Nach nur 146 Tagen im Amt hat Parteichef Matthias Platzeck gestern vormittag seinen überraschenden Rücktritt mit folgenden Worten der Öffentlichkeit erklärt:

". . .Ich mußte in den letzten Tagen die sicherlich schwierigste Entscheidung meines Lebens treffen, nämlich die, auf dringenden ärztlichen Rat den Vorsitz der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands niederzulegen. . . . Ich mußte zum Jahreswechsel erste gesundheitliche Einschränkungen hinnehmen. Es gab einen ersten Hörsturz. Ich habe ihn nicht ernst genommen. Ich habe am 11. Februar am Nachmittag einen Kreislauf- und Nervenzusammenbruch gehabt. Ich habe sieben, acht Tage gebraucht, bis wieder alles richtig tickte. Ich habe den Ratschlägen meiner Ärzte seinerzeit nicht Folge geleistet, habe am 29. März einen nächsten Hörsturz erlitten, mit erheblichem Verlust auch des Hörvermögens . . . Ich bedaure zutiefst, daß ich übertragener Verantwortung und gerne wahrgenommener Verantwortung nicht weiter gerecht werden kann. Ich habe meine Kräfte im November, das muß ich heute rückblickend einräumen, überschätzt. Ich gehöre allerdings auch zu den Menschen, die etwas ganz oder gar nicht machen. Es hat aber auch keinen Sinn, weiter gegen die Wand zu laufen . . ."