"Während sich manche Sorgen machen, wie sie ihren Benzintank füllen, kämpfen viele andere darum, wie sie ihren Magen füllen können." So banal diese Aussage von Weltbank-Präsident Zoellick klingt, so zutreffend ist sie. Millionen Menschen hungern - nicht nur, aber auch weil Nahrungsmittel zu Biotreibstoffen verarbeitet werden. Statt Menschen mit Mais, Weizen oder Roggen zu ernähren, wird staatlich gefördertes Getreide als Ethanol verfeuert, Raps und Sojabohnen werden subventioniert angebaut, damit Autos mit Biodiesel fahren können. Die Folge: Die Preise für Lebensmittel sind explodiert, die Ärmsten der Armen müssen inzwischen bis zu 80 Prozent des Einkommens ausgeben, um ihre Familien ernähren zu können. In dem Wettbewerb um Agrarrohstoffe - angebaut auf begrenzten Flächen - geht es schlicht um die Frage: Mobilität oder Überleben? Diesen Wettbewerb können die Armen nicht gewinnen. Deshalb haben Weltbank und IWF recht, wenn sie die Biosprit-Produktion ein "Verbrechen gegen die Menschheit" nennen.