Die Hauptgegner der westlichen Truppen in Afghanistan sind die Taliban. Das Wort ist der Plural des Wortes Talib für Koranschüler. Sie formten sich...

Hamburg. Die Hauptgegner der westlichen Truppen in Afghanistan sind die Taliban. Das Wort ist der Plural des Wortes Talib für Koranschüler. Sie formten sich als eigenständige Bewegung im Jahre 1994 mit massiver materieller und finanzieller Unterstützung aus Pakistan. Sie rekrutierten sich vorwiegend aus den Koranschulen im pakistanisch-afghanischen Grenzgebiet. Innerhalb weniger Jahre wurden die Taliban zur militärisch stärksten Fraktion innerhalb Afghanistans, beherrschten drei Viertel des Landes und errichteten einen radikalislamischen Gottesstaat mit brutaler Auslegung des islamischen Rechtes, der Scharia. Nach den Anschlägen vom 11. September 2001, die die Taliban gefördert haben sollen, verdrängten US-Truppen die Radikalislamisten in einem kurzen Feldzug von der Macht. Seit 2006 wächst ihr Einfluss wieder. Die Taliban können es sich selten leisten, die westlichen Truppen in offener Schlacht anzugreifen. Sie attackieren meist aus Hinterhalten und verwenden sogenannte IEDs (Improvised Explosive Devices), improvisierte, mit einfachen Mitteln hergestellte Sprengfallen, die oft am Wegesrand installiert oder vergraben und per Zündschnur oder Mobiltelefon gezündet werden. Zum Einsatz kommen dabei in der Regel Artilleriegranaten oder Panzerminen, deren Sprengladungen mit Kabeln versehen werden. Häufig wird der Sprengstoff auch aus den Granaten oder Minen entfernt und in Alltagsbehältern wie Konservendosen oder Benzinkanistern untergebracht, um sie zu tarnen.