Filmdiva zu retten, drängten die Ärzte auf eine Beinamputation. Grund dafür war eine schwere Infektion. Doch jetzt hat die 93-Jährige Zse Zsa die Operation erfolgreich überstanden. Das teilte Prinz Frédéric unmittelbar nach dem Eingriff mit. "Ihr Herz hat gut mitgemacht, es gab keine Komplikationen", sagte er. Die Ärzte mussten ihr rechtes Bein oberhalb des Knies amputieren.

Doch trotz den großen Erfolgs muss Gabor noch ein bisschen Geduld haben: mindestens zwei Wochen soll sie noch im Krankenhaus bleiben. „Ich hoffe, dass sie am 6. Februar wieder zu Hause ist, um dort ihren 94. Geburtstag zu feiern“, sagte von Anhalt. Die gebürtige Ungarin hat in den letzten Jahren ihre Villa in Bel Air kaum noch verlassen.

Seit einem Schlaganfall im Sommer 2005 verbringt sie die meiste Zeit im Rollstuhl und im Bett. Im vergangenen Juli hatte sich die Schauspielerin beim Sturz aus dem Bett die Hüfte gebrochen, die Ärzte setzten ein neues Hüftgelenk ein. Die meisten Hollywood-Filme drehte Gabor in den 1950er Jahren, darunter „Moulin Rouge“ (1953) und „Im Zeichen des Bösen“ (1957). Sie ist seit 1986 mit von Anhalt verheiratet. Er ist ihr achter Ehemann.

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Skandal-Diva aus der Glanzzeit Hollywoods

Als Schauspielerin arbeitete sie mit einigen der größten Regisseure aller Zeiten zusammen. Aber vor allem durch ihr skandalreiches Privatleben wurde Zsa Zsa Gabor zur Legende. Nun hat die Diva offenbar mit ihrem Leben abgeschlossen: Nach Komplikationen infolge einer Hüft-OP ließ sich Gabor nach Angaben ihres Sprechers im Krankenhaus die letzte Ölung geben.

Die ehemalige Miss Ungarn, die in ihren besten Zeiten bei Monarchen und Präsidenten ein und aus ging, ist seit einem Autounfall vor acht Jahren teilweise gelähmt. Mitte Juli ließ sie sich eine Hüftprothese einsetzen, nachdem sie sich bei einem Sturz aus dem Bett den Oberschenkelhals gebrochen hatte. Nach erneuten Komplikationen ist ihr Zustand nach Angaben ihres Sprechers inzwischen sehr ernst.

Vieles in der Biographie Gabors ist bis heute Gegenstand von Spekulationen und Gerüchten. Sogar aus ihrem Alter hat sie ein Geheimnis gemacht. Sie mag 93 Jahre sein, vielleicht aber auch 97 oder nur 87. Auch die Zahl ihrer Ehen ist nicht eindeutig. Sie liegt je nach Interpretation bei acht oder neun.

Fest steht, dass es die Tochter eines ungarischen Soldaten schon früh ins Scheinwerferlicht zog. Sie und ihre Schwestern Eva und Magda waren Hingucker, was alle drei zu nutzen wussten. Gabor folgte nach einer Ausbildung an der Wiener Musikakademie und ihrer ersten Rolle 1941 in der Operette „Der singende Traum“ ihrer Schwester Eva nach Hollywood, wo sie rasch zu einem Sexsymbol wurde. Zwar arbeitete sie für einige der größen Regisseure der Glanzzeit Hollywoods wie John Houston („Moulin Rouge“, 1952) und Orson Welles („Im Zeichen des Bösen“, 1958), doch bis auf wenige Ausnahmen galten ihre Filme nicht gerade als künstlerisch besonders wertvoll. Deshalb wurde sie 2004 auch nur in die „B-Movie Hall of Fame“ aufgenommen.

Von Rang waren dagegen Gabors Männer. 1937 heiratete sie den späteren türkischen Diplomaten Burhan Belge, mit dem sie aber nie geschlafen haben will. In ihrer Autobiographie schrieb sie, während dieser ersten Ehe sei sie von Kemal Atatürk, dem Gründer der modernen Türkei, entjungfert worden.

Als nächster Ehemann folgte 1942 der Hotel-Magnat Conrad Hilton, dann 1949 der Schauspieler George Sanders, 1964 der Industrielle Herbert Hunter, 1966 der Ölmagnat Joshua Cosden, 1975 der Miterfinder der Barbie-Puppe, Jack Ryan, 1977 der Anwalt Michael O'Hara und 1982 der Schauspieler Felipe de Alba. Weil die Diva zum Zeitpunkt dieser Trauung aber noch mit O'Hara verheiratet war, wurde die Ehe mit de Alba annulliert – ihr achter oder neunter Mann wurde dann schließlich der Deutsche Prinz Frédéric von Anhalt, mit dem sie seit nunmehr 24 Jahren verheiratet ist.

Neben ihren Affären, Ehen und Scheidungen waren es auch immer wieder Konflikte mit dem Gesetz, die Gabor in die Schlagzeilen brachten. 1989 etwa ohrfeigte sie einen Polizisten und landete dafür drei Tage hinter Gittern. Und auch mit ihren Sprüchen über die Männer sorgte Gabor für Aufsehen. 1960, nach ihrer dritten Scheidung, verkündete sie selbstbewusst: „Natürlich würde ich gerne wieder heiraten, aber wer kann sich mich leisten?“.

Insofern entbehrt es nicht der Ironie, dass ausgerechnet die Ehe mit jenem Mann, der von allen am wenigsten Glamour ausstrahlte, am längsten gehalten hat. Als Gabor 1986 Prinz Frédéric in ihrer Villa in Los Angeles das Ja-Wort gab, steuerte der Deutsche zwar einen Adelstitel bei. Der als Sohn eines Kriminalrats geborene Robert Lichtenberg hatte sich dazu aber erst sechs Jahre zuvor von der verarmten Marie Auguste Prinzessin von Anhalt adoptieren lassen.

Aus ihren acht oder neun Ehen hat Gabor nur ein Kind. Es ist Francesca Hilton, die aus der Verbindung mit dem Hotel-Zaren Conrad Hilton stammt. Von daher gibt es auch eine verwandtschaftliche Verbindung Gabors zu Paris Hilton, der Urenkelin von Conrad Hilton - um als Skandal-Diva einen ähnlich legendären Status wie die Gabor zu erlangen, muss sich Paris Hilton freilich noch gewaltig anstrengen.