In seiner ersten öffentlichen Rede seit mehr als einem halben Jahr sagte Assad, dass Syrien einer beispiellosen Attacke ausgesetzt sei.

Der syrische Präsident Baschar al Assad hat in seiner ersten öffentlichen Rede seit Monaten die unnachgiebige Haltung seiner Regierung gegenüber dem Volksaufstand im Land bekräftigt. Assad bezeichnete die Oppositionellen als „Killer“ und „alQaida-Terroristen“. In seiner ersten öffentlichen Rede seit mehr als einem halben Jahr sagte er vor Anhängern in Damaskus, dass Syrien einer beispiellosen Attacke ausgesetzt sei. „Es ist ein Konflikt zwischen dem Volk auf der einen Seite und Killern und Kriminellen auf der anderen Seite.“ Assad rief zur vollständigen nationalen Mobilisierung auf, um den Aufstand gegen ihn niederzuschlagen „Das Leiden ist über das gesamte Land gekommen“, sagte der Präsident. „Es gibt keinen Raum mehr für Freude, es fehlen Sicherheit und Stabilität auf den Straßen.“ Die Nation gehöre allen und müsse von allen geschützt werden. Einen Dialog mit einer Marionette des Westens werde es nicht geben, sagte Assad.

Zugleich kündigte er eine neue Initiative zur Beilegung des Konflikts an, die unter anderem eine neue Verfassung und eine Konferenz für die nationale Versöhnung vorsieht. Diese Initiative könne nur gelingen, wenn regionale und westliche Mächte ihre Finanzierung von Extremisten im Kampf gegen seine Regierung einstellten.

Assad trat in der Hauptstadt Damaskus auf, wo er mit Applaus und den Rufen „Gott schütze Dich“ empfangen wurde. Arabische Fernsehsender übertrugen die Rede. Der Machthaber hatte zuletzt im Juni 2012 vor dem Parlament eine Ansprache gehalten.

In dem seit März 2011 andauernden Aufstand gegen Assad sind nach UN-Schätzungen mehr als 60.000 Menschen getötet worden. Die Rebellen kontrollieren mittlerweile große Teile des Landes und sind bis an die Tore der Hauptstadt herangerückt. Die Aufständischen rekrutieren sich überwiegend aus der sunnitischen Bevölkerungsmehrheit. Assad gehört der den Schiiten verwandten Gruppe der Alawiten an.