"Wenn man Koordination auf der tiefen körperlichen Ebene erfahren will, sind Turnen oder Gymnastik eine hervorragende Sache, weil sie viel Technik und koordinierte Bewegungen erfordern", rät Dr. Michael Plötz. Wer zusätzlich auch die Wirkung der Schwerkraft verändern will, kann zum Beispiel im Wasser Aqua-Jogging machen. Durch dieses Laufen im Wasser wird die gesamte Muskulatur gekräftigt, ohne dass die Gelenke überlastet werden. Der Übende muss dabei den Widerstand des Wasser überwinden. Zudem kurbelt dieses Training den Kreislauf an.

Doch um das richtige Gefühl für eine gute Koordination zu bekommen, ist vor allem das Tempo der Bewegungen entscheidend. "Für den Erfolg ist nicht so sehr die Sportart entscheidend, sondern jegliche Art von langsamer Bewegung, weil sie dabei hilft, koordinierte Bewegung empfinden zu können", sagt Plötz. Empfehlenswert seien daher Sportarten wie Yoga, Qigong, Taijiquan oder auch asiatische Kampfsportarten wie Karate, Taekwondo, Kung Fu, Hapkido.

"Oder man kann mit Gegenständen arbeiten, zum Beispiel bei der japanischen Schwertkunst." so Plötz. Es gibt viele Wege (Bushido) etwas über sich selbst herauszufinden. Mit Hilfe dieses so genannten traditionellen "Kendo" lässt sich Konzentration, Schnelligkeit, Geschicklichkeit, eine gute Körperhaltung, Reaktionsvermögen trainieren. Auch Ballsportarten wie Volleyball oder Basketball können das Koordinationsvermögen stärken.

Jeder sollte für sich die Sportart wählen, die ihm und seinen individuellen Vorlieben am meisten entgegenkommt: "Es gibt Menschen, denen fällt es schwer, sich langsam zu bewegen. Von ihnen kann man nicht das gleiche langsame Tempo in den Bewegungen erwarten wie von Menschen, die sich schon von Natur aus langsam bewegen. Sie würden sich unwohl fühlen, und die Bewegungen würden ihre Harmonie verlieren."