Wenn die Radikalislamisten in dem Palästinensergebiet erneut Tunnel an der Grenze zu Ägypten zum Waffenschmuggel nutzten, behalte Israel sich ein militärisches Vorgehen vor, warnte Außenministerin Zipi Livni.

Gaza. Israel hat der Hamas mit neuen Angriffen auf den Gazastreifen gedroht. Wenn die Radikalislamisten in dem Palästinensergebiet erneut Tunnel an der Grenze zu Ägypten zum Waffenschmuggel nutzten, behalte Israel sich ein militärisches Vorgehen vor, warnte Außenministerin Zipi Livni. Während der Militäroffensive im Gazastreifen habe die israelische Armee 150 Geheimgänge zerstört. Ein AFP-Reporter beobachtete, wie Hunderte Palästinenser im Gazastreifen entlang der Grenze zu Ägypten Tunnel reparierten.

Im Flüchtlingslager Schati im Gazastreifen wurden derweil fünf Palästinenser durch Granatenbeschuss der israelischen Marine verletzt, wie Rettungskräfte mitteilten. Ein Gebäude und mehrere Fischerboote wurden demnach beschädigt. Die Marine teilte mit, sie habe lediglich Warnschüsse an ein Fischerboot abgegeben. Uno-Nothilfekoordinator John Holmes forderte Israel auf, die Grenzübergänge zum Gazastreifen für Hilfslieferungen zu öffnen: "Wenn man hier einen Wiederaufbau will, dann braucht man auch Zement und anderes Baumaterial, Rohre und Ersatzteile", sagte Holmes.

Israel will von Freitag an wieder Journalisten über den Grenzübergang Eres in den Gazastreifen einreisen lassen. Mit der Militäroffensive hatte Israel das Palästinensergebiet für Berichterstatter sperren lassen. Außerdem wurde das Grenzgebiet zum Gazastreifen zur Sperrzone erklärt. Seit der Waffenruhe durften Journalisten bislang nur als Gruppe und für begrenzte Zeit einreisen. Gegen die Sperre während der Offensive hatte der Verband der Auslandspresse in Israel protestiert. Daraufhin wies der oberste Gerichtshof des Landes die Regierung zwar an, ausländische Korrespondenten auch während der Offensive in den Gazastreifen reisen zu lassen. Die Regierung hatte sich daran aber nicht gehalten.