Die Freiheit ist ein hohes Gut. Sie zu verteidigen ist für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar. Ebenso unverzichtbar ist es, den...

Die Freiheit ist ein hohes Gut. Sie zu verteidigen ist für eine demokratische Gesellschaft unverzichtbar. Ebenso unverzichtbar ist es, den Verteidigern die geeigneten Mittel und Möglichkeiten zu geben, damit sie ihre Aufgabe erfüllen können.

Wenn Bundesregierung und Bundestag nach wie vor mehrheitlich der Auffassung sind, dass unsere Freiheit gegen die Angriffe von Terroristen auch am Hindukusch verteidigt wird, müssen sie unseren Soldaten die beste Ausbildung, das am besten geeignete und modernste Material sowie ein eindeutiges Mandat samt passenden Einsatzregeln geben. Und sie sollten uneingeschränkt hinter der Truppe stehen und das Kind beim Namen nennen: Unsere Soldaten befinden sich in Afghanistan in einem Krieg.

Stattdessen werden Bundestagsdebatten und die Dauer des Mandats so gelegt, dass sie keine Wahlkämpfe stören. Da wird der Krieg zum "Auslandseinsatz" deklariert und der deutsche Isaf-Soldat an der Front zum uniformierten Entwicklungshelfer umgewidmet. Den Kampf gegen die Terroristen sollen die anderen Nationen im Rahmen der Operation "Enduring Freedom" fein säuberlich getrennt vom deutschen Stabilisierungseinsatz führen.

Diese Rabulistik taugt vielleicht für elegante Parlamentsdebatten. Die Herren Taliban und die Vertreter von al-Qaida werden sich mit Sicherheit nicht auf dieses Niveau begeben. Sie verstehen allerdings sehr gut, dass das Mandat in Deutschland gerade verlängert wurde und der Einsatz bei der Bevölkerung unbeliebt ist. Und antworten mit ihren Mitteln: Bomben und Hinterhalte.

Wenn unsere Soldaten ihre Aufgabe erfüllen sollen, geht das nur mit ganzer Kraft oder gar nicht. Wenn Regierung und Parlament das nicht wollen, nicht können oder der Meinung sind, der Auftrag ist überhaupt nicht zu erfüllen, müssen sie nach Hause geholt werden.