Berlin. Angesichts der zerstörerischen Flut will die Politik schnell Pläne für einen effektiveren Hochwasserschutz schmieden und den Ausbau der Flüsse möglicherweise überdenken. Die Bundesregierung werde Länder und Kommunen sowie Verbände zu einer nationalen Hochwasserkonferenz einladen, teilte das Verkehrsministerium mit. Brandenburgs Ministerpräsident Matthias Platzeck forderte, die Ausbreitungsräume der Flüsse zu vergrößern. Wie Regierungssprecherin Charima Reinhardt erklärte, wies Bundeskanzler Gerhard Schröder im Kabinett darauf hin, dass der Ausbau der Elbe im Lichte der neuen Erkenntnisse daraufhin überprüft werden solle, was sinnvoll und nötig sei. Den Vorschlag für eine Flusskonferenz habe Verkehrsminister Kurt Bodewig gemacht, teilte sein Sprecher Felix Stenschke mit. Neben Bodewigs Haus würden die betroffenen übrigen Bundesministerien wie Wirtschaft, Landwirtschaft und Umwelt einladen. Ziel soll ein "Gesamtkonzept Hochwasserschutz" sein. Einen Termin gibt es aber noch nicht. Das Verkehrsministerium erklärte, an der Elbe sei keine Staustufe geplant. Die Elbe werde weder begradigt noch betoniert. Stenschke wies damit die Kritik des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND) an der Elbeausbaupolitik zurück. BUND-Experten warfen den Politikern vor, den Ausbau der Flüsse betrieben zu haben, ohne die desaströsen ökologischen Folgen zu bedenken.